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Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) wurde 1949 gegrundet und ist heute mit uber 30.000 Mitgliedern, vorrangig aus Hochschulen und Industrie, die gro?te kontinentaleuropaische chemische Gesellschaft. Ihre im 19. Jahrhundert gegrundeten Vorgangerorganisationen, die Deutsche Chemische Gesellschaft (DChG) und der Verein Deutscher Chemiker (VDCh), wirkten als die Motoren der so erfolgreichen Chemie in Deutschland und sind Teil des Erbes der GDCh. Dessen dunkle Seite begann man erst ab 2001 zu untersuchen. Bis dahin sorgten auch in diesem Bereich unserer Gesellschaft existierende Kontinuitaten dafur, dass der Mantel des Schweigens uber Leben und Wirken der mannerbestimmten Verbande und ihrer Protagonisten gebreitet wurde. Viele Opfer des totalitaren NS-Staates blieben ganzlich unbekannt. Der Wissenschaftshistoriker Helmut Maier legt nun eine eindrucksvolle, umfassende und unabhangige Studie uber Funktionen und Strukturen der DChG und des VDCh von 1933 bis 1945 vor. Detailliert wird der Weg auch weniger bekannter Chemiker aus Forschung, Industrie und dem deutschen chemischen Literaturwesen beschrieben, sowie Einzelschicksale systematisch aufgespurt und beleuchtet. Erstmals existiert ein Gesamtbild uber die Berufsgruppe der Chemiker, ihre fur das ?Dritte Reich? so bedeutende Rolle und damit vor allem eine mahnende Erinnerung fur alle Nachfolgegenerationen.