Theodor Litt: Das Bildungsideal der deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt
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Holger-Sven Burckhart. Theodor Litt: Das Bildungsideal der deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt
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Inhaltsverzeichnis
I. Historischer Teil
Die Sorge um den Menschen
Naturbeherrschung und Naturumgang
Kulturkritik als Hintergrund des Humanitätsideals
Das Verhältnis von Mensch und Welt bei Goethe
II. Systematischer Teil
Das technische Handeln im Zusammenhang des Lebens
Die Versachlichung der Welt
Die Unangreifbarkeit von mathematischer Naturwissenschaft und Technik
Sachbeherrschung und Menschenbildung
Mittel-Zweck-Korrelation und Menschenbildung
Die Antinomie der Menschenbildung
Doppelleben
Antinomie und Reflexion
Die Unverdrängbarkeit des Umgangs
Umgang und Menschenbildung
Umgang mit Außermenschlichem
Wider den „Simplicissimus des Zeitgeistes“ Der Philosoph und Pädagoge Theodor Litt
Unterwegs zum „Apriori der Geisteswissenschaften“ als Grundlage von Philosophie und Pädagogik
„Kultur“ als Bindeglied von Philosophie und Pädagogik und als Grundlage einer dialektischen Metaphysik des Geistes
›Das Allgemeine im Aufbau der geisteswissenschaftlichen Erkenntnis‹: Der Paradigmenwechsel im Denken Theodor Litts
Dialektik als methodisches, prozedurales und inhaltliches Prinzip philosophischer und pädagogischer Reflexion und Praxis
Dialektik als Kennzeichen des Verhältnisses und als zugrunde liegendes Prinzip von Philosophie und Pädagogik
Das Sittliche als immanenter Bewegungsgrund der Überwindung der dialektischen Spannungen: „Das Sein der Erziehung kann nur im Ausblick auf ihr Sollen erfaßt werden“
Statt inhaltliches „Bildungsideal“ unendlicher Progress des Sich-Bildens: Vom Stufenbau des Geistes
Historischer Teil
Das Bildungsideal der deutschen Klassik. „Anthropozentrik“ versus „Sachzentrik“
Ausgrenzungen. Menschenwelt contra Sachwelt
Entfremdung von Wirklichkeit. Pädagogische Provinz und Technikfeindlichkeit
Systematischer Teil78
Die Perspektive der Sache (Kapitel 1–4)
Menschenbildung versus Weltbildung (Kapitel 5)
Die Selbstüberlistung der Humanitätsidee (Kapitel 6–7)
Doppelleben, Reflexion und mitmenschlicher Umgang. Die dialektisch-antinomische Verfasstheit des Menschen (Kapitel 8–10)
Mitmenschlicher Umgang. Pädagogische Konsequenzen (Kapitel 11)
Blicken wir zurück
Wichtige Schriften Theodor Litts
Sekundärliteratur
Informationen zum Buch
Fußnoten. Theodor Litt: Das Bildungsideal der deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt
Zweites Kapitel. Naturbeherrschung und Naturumgang
Siebtes Kapitel. Das Verhältnis von Mensch und Welt bei Goethe
Erstes Kapitel. Das technische Handeln im Zusammenhang des Lebens
Zweites Kapitel. Die Versachlichung der Welt
Drittes Kapitel. Die Unangreifbarkeit von mathematischer Naturwissenschaft und Technik
Viertes Kapitel. Sachbeherrschung und Menschenbildung
Fünftes Kapitel. Mittel-Zweck-Korrelation und Menschenbildung
Sechstes Kapitel. Die Antinomie der Menschenbildung
Siebtes Kapitel. Doppelleben
Achtes Kapitel. Antinomie und Reflexion
Elftes Kapitel. Umgang mit Außermenschlichem
Wider den „Simplicissimus des Zeitgeistes“. Der Philosoph und Pädagoge Theodor Litt
„Kultur“ als Bindeglied von Philosophie und Pädagogik und als Grundlage einer dialektischen Metaphysik des Geistes
›Das Allgemeine im Aufbau der geisteswissenschaftlichen Erkenntnis‹: Der Paradigmenwechsel im Denken Theodor Litts
Dialektik als methodisches, prozedurales und inhaltliches Prinzip philosophischer und pädagogischer Reflexion und Praxis
