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Horst Rellecke. Der rote Punkt
I. Die Anlieferung
1. Der Fund
II. Leonardo und Leo X
2. Anfängerglück einer angehenden Zöllnerin
3. 72 Kostbarkeiten im Dunkel
4. Die erste Kopie
5. Die zweite Kopie
6. Italienisch Essen
III. Rom ist zu klein
7. Der begnadete Berserker
8. Die zarte Zicke
9. Der allwissende Heribert
10. Der schwarzweiße Perfektionist
IV. Der Weg der Anna Selbdritt
11. Heuhaufen voller Stecknadeln
12. Die dritte Kopie
13. Die Knochen des Fußes und der Schulter
14. Eine zu wenig – zwei zu viel
15. Spurensicherung bei Null
16. Schnellschuss oder Ochsentour
V. Die Leiden der Mona Lisa
17. Tumbe Trittbrettfahrer und schlechte Videos
18. Das Anagramm und der Fleck
19. Eine unappetitliche Theorie
20. Fußspuren im Blätterwald
21. Routine gegen wilde Phantasie
22. Deutsche Wertarbeit
23. Eine zuviel
VI. Unverzeihliche Scherenschnitte
24. Die Schmetterlingstheorie
25. Die Faszination des Echten
26. Auszug der Leonardos
27. Vier Varianten
28. Über die Temperatur einer Spur
29. Die Toskana-Fraktion
VII. Die Kunst des Kaufens
30. Das Land wo die Zitronen blühen
31. Der zweite Tag im Paradies
32. Campiglia
33. Stöckchenwerfen für Dolce Vita
34. Abramo
35. Franca und ihre Männer
36. Die ersten Mosaiksteine
VIII. Die Kunst des Behaltens
37. Das Haus der Geheimnisse
38. Das Haus der Schätze
39. Die letzen Flecken im Mosaik
40. Die ganze Wahrheit
41. Die 5. Variante
IX. Johannes der Täufer in England
42. Hals und Beinbruch
43. Dumme Zufälle
44. Gespaltene Persönlichkeiten
45. Abschied aus dem Paradies
46. Gegen die Zeit
47. Frühstück über Berlin
48. Der Täter kehrt immer zurück zum Tatort
49. Mit Biss
X. Notverkauf und Gunst der Stunde
50. Das Verhör im Doppelpack
51. Lloyds London
52. Neue Spielregeln
53. Kein Brunello
XI. Ein gottgefälliger Ausverkauf
54. Die Schnitzeljagd
XII. Versteigerung
55. Dicke Luft
56. Ganovenehre
57. Italienisch Trinken
58. Das Urteil
XIII. Die Kunst des Verkaufens
59. Eine echte Täuschung
XIV. Falsches Gesangbuch
60. Die Talkshow
XV. Die letzte Etappe
Epilog
Abbildungen
Отрывок из книги
Horst Rellecke
DER ROTE PUNKT
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Solche Gesichter hatte Leonardo früher oft skizziert. Heute war er mehr an den unteren Extremitäten, insbesondere am Knochenbau des Fußes interessiert. Er legte die Papiere zurecht, die Federn und die Tusche, band sich ein mit Wohlgerüchen getränktes Tuch vor Mund und Nase. Dann nahm er endlich das Messer in die Linke. Es kostete ihn immer noch eine ganze Menge Überwindung, in die Haut zu schneiden, um so Muskeln, Knochen und Sehnen frei zu legen. Der erste Schnitt war immer der schlimmste. Er musste sich beeilen und seine Zeichnungen fertig haben, bevor Lavendel-und Zitronenduft zu schwach sein würden.
Leonardo verneigte sich und verließ den Raum rückwärts in der festen Überzeugung, dass das Schmerzpotential der verbliebenen päpstlichen Zähne die verheißene Fortsetzung niemals zulassen würde. Ein weiterer Gedankenaustausch, der vielleicht Einiges verhindert und Vieles möglich gemacht hätte, fand nicht mehr statt. Darüber hinaus war es nun offensichtlich, dass auch zukünftig vom Vatikan keine bedeutenden Aufträge mehr an ihn vergeben würden, und somit sein Aufenthalt in Rom ohne sinnvolle Perspektive blieb. Das einzige Kunstwerk von Rang aus seiner römischen Zeit würde das Gemälde „Johannes der Täufer“ bleiben.
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