Der Rekrut
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Hendrik Conscience. Der Rekrut
Der Verfasser an seine Freunde
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Отрывок из книги
Die junge Frühlingssonne stand in vollem Glänze auf ihrer blauen Himmelsbahn. – Als wäre sie das majestätische Gesicht der Gottheit, die mit lächelndem Blicke der Schöpfung zuriefe. »Auf! Auf! der Winter ist vorüber, erwache zu neuem Leben, und erfreue dich meines Anblicks« – so milde leuchtete sie über Feld und Haide, und erfaßte den nackten Boden mit der Gluth ihrer Strahlen.
Noch hatten nur wenige Blumen den Ruf der Weltfreundin vernommen , das Schneeglöckchen allein bewegte seine silbernen Sternchen, der Haselbusch entfaltete seine zitternden Zweige, die Wald-Anemone öffnete furchtsam ihre zarten Blätter; aber die Vögel flatterten in dem heitern Lichtstrome, und sangen mit heller Stimme von der nahenden Liebeszeit . . .
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Viele Andere, welche die bloße Neugierde hergezogen hatte, schwatzten und scherzten mit lauter Stimme. Der alte Schmidt, der vor Zeiten unter den kaiserlichen Dragonern gedient hatte, lobte das Soldatenleben, und fand ein williges Echo in des Müller's versoffenem Sohn, der elf Monate lang Soldat gewesen, und seitdem sein elterliches Vermögen zur Hälfte vertrunken und vergeudet hatte. Der Schmidt that dies nicht in schlechter Absicht; er dachte vielmehr seine traurigen Freunde um ihn durch derlei prächtige Schilderungen aufzuheitern, und rief einmal um das andere:
»Alle Tage Suppe und Fleisch, viel Geld, gutes Bier, nette Mädchen, dazu tanzen und springen und fechten, daß einem die Fetzen vom Leibe fliegen: das nenn' ich das wahre Leben! Ihr kennt das Zeug nicht!«
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