Alles, was ich wollte, war Freiheit
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Hertha Kratzer. Alles, was ich wollte, war Freiheit
INHALT
Henriette Willardt
DIE „LÖWENBRAUT AUS WIEN“
TRIUMPH UND TODESANGST
LEBENSABEND IN WIEN
Tilla Durieux
EIN „MÄDCHEN AUS GUTEM HAUSE“ WIRD SCHAUSPIELERIN
KARRIERESTART IN BERLIN
LEBENSMENSCH PAUL CASSIRER
EINE MODERNE SCHAUSPIELERIN
KRIEGSBEGEISTERUNG UND PAZIFISMUS
DIE SCHATTEN DES NATIONALSOZIALISMUS
EMIGRATION UND WIDERSTAND
COMEBACK UND SPÄTE JAHRE
Cilli Wang
KINDHEIT UND ERSTE KARRIERESCHRITTE
VON DER „PFEFFERMÜHLE“ NACH OTTAKRING
EXIL UND VERFOLGUNG
WELTKARRIERE IM ZWEITEN ANLAUF
Hedy Lamarr
JUGEND UND ERSTE ERFOLGE
AUS DEM „GOLDENEN KÄFIG“ NACH HOLLYWOOD
A STAR IS BORN
FREIZÜGIGKEIT UND ERFINDERGEIST
KARRIEREENDE UND DEPRESSION
SPÄTE ANERKENNUNG
Norbertine Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau
EIGENSINN UND WISSENSDURST
DIE VORNEHME PFLICHT DER WOHLTÄTIGKEIT
LETZTER GLANZ DES RUSSISCHEN ADELS
IM GEFANGENENLAGER
IN DEN WIRREN DER REVOLUTION
Wanda von Sacher-Masoch
LEOPOLD VON SACHER-MASOCH – HISTORIKER UND LITERAT
EINE HANDSCHUHNÄHERIN STREBT NACH „HÖHEREM“
EINE GANZ SPEZIELLE EHE
SACHER-MASOCH UND DER MASOCHISMUS
DIE SCHRIFTSTELLERIN WANDA VON SACHER-MASOCH
EMANZIPATION UND ROSENKRIEG
Frida Strindberg-Uhl
EINE EINSAME KINDHEIT
ERFAHRUNGEN UND ENTTÄUSCHUNG
AUGUST STRINDBERG – DER LIEBENDE „WEIBERHASSER“
EHEHIMMEL UND EHEHÖLLE
FAMILIENBANDE
DIE EHE ZERBRICHT
FRIDA STRINDBERG UND FRANK WEDEKIND
FIASKO UND SKANDAL
ERFOLG IN LONDON UND NEW YORK
DIE LETZTEN JAHRE
Bertha Eckstein-Diener (Sir Galahad)
DIE „HÖHERE TOCHTER“ REBELLIERT
EHEALLTAG UND AMOUR FOU
EIN FOLGENREICHER JUSTIZSKANDAL
PRIVATE TRAGÖDIE UND LITERARISCHER ERFOLG
„MÜTTER UND AMAZONEN“
Helene von Druskowitz
STUDIUM IN ZÜRICH UND ERSTE VERÖFFENTLICHUNGEN
PHILOSOPHIN UND FRAUENRECHTLERIN
PSYCHISCHER ZUSAMMENBRUCH
Gabriele Possanner von Ehrenthal
DER KAMPF UM BILDUNG
DER KAMPF UM DEN BERUF
ANMERKUNGEN. Schauplatz Manege und Bühne
Emanzipation und Extravaganz
Wagnis Wissenschaft
BILDNACHWEIS
Отрывок из книги
HERTHA KRATZER
was ich wollte,
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Trotz dieser Erfolge hat sie Bedenken, ihren auslaufenden Vertrag mit Reinhardt zu verlängern. Sie ist verstimmt, dass er ihr die Rollen der Penthesilea in Kleists Drama und die der Hedda Gabler in Ibsens Stück vorenthält und ihrer Konkurrentin Gertrud Eysoldt zusagt, was ihrer Meinung nach einer Fehlbesetzung gleichkommt. Außerdem scheint Reinhardt aufgrund seiner Erfolge nachlässig geworden zu sein. Der Betrieb der „Kammerspiele“ und des „Deutschen Theaters“ bedingt Komplikationen, sodass manchmal Szenen gekürzt oder gestrichen werden müssen. Tilla Durieux bemängelt auch, dass Schauspieler oft verunsichert oder gegeneinander ausgespielt würden. Ihre letzte Vorstellung bei Reinhardt endet allerdings mit einem Triumph des Regisseurs und der Schauspieler.
Reinhardts Ziel ist die Wiederbelebung des griechischen Theaters, aber nicht für ein elitäres, sondern für ein Massenpublikum. Als Schauplatz für die Tragödie „Ödipus“ von Sophokles in der Bearbeitung von Hugo von Hofmannsthal wählt er das Gebäude des „Zirkus Schumann“ mit fünftausend Sitzplätzen. Er will eine Kunst mit monumentaler Wirkung. Die Szenerie stellt an die Schauspieler schon rein stimmlich größte Anforderungen, auch ist es mühevoll, sich in dem Großraum zurechtzufinden, doch das Wagnis gelingt. Die Durieux als Jokaste, Alexander Moissi als Teiresias und Paul Wegener als Ödipus werden vom Publikum frenetisch bejubelt. Die Kritik beurteilt Reinhardts Experiment der Masseninszenierung allerdings zwiespältig. 1912 wechselt Tilla Durieux zu Otto Brahm, Max Reinhardts Rivalen, ans „Lessingtheater“. Nun spielt sie die Hedda Gabler, und zwar in der Überzeugung, dass auf der Bühne kein Stil, keine Mode existiere, sondern nur klare Menschlichkeit. Sie deklamiert nicht, sondern bringt einen neuen, zeitgemäßen Ton auf die Bühne, sie ist auch nicht auf einen bestimmten Typus spezialisiert.
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