Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia
Автор книги: id книги: 2307609     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1844,59 руб.     (17,08$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783738059397 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

Die Ovahimbas von der anderen Flussseite des Kunene hielten leere Plastikbehälter in den Händen, die sie mit Benzin gefüllt haben wollten, weil es Benzin im Süden Angolas durch den langen Bruderkrieg so gut wie nicht, und wenn doch, nur zu horrenden Wucherpreisen gab. Da wollten auch sie ihren Profit machen und den Sprit billig über den Fluss importieren und zu Höchstpreisen in ihrem Land verkaufen.
Der Freund zeigte auf die Sandbank auf der namibischen Seite des Flusses mit den frischen Eindrücken eines Riesenkrokodils, das die Nacht dort gelegen hatte. «Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie dieses Monster in Ruhe gelassen hat. Das wäre mit Sicherheit nicht gut ausgegangen.»
Der Anstand fiel nicht vom Himmel. Jeder musste sich anstrengen, die weggerutschten Dinge ins Lot der Ethik zu bringen, sie im Zusammenhang der höheren Ordnung zu begreifen, um zu verstehen, was ein Arzt zu tun hatte, damit der Inhalt wieder stimmte. Wenn der Arzt das tat, dann hatte sich das Studium gelohnt und die Koordinaten der Geradlinigkeit und Gleichförmigkeit entsprachen dem Relativitätsprinzip. So wusste es die Vernunft.

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Helmut Lauschke. Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

Auf alten Sandalen in die Zukunft

Von den frühen moralischen Entgleisungen

Vom Drang nach Freiheit; Platos Höhlengleichnis

Probleme in der Notfallchirurgie

Die Morgenbesprechungen und die alten Themen

Eine kleine Nachtmeditation

Zurück in die Wirklichkeit

Besuch der Missionsstation Oshikuku

Ein Montag

Eine Fahrt ins Kaokoland

Medizin und das Relativitätsprinzip

Impressum

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Titel

Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

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Es brauchte einige Wochen, bis Dr. George im vertraulichen Gespräch sagte, dass er seine Familie vermisse, die aus finanziellen und Sicherheitsgründen in Kuba zurückblieb. Er zeigte, nachdem weitere Wochen vergangen waren, einige Fotos von seiner Familie und seinem Haus in einer der vornehmen Gegenden Havannas. Da standen vorm Eingang des Hauses seine Frau mit zwei beinahe attraktiven Töchtern, wie sie nach vorne schauten und sich beim Lächeln abzumühen schienen. Das Haus im Hintergrund war nicht besonders groß, das Mauerwerk aber in einem ordentlichen Zustand. Beim Betrachten der Fotos fiel doch ein Wohlstand auf, der sich von der kubanischen Armutsmasse abhob. Es war schon eine Vertrauenssache, wenn ein kubanischer Kollege etwas von seiner Familie und dem täglichen Leben unter Fidel Castro's Regime erzählte. Dem einfachen Volk ging es nicht gut. Die Nahrungsmittel waren für alte Leute und kinderreiche Familien oft nicht erschwinglich, wenn sie überhaupt zu kaufen waren. Weite Zweige der Industrie kamen zum Erliegen. Kuba ist ein Agrarland geworden, in dem die landwirtschaftlichen Staatsbetriebe das Rückgrat sind. Da werden hauptsächlich Zucker und Tabak exportiert. Die Havanna-Zigarre ist ein Exportschlager geblieben. Dagegen ist der Zuckerexport aufgrund der gesunkenen Weltmarktpreise zurückgegangen. Das Benzin ist rationiert. Größere Importe finden wegen fehlender Devisen nicht statt. Man versucht, die riesigen Zuckerplantagen zur Gewinnung von Brennstoff zu nutzen. Was Dr. Ferdinand erst viel später erfuhr, war die Tatsache, dass die Reisepässe aller Kubaner in der Botschaft "sichergestellt" waren und die monatlichen Lohnzahlungen von der Finanzabteilung des Ministeriums direkt an die Botschaft gingen. Von diesen Zahlungen erhielten die Kollegen nur einen kleinen Teil zur freien Verfügung. Der Großteil des Geldes wurde an den kubanischen Staat abgeführt, der durch diese Einnahmen seine Devisenlöcher stopfte.

Einmal im Jahr bekamen die Kollegen Heimaturlaub. Dafür wurde ihnen vom Ministerium des Gastlandes das Flugticket gezahlt und von der kubanischen Botschaft der Reisepass ausgehändigt. Dr. George sagte zu Dr. Ferdinand, dass er auf Urlaub gehe und sich darauf freue, seine Familie wiederzusehen. Als die Maschine in Kanada zwischenlandete, um aufzutanken, verließ Dr. George in einem Überraschungsmanöver seinen Platz, eilte mit dem kubanischen Reisepass in der Hand über das Rollfeld und stellte sich den kanadischen Behörden als politischer Flüchtling. Die Maschine flog ohne ihn nach Havanna weiter, wo andere Kollegen ihre Familien wiedersahen. Dr. George machte seinen amerikanischen Weg von Kanada aus bis nach Florida. Von Miami schickte er nach einem Jahr Dr. Ferdinand eine Karte, auf der er ihm mitteilte, dass es ihm gut gehe und er bei seinem Bruder arbeite, der als Chirurg eine Privatklinik in Miami führe. Da hatte dieser talentierte Kollege seinen Weg in die Freiheit genommen, von dem so viele andere Kubaner noch träumten. Es waren die Träume von der vorenthaltenen Freiheit, die in ihren Augen steckten, wenn sie von den guten Dingen ihres sozialistischen Staates sprachen und gleichzeitig kritisch oder schlecht darüber dachten.

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