Unter dem Vesuv

Unter dem Vesuv
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Für die Betroffenen war es eine Katastrophe, für die Nachwelt ein Glücksfall. Am 24. August 79 n. Chr. brach völlig unerwartet der Vesuv aus und bedeckte die malerisch am Golf von Neapel gelegene Stadt Pompeji mit einer dicken Schicht aus Asche und Vulkangestein.
Als die Archäologen später die versunkene Welt von Pompeji wieder ans Tageslicht beförderten, präsentierten sie dem staunenden Publikum eine komplett erhaltene Stadtanlage mit überraschenden Einblicken in das Alltagsleben.
Pompeji war alles andere als ein beschaulich vor sich hindämmerndes Biotop. Vielmehr befand es sich seit einem verheerenden Erdbeben im Jahr 62 n. Chr. in einer gigantischen Aufbruchsstimmung. Überall wurde gebaut, alles war im Wandel begriffen. Doch dem spektakulären Boom bereitete der Vesuv ein jähes Ende.
Holger Sonnabend erzählt in diesem Band anschaulich von Handel und Wandel über Kult und Kultur bis hin zu Essen und Trinken in einer antiken Stadt.

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Holger Sonnabend. Unter dem Vesuv

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Inhaltsverzeichnis

Historische Anmerkungen zu einer „mumisierten Stadt“

Baustelle Pompeji: Das große Erdbeben von 62 n. Chr

Wohnen: Villen und Mietskasernen

Handel und Wandel: Eine Stadt bei der Arbeit

Essen und Trinken: Von kulinarischen Genüssen

Kulturelles Pompeji: Musik, Tanz und Theater

Sport und Freizeit: Zwischen Arena und Rotlichtmilieu

Leben mit den Göttern: Tempel und Kultstätten

Leben auf der Straße: Verkehr, Kommunikation, Wahlkampf

Das traurige Finale: Der Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr

Anmerkungen

Literatur

Dank

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Holger Sonnabend

Unter dem Vesuv

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Alexander der Große in Pompeji

Einen Alexander den Großen konnten die Vettier und Cornelius Tages ihren Besuchern allerdings nicht bieten. Um den König von Makedonien zu sehen, musste man das „Haus des Fauns“ aufsuchen (VI 12,2). Dieses konnte, zum Verdruss der Vettier, für sich das Privileg beanspruchen, eine Perle privater Wohnkultur in Pompeji zu repräsentieren. Auch hier hatten sich die Besitzer alle Mühe gegeben, die Schäden des Erdbebens von 62 n. Chr. zu beseitigen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Villa erstreckte sich über eine Gesamtfläche von nicht weniger als 3000 Quadratmetern und befand sich zwischen zwei großen Mietshäusern. Die reichen Pompejaner hatten bei der Standortwahl für ihre Villen keine Berührungsängste mit jenen Menschen, die nicht zu den Spitzenverdienern gehörten und die sich mit bescheideneren Quartieren zufriedengeben mussten. So gab es in Pompeji kein Wohnen nach sozialer Hierarchie. Die Reichen hatten nicht ihre eigenen Viertel, sondern waren die Nachbarn der Armen. Dies hatte natürlich auch den unverkennbaren Vorteil, dass man den mittleren und unteren Schichten seine gehobene Wohnkultur direkt vor Augen führen konnte. Damit entsprachen die Reichen von Pompeji einer Attitüde, von der sich die römischen oder römisch geprägten Oberschichten traditionell leiten ließen. Reichtum war dazu da, zur Schau gestellt zu werden, und das galt auch für den Reichtum, den man in die private Architektur investierte.

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