Dialektik als Kennzeichen des Verhältnisses und als zugrunde liegendes Prinzip von Philosophie und Pädagogik
Das Sittliche als immanenter Bewegungsgrund der Überwindung der dialektischen Spannungen: „Das Sein der Erziehung kann nur im Ausblick auf ihr Sollen erfaßt werden“
Statt inhaltliches „Bildungsideal“ unendlicher Progress des Sich-Bildens: Vom Stufenbau des Geistes
Teil B: Bildungsdiskurs. „Das Bildungsideal der deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt“
Historischer Teil
Das Bildungsideal der deutschen Klassik. „Anthropozentrik“ versus „Sachzentrik“
Ausgrenzungen. Menschenwelt contra Sachwelt
Entfremdung von Wirklichkeit. Pädagogische Provinz und Technikfeindlichkeit
Systematischer Teil
Menschenbildung versus Weltbildung (Kapitel 5)
Die Selbstüberlistung der Humanitätsidee (Kapitel 6–7)
Doppelleben, Reflexion und mitmenschlicher Umgang. Die dialektisch-antinomische Verfasstheit des Menschen (Kapi tel 8–10)
Mitmenschlicher Umgang. Pädagogische Konsequenzen (Ka pitel 11)
Blicken wir zurück
Отрывок из книги
Holger Burckhart
Theodor Litt: Das Bildungsideal der deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt
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Wir würden uns, da dem so ist, nicht wundern, wenn, im Unterschiede von uns, die noch jener Epoche angehörenden Verkünder der Humanitätsidee gar nicht bemerkt hätten, daß sie ein normatives Menschenbild aufrichteten, dem eine erst im Anlaufen begriffene gesellschaftlich-wirtschaftliche Bewegung immer mehr die Bedingungen der Verwirklichung entziehen sollte. Wir hätten in ihnen alsdann die Opfer einer zwar den Geist beschwingenden, aber die Realität verschleiernden Täuschung zu erblicken.
Allein wenn wir uns den literarischen Selbstbezeugungen der Humanitätsbewegung zuwenden, dann finden wir diese Erwartung durchaus nicht bestätigt. Wir sind im Gegenteil überrascht, wenn wir feststellen, mit welcher Klarheit schon die Wegbereiter dieser Bewegung den Gegensatz bemerkt und ausgesprochen haben, den wir erst im nachklassischen Zeitalter deutlich meinen hervortreten zu sehen. Überraschend ist uns diese Entdeckung deshalb, weil, wenn wir unsere allgemeine Lebenslage mit derjenigen vergleichen, aus welcher der Geistesfrühling unserer Klassik hervorbrach, es uns scheinen möchte, als habe jenes Zeitalter der Verwirklichung der „Humanität“ ebensoviel an Vergünstigungen zuteil werden lassen, wie das unsrige ihr an Hindernissen in den Weg legt. Müssen wir nicht die Zeitgenossen eines Goethe gerade deshalb beneiden, weil sie noch nicht in den Panzer einer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung eingeschnürt waren, in der dem Drang nach menschlicher Selbstvollendung der Atem ausgehen mußte? Um so mehr befremdet es uns, daß auch sie, die anscheinend so Bevorzugten, sich in eine geschichtliche Umwelt verschlagen glaubten, deren herrschenden Gewalten die Verwirklichung ihres Menschheitsideals abgekämpft werden müsse. Und wenn wir uns dann nach den Gründen umschauen, mit denen sich diese Frontstellung wider den Geist der Epoche rechtfertigt, dann widerfährt es uns, daß wir Klagen und Anklagen zu hören bekommen, die uns in die Ohren klingen, als seien sie durch die seelischen Bedrängnisse unserer Tage, durch die Widrigkeiten unserer gesellschaftlichen Einzwängung ausgepreßt. Wie sollen wir es verstehen, daß die führenden Geister der Klassik, sie, die uns gleich seligen Göttersöhnen vor Augen stehen, bereits den Druck von Lebensverhältnissen verspürten, in denen wir eine den Hinterherkommenden aufgesparte Heimsuchung meinen erblicken zu sollen?
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