Sinnsