Nächtliche Elegie

Nächtliche Elegie
Автор книги: id книги: 2312445     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 630,4 руб.     (6,15$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783742704597 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

Ich lass dich nicht allein zurück. Zusammen nehmen wir den Zug zum Himmel, dann bist auch du die Schmerzen dieser Erde los. Ich verberge sie vor deinen Augen, die sich mit Freude füllen werden. Habe erkannt, dass es mit dem Denken nicht geht, das zu kurz und zerreißlich ist für die Dinge des Lebens, wenn etwas klar und haltbar zu machen ist. Ich wanke und atme mit der Unsicherheit, vor der mir graute im Zweifel der Jahre. Dabei werden die Nächte kälter und länger, dass sich Eisblätter an die Scheiben hängen und die Sicht durchtrennen und trüben. Schwer schneidet der Pflug die harte Scholle, der Hengst zieht das Gerät mit Gehorsam und Schweiß. Das ist, was ich meine, wenn du vom Gehorsam sprichst, dem ich zu folgen nach Kräften mich bemühe. Doch suche ich nach dem Boden der Gerechtigkeit, auf den alle den Anspruch zum Leben haben, wenn sie im guten Glauben darauf barfüßig stehen und im Fleiß der Bescheidenheit mit den Händen wirken. Deshalb sind Gesänge und Rufe am Morgen dann die letzte Warnung, wenn Kinder und Zertretene in die Löcher zurückgestoßen werden oder in ihrer unsäglichen Schwachheit wie von einem Windstoß zurückrollen und hineinfallen, manchmal mit dem Kopf nach unten. Du denkst noch nach, seit Mitternacht lieg ich wach im Schweiß der beißenden Sorge um dich, um uns, ums ganze Volk in den Eisen, was glüht und schneidet, sticht und sprengt und sich in die Wahrheit sengt, die es doch nicht gibt, solange einer sich in andere Köpfe schiebt. Junge Frau: So tretet ein durch die verschmierte alte Tür, geht mit mir in den Raum, wo Tisch und Stühle sind. Sagt, wer sind die anderen Männer, die euch begleiten mit den mageren Gesichtern, die durch Wind und Wetter gingen? Ihr alle tragt zerrissene Hosen, eure Mäntel sind verschmiert, und aus den Augen schaut der Herbst, als seien euch die Rosen längst verwelkt. Raphael: In Auschwitz war's an einem kalten Wintertag. Von einem Mann erhielt ich das Gekritzel, als ein dürrer Arm aus einer Luke kam und mir das Stück Papier zusteckte. Ich sah das Zittern seines Armes, dahinter hörte ich das Stöhnen und roch Gestank. Für den Kopf war es zu dunkel, von dem Papier und Nachricht kam.
Boris Baródin: "Seien Sie versichert, dass ich mit ihnen das Leid beim Gedenken teile. Seien Sie weiter versichert, dass das deutsche Volk den Schmerz mit dem polnischen Volk teilt, dass so etwas geschehen konnte. Seien Sie schließlich von dem Wunsch der Deutschen, die ja auch gelitten haben, versichert, dass wir eine Brücke zum polnischen Volk bauen wollen, die friedlich, versöhnend und dauerhaft sein soll. Wenn die Polen von demselben Wunsch beseelt sind, dann werden wir das Ziel der vollen Aussöhnung und der Verbrüderung gemeinsam erreichen, dann werden wir uns Hand in Hand und Arm in Arm in der großen Familie finden, wo geographische Grenzen keine Hindernisse sind. Meine Aufgabe war es, dieses Verlangen nach Frieden, wirklicher und wirkender Humanität auf dem Flügel zur «Sprache» zu bringen, wobei ich von polnischer Seite auf das Großartigste unterstützt wurde. Ich war nur ein Teil, der aus Berlin für diesen Zweck angereist war, doch zusammen mit der Warschauer Philharmonie unter ihrem großen Maestro Wiktor Kulczynski waren wir alles. Das ist eigentlich alles, was ich sagen wollte."

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Helmut Lauschke. Nächtliche Elegie

Nach dem Tag

Die Reise

Ein Traum

Das Gespräch mit jungen Schülern

Das Konzert in Warschau und das Gespräch mit der Dame Lydia Grosz

Empfang für Boris Baródin im ‘Polnischen Hof’

Impressum

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Titel

Nach dem Tag

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Ein Mensch: Das sehe ich auch so, dabei ist mein rechtes Auge schon blind, blind geworden nach einem Schlag, also der unnatürlichen Blindheit, wenn ich aus dem Erdloch schaue und meine eigene Welt erbaue, die ich mit meinen Händen greife, ohne dass sie für andere fassbar ist. Diese Welt streckt sich nach den Seiten, aber nicht in Höhen aus, denn die Beben aus den Tiefen dauern an und werden immer starker.

Zwei magere Menschen: Da bekommen die Werker mit Köpfen und Händen ein Übermaß an Arbeit, die sie über die Jahre des Lebens binden, ohne dass sie in diesen Jahren die Ruhe der Erholung finden, die sie brauchen, um zur Stärkung an der Friedenspfeife zu rauchen beziehungsweise Zug um Zug dem Frieden der Verständigung näher zu kommen. Das ist, wonach Menschen sich neben der Scheibe Brot am meisten sehnen.

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