Machtzerfall

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Als am 23. März amerikanische Panzerverbände südlich von Mainz über den Rhein vorstießen, war die Schlacht um die Festung Europa in ihr letztes Stadium getreten. Die deutsche Kapitulation war nur noch eine Frage der Zeit. Vier Tage zuvor hatte Hitler die totale Zerstörung sämtlicher Verkehrs-, Industrie- und Versorgungsanlagen befohlen; auf die Lebensgrundlagen des deutschen Volkes sollte keine Rücksicht mehr genommen werden. Da der Machtapparat des Regimes jedoch im Zerfall begriffen war, kamen Offiziere und Zivilisten zum Zuge, die im hereinbrechenden Chaos zu retten suchten, was noch zu retten war. Aufgrund der Materialien des Friedberger Stadtarchivs hat Herfried Münkler diese Ereignisse minutiös rekonstruiert. Aus Akten und Erinnerungen steigen gespenstische Szenen auf. Während die Bevölkerung die Vorräte des Heeresproviantamtes plündert, sitzen die meisten Offiziere wie gelähmt in ihrem Gefechtsstand und betrinken sich im Bewusstsein, dass fünfeinhalb Jahre Krieg sinnlos und vergeblich waren. Und während die Bevölkerung sich aller belastenden Requisiten in der Nacht zu erledigen sucht Orden, Uniformen, Hitlerporträts verschwinden in den Lehmgruben, setzen ein paar Fanatiker noch über die Kapitulation hinaus ihre Hoffnung in die versprochenen Wunderwaffen.

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Herfried Munkler. Machtzerfall

Machtzerfall

Inhalt

Editorial zur Neuausgabe

Vorwort zur Neuauflage

Vorwort

Ortsverteidigung

Bombenkrieg und Propaganda

Hauptmann Henrich

Sabotage der Verteidigung

Das Scheitern des Kapitulationsversuchs

Die Plünderung des Proviantamts

Der neue Kampfkommandant

Die Kapitulation

Der amerikanische Einmarsch

Belagerungszustand

Besatzungsalltag

»Liederliche Dirnen«

Zeittafel

Quellenverzeichnis

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Als am 23. März 1945 amerikanische Panzerverbände südlich von Mainz über den Rhein vorstießen, war die Schlacht um die »Festung Europa« in ihr letztes Stadium getreten. Die deutsche Kapitulation war nur noch eine Frage der Zeit. Vier Tage zuvor hatte Hitler die totale Zerstörung sämtlicher Verkehrs-, Industrie- und Versorgungsanlagen befohlen; auf die Lebensgrundlagen der Bevölkerung sollte keine Rücksicht mehr genommen werden. Da der Machtapparat des Regimes jedoch im Zerfall begriffen war, kamen Offiziere und Zivilisten zum Zuge, die im hereinbrechenden Chaos zu retten suchten, was noch zu retten war. Aufgrund der Materialien des Friedberger Stadtarchivs hat Herfried Münkler diese Ereignisse minutiös rekonstruiert. Aus Akten und Erinnerungen steigen gespenstische Szenen auf. Während die Bevölkerung die Vorräte des Heeresproviantamts plündert, sitzen die meisten Offiziere wie gelähmt in ihrem Gefechtsstand und betrinken sich im Bewusstsein, dass fünfeinhalb Jahre Krieg sinnlos und vergeblich waren. Und während sich die Bevölkerung aller belastenden Requisiten in der Nacht zu erledigen sucht, setzen ein paar Fanatiker immer noch Hoffnung in die versprochenen Wunderwaffen …

Herfried Münkler, geb. 1951 in Friedberg, Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie in Frankfurt am Main. 1981 Promotion über Machiavelli (EVA, 1982), Habilitation 1987. Seit 1992 Inhaber des Lehrstuhls für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zahlreiche Publikationen, u.a. »Über den Krieg« (2002), »Die neuen Kriege« (2002), »Imperien« (2005), »Der Wandel des Krieges. Von der Symmetrie zur Asymmetrie« (2006), »Die Deutschen und ihre Mythen« (2008), »Mitte und Maß. Der Kampf um die richtige Ordnung« (2010), »Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918« (2013).

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Die »fanatische Kampfentschlossenheit«, von der die nationalsozialistische Propaganda seit Monaten sprach, scheint nur bei wenigen Angehörigen des Friedberger Volkssturms vorhanden gewesen zu sein. Offensichtlich war eine Reihe von Schwerversehrten nicht davon begeistert, wieder in einen militärischen Verband zurückkehren zu müssen. Am 12. und 13. Februar hieß es in der Gießener Zeitung, in der nach der Einstellung der Friedberger Lokalpresse im Sommer 1943 die Nachrichten für Kreis und Stadt veröffentlicht wurden: »In den verschiedenen Gemeinden des Kreises Friedberg gibt es immer noch einige Volksgenossen, die sich nicht bei ihrer zuständigen Ortsgruppe zum Dienst im deutschen Volkssturm gemeldet haben bzw. durch die Ortsgruppen noch nicht erfaßt sind. Die Kreisstabsführung macht noch einmal darauf aufmerksam, daß auch die Volksgenossen, die schwerkriegsbeschädigt oder seitens der Wehrmacht ausgemustert sind (im Besitz des rosa Ausmusterungsscheines), sowie auch alle in die Gemeinden umquartierten oder beruflich verlagerten Volksgenossen dort meldepflichtig sind. Letzter Meldetermin ist der 15. Februar. Nichtmeldung bedeutet Schwächung der Wehrkraft der Nation und wird, wie der Kreisstabsführer hervorhebt, entsprechend bestraft.«

Kriegsbegeisterung zeigte sich, folgt man wiederum der Gießener Zeitung, bei einigen Hitlerjungen. »Tapfere Jugend des Kreises Friedberg« war am 14. März ein Artikel überschrieben, dessen Hintergrund allerdings eher makaber anmutet: Kreisstabsführer Riecke, der Kommandeur des Volkssturmbataillons, wollte eine Meldung nach Bad Nauheim übermitteln. Anstatt zu telephonieren, ließ er sie durch Melder überbringen; offensichtlich hielt er das für militärischer. Aus einem unsinnigen Befehl hat der Schriftleiter der Zeitung ein Exempel für Heldenmut konstruiert: »In einer HJ-Dienststelle. Telephonanruf: Es wird sofort ein freiwilliger Melder benötigt. Kurze Zeit später tritt bereits der Hitlerjunge Heinz Klotzeck zum Befehlsempfang an. Er ist nicht allein gekommen. Sein Kamerad Helmut Michel erbietet sich, ihn zu begleiten. Ob beide wohl ahnen, wie schwer die Ausführung des Auftrags werden wird.« – Daß SA-Sturmbannführer Riecke, um sich wichtig zu machen, die beiden durch ein Gelände schickte, in dem tagsüber ständig mit Tieffliegern zu rechnen war, konnte der Redakteur natürlich nicht schreiben. Er verallgemeinert und fährt fort:

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