Erotika Biblion

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Erotika Biblion ist eines der ersten pornografischen Werke der Weltliteratur – vergleichbar nur noch mit den Schriften des Marquis de Sade. Der Schriftsteller Henry Marchand nannte Erotika Biblion «eines der seltsamsten Bücher, das jemals geschrieben wurde». In der Einsamkeit und Trennung von seiner Geliebten Sophie hinter den Gefängnismauern von Vicennes schrieb Mirabeau, ein hitzköpfiger Lebemann, Erotika Biblion und veröffentlichte es 1783 anonym und mit dem fiktiven Erscheinungsort «A Rome de l' Imprimerie du Vatican». Auf den ersten Blick handelt es sich um ein rein erotisches und – für die damalige Zeit – schonungslos pornographisches Werk: Mirabeau geht auf unterschiedlichste Aspekte der menschlichen Sexualität ein. Er skizziert diese in einzelnen Kapiteln, die mit Kunstworten überschrieben sind. So werden Themen wie Homosexualität (überschrieben mit «Thalaba»), Tribadismus («Andrandine»), Beschneidungen («Akripodie») oder Nymphomanie («Kadhesch») abgehandelt. Genüsslich führt er dabei bis in jedes Detail aus, wie «verdorben» die Völker der Antike in Wahrheit gewesen seien, die immer wieder als die Vorbilder in Sachen Vernunft, Ethik und Religion dargestellt wurden. Verschont werden dabei weder die Philosophen des antiken Griechenlands, noch das biblische Volk Israel, dessen sexuelle Ausschweifungen anhand von Zitaten aus der Bibel beschrieben werden. Der Leser erfährt so von Inzucht, Sodomie und Masturbation in der Heiligen Schrift. Erotika Biblion ist eines der ersten pornografischen Werke der Weltliteratur – vergleichbar nur noch mit den Schriften des Marquis de Sade. Der Schriftsteller Henry Marchand nannte Erotika Biblion «eines der seltsamsten Bücher, das jemals geschrieben wurde». In der Einsamkeit und Trennung von seiner Geliebten Sophie hinter den Gefängnismauern von Vicennes schrieb Mirabeau, ein hitzköpfiger Lebemann, Erotika Biblion und veröffentlichte es 1783 anonym und mit dem fiktiven Erscheinungsort «A Rome de l' Imprimerie du Vatican». Auf den ersten Blick handelt es sich um ein rein erotisches und – für die damalige Zeit – schonungslos pornographisches Werk: Mirabeau geht auf unterschiedlichste Aspekte der menschlichen Sexualität ein. Er skizziert diese in einzelnen Kapiteln, die mit Kunstworten überschrieben sind. So werden Themen wie Homosexualität (überschrieben mit «Thalaba»), Tribadismus («Andrandine»), Beschneidungen («Akripodie») oder Nymphomanie («Kadhesch») abgehandelt. Genüsslich führt er dabei bis in jedes Detail aus, wie «verdorben» die Völker der Antike in Wahrheit gewesen seien, die immer wieder als die Vorbilder in Sachen Vernunft, Ethik und Religion dargestellt wurden. Verschont werden dabei weder die Philosophen des antiken Griechenlands, noch das biblische Volk Israel, dessen sexuelle Ausschweifungen anhand von Zitaten aus der Bibel beschrieben werden. Der Leser erfährt so von Inzucht, Sodomie und Masturbation in der Heiligen Schrift.

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Honoré Gabriel Riquetti Mirabeau. Erotika Biblion

Einleitendes Essay: Mirabeau – Der Löwe der Revolution

Erotika Biblion – Ein Meisterwerk der pornographischen Literatur?

Anagogie

Die Anelytroide

Die Ischa

Die Tropoide

Die Thalaba

Die Anandrine

Die Akropodie

Kadhesch

Behemah

Die Anoscopie

Die Linguanmanie

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Honoré Gabriel Riquetti Graf von Mirabeau

Erotika Biblion

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Zeitgenössische Rezensenten nannten das Buch das Werk eines armen Sünders, der die Abscheu eines jeden Christen verdiene, voll von Lastern und Unflätereien. Die Kirche setzte es auf den Index Librorum Prohibitorium, das Verzeichnis der durch die Inquisition verbotenen Bücher. Von der Erstauflage sind gerade einmal 14 Exemplare erhalten. Das Buch wurde als pornografisches Machwerk abgetan, dabei wurde jedoch seine politische Dimension verkannt.

Schon im ersten Kapitel („Anagogie“ – die planetarische Erzählung) findet sich ein Plädoyer für den Fortschritt der Wissenschaft und die Freiheit. In diesem Abschnitt wird von den fiktiven Bewohnern des Saturns erzählt. Diese seien wissenschaftlich sehr weit fortgeschritten und der Austausch ihres Wissens stelle ihr höchstes Gut dar. Sie würden in vollkommener Freiheit und Frieden leben, Künste wären hoch angesehen. Mirabeau erzählt von ihnen, um eine idealtypische, utopische Welt zu entwerfen. Für die Menschheit erhofft er sich, dass sie diesem Ideal nachstreben und sich ähnlich entwickeln. Es handelt sich letztlich um ein Plädoyer für Wissenschaft und Meinungsfreiheit. In den folgenden Kapiteln illustriert er den Fortschritt, den die Menschheit und der menschliche Verstand allerdings bereits gemacht haben. Die Verderbtheit der antiken Völker unterscheide sich schließlich bereits massiv von den Gepflogenheiten der Zeitgenossen Mirabeaus – die Menschheit sei also grundsätzlich zum Fortschritt fähig, so die Botschaft. Diese Einstellung spiegelt den Optimismus des Humanismus wider, die treibende Idee hinter der Epoche der Aufklärung. Die humanistische Lehre betonte den Wert jedes einzelnen Menschen und seine Fähigkeiten (Vernunft, Werte, Friede etc.). Derartige Ideen waren seit der Epoche der antiken Philosophen in Vergessenheit geraten – der einzelne Mensch zählte zu Zeiten Mirabeaus dagegen nur so viel, wie sein Stand es zuließ.

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