Der Minnesänger
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Hendrik Conscience. Der Minnesänger
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Отрывок из книги
Allmählich nahm das Pferd Wilfried›s einen langsameren Gang an, ohne daß der junge Ritter es zu bemerken schien. Er war ganz in Gedanken versunken, Finsterniß umlagerte seinen Geist. Verflucht seit seiner Geburt? Seine Eltern mit eignen Händen ermorden, der Mutter theures Blut vergießen? Aber das war ja Alles ganz unmöglich! Aengstigte ihn nicht etwa ein wüstes Traumbild? Oder trieb vielleicht der Zauberer ein schnödes Spiel mit ihm? Stand er nicht etwa im Begriff, sein Vaterland, von einer leeren Vorspiegelung befangen, zu fliehn und die Seinen glauben zu machen, daß er von wilden Thieren zerrissen sei?
Wie würde seine arme Mutter diesen Schlag ertragen? Ach, wenn er sie nur einmal noch hatte in die Arme schließen,an ihrem Herzen sich Kraft und Muth holen dürfen! Aber von ihr fortgehn ohne ihr Lebewohl zu sagen, und dazu fürchten müssen, daß sie ihrem Leid erliegen würde? Was hatte er verbrochen, um ein so grausames Schicksal zu verdienen?
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Einst, nachdem er eine Zeitlang nur schlechte Tage gehabt und auf den Burgen kaum genug erhalten hatte, seinen Hunger zu stillen, begab er sich in eine kleine Stadt, in der Hoffnung, dort glücklicher zu sein.
In der That feierte matt hier eben die Hochzeit des Markgrafen von Arlen mit dem Edelfräulein von Wilz und verhieß eine reiche Gabe jedem Sänger, der Beweise besonderer Begabung und Kunst ablegen würde.
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