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Das Tor, vor dem ich stehe, hat das Wetter gerostet. Rostberge stecken in der Öffnung, sie haben das Schlüsselloch ringsum verengt. Ein Nagel war noch reinzustecken. Irgendwo mag der Schlüssel liegen, vielleicht unter der Brücke, im Kanal oder hinter dem Beton in den Sand getreten. Der Eingang hinterm Tor ist liederlich zugemauert und nicht verputzt. Die Mauerwände stehen spröde und kahl, der Panzereinschuss ist noch gut zu sehn. Die alten Fugen sind weniger wellig als die neuen hinterm Tor, wo weder Mauer noch Fugen hingehören. Kriegsprovisorium hat sich zur Endgültigkeit erhoben an einem einst gepflegten Platz, an dem fünf Generationen bauten.
Wind wogt über Felder, dass der Keimling im Boden zittert. Sturm schlägt stehendes Getreide nieder und macht das Schöpfungswerk zunichte. Das Kind fragt den Vater auf dem Felde, was es bedeutet. Der Vater schüttelt den Kopf, dass das Kind Tränen in die Augen bekommt. Der Vater nimmt das Kind an die Hand und sieht auf das zerzauste Feld. Er sagt, dass es nicht gut mit der Ernte gegen den Hunger steht. Das Kind hält den Blick ins verwüstete Feld und fragt den Vater, ob das an den Menschen liegt, die nicht immer gut zu Kindern sind. Das verschlägt dem Vater die Sprache, der sich wundert, woher das Kind das weiß. Das Kind fragte nicht weiter und hörte auf die tiefen Atemzüge des Vaters.
Über die Hügel hat sich das Schreituch gelegt, ein dickes Tuch, das Menschen zusammengeschrien haben, bevor sie umgestoßen, erschlagen und verscharrt wurden. Rotbraun sind die Spuren ihrer Schreie, toskanisch zum Gefäß gerundet und erhöht. Höher als Türme von Menschenhand gebaut durchstößt es die Wolkendecke und ragt weit in den Himmel hinein. Das obere Ende ist von unten nicht mehr zu erkennen. Im Gefäß stecken keine Blumen für den Himmel, sondern Menschen wie du und ich, die sich in endlosen Lagen bis in den Himmel liegen, weil sie das Schreituch über den Hügeln erstickt hat; weiter oben helfen sie sich gegenseitig auf. Von denen, die sie unters Schreituch brachten, erwarten sie keine Hilfe, weil die sich an der Not und am Menschen vergreifen und sich ihrer Stärke an Wehrlosen noch rühmen.
Das Denken über Schnellen, wenn das Wasser am Halse steht, geht über messerscharfe Schwellen, reißt sich, wenn es so weitergeht. O dunkler Tag, du lichterhelle Nacht mit den Lampen, den grellen, selbst der Schlaf wird noch bewacht mit Hunden, die sich blutig bellen. Böse Geister, die sich riefen, kamen aus dem Traum geeilt. In schluchtig aufgerissenen Tiefen stehen sie mit reißenden Hyänenzähnen breit. Die Epoche soll es zeigen, ob Menschen weiter schweigen oder sich zusammentun, um das zu sagen, was zu sagen ist. Sagen sie's, dann bekommt das Leben die Chance zum Leben zurück. Die Chance liegt im Mut zum Wagnis der Toleranz und Ehrlichkeit. Ich höre das Wort, doch nimmt es mir den Zweifel nicht, was der Mensch zum Menschsein sich erdenkt. Sprache, wenn du verstummst, verglüht der Stein und mit dem Stein der Mensch, der fürchterlich erschrak, als er hindurchging und dir sein Vermächtnis noch anvertraute, weil er selbst die Sprache verlor.
Wind wogt über Felder, dass der Keimling im Boden zittert. Sturm schlägt stehendes Getreide nieder und macht das Schöpfungswerk zunichte. Das Kind fragt den Vater auf dem Felde, was es bedeutet. Der Vater schüttelt den Kopf, dass das Kind Tränen in die Augen bekommt. Der Vater nimmt das Kind an die Hand und sieht auf das zerzauste Feld. Er sagt, dass es nicht gut mit der Ernte gegen den Hunger steht. Das Kind hält den Blick ins verwüstete Feld und fragt den Vater, ob das an den Menschen liegt, die nicht immer gut zu Kindern sind. Das verschlägt dem Vater die Sprache, der sich wundert, woher das Kind das weiß. Das Kind fragte nicht weiter und hörte auf die tiefen Atemzüge des Vaters.
Über die Hügel hat sich das Schreituch gelegt, ein dickes Tuch, das Menschen zusammengeschrien haben, bevor sie umgestoßen, erschlagen und verscharrt wurden. Rotbraun sind die Spuren ihrer Schreie, toskanisch zum Gefäß gerundet und erhöht. Höher als Türme von Menschenhand gebaut durchstößt es die Wolkendecke und ragt weit in den Himmel hinein. Das obere Ende ist von unten nicht mehr zu erkennen. Im Gefäß stecken keine Blumen für den Himmel, sondern Menschen wie du und ich, die sich in endlosen Lagen bis in den Himmel liegen, weil sie das Schreituch über den Hügeln erstickt hat; weiter oben helfen sie sich gegenseitig auf. Von denen, die sie unters Schreituch brachten, erwarten sie keine Hilfe, weil die sich an der Not und am Menschen vergreifen und sich ihrer Stärke an Wehrlosen noch rühmen.
Das Denken über Schnellen, wenn das Wasser am Halse steht, geht über messerscharfe Schwellen, reißt sich, wenn es so weitergeht. O dunkler Tag, du lichterhelle Nacht mit den Lampen, den grellen, selbst der Schlaf wird noch bewacht mit Hunden, die sich blutig bellen. Böse Geister, die sich riefen, kamen aus dem Traum geeilt. In schluchtig aufgerissenen Tiefen stehen sie mit reißenden Hyänenzähnen breit. Die Epoche soll es zeigen, ob Menschen weiter schweigen oder sich zusammentun, um das zu sagen, was zu sagen ist. Sagen sie's, dann bekommt das Leben die Chance zum Leben zurück. Die Chance liegt im Mut zum Wagnis der Toleranz und Ehrlichkeit. Ich höre das Wort, doch nimmt es mir den Zweifel nicht, was der Mensch zum Menschsein sich erdenkt. Sprache, wenn du verstummst, verglüht der Stein und mit dem Stein der Mensch, der fürchterlich erschrak, als er hindurchging und dir sein Vermächtnis noch anvertraute, weil er selbst die Sprache verlor.