Malekh
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Herbert Weyand. Malekh
Himmlische Intrigen
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Impressum
Отрывок из книги
Malekh
Mit dem ersten Glockenschlag des Einladungsläutens zur Weihnachtsmesse hörte Hubert den Ruf. Leise, aber eindringlich. Er ignorierte ihn, obwohl es ihn juckte nachzusehen. Er tat es als Spinnerei ab und schlenderte stattdessen zum Backsteinhäuschen am Hügel. Es stand dort, schon lange bevor das Dorf erstmals urkundlich erwähnt wurde. Gedanken darüber, weshalb es ihn Tag für Tag hierhin zog, kamen nicht. Der tägliche Besuch gehörte zu seinem Leben. Die roh gezimmerte Türe des Gartenhauses - das Holz war so dunkel wie das der Balken – ließ sich nicht verschließen. Die Notwendigkeit bestand nicht. Niemand drang in das Innere des Gebäudes. Eine unsichtbare Schranke hielt Besucher ab – selbst im Zwanzigsten Jahrhundert.
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Die Erhebung ragte knappe vierzig Meter in die Höhe. Die Kuppe wirkte abgeschnitten und bildete ein überschaubares Plateau, in dessen Mitte ein kreisrunder Teich lag, ähnlich einem Maar.
Am Rande des Sandzirkels, in gerader Linie von der Kate, sprudelte die Quelle. Deren Wasser floss geschäftig durch ein Bachbett in Richtung des Heidegebiets. Das plätschernde Nass erzählte die ewig alte und neue Geschichte der Bewegung und des Kreislaufs, der immer wiederkehrenden Erneuerung. Auf dem Grund schimmerten alte, fast blau gebrannte Feldbrandsteine. Jahrzehnte, vielleicht auch Jahrhunderte, des fließenden Wassers rieben den Stein glatt. Uralte Birken gaben dem Ort ein mystisches, heidnisches Gepräge. Vom Ursprung des Borns führte der Weg, der rechts und links von mächtigen Rosen- und Beerenhecken gesäumt wurde, in die Ortschaft.
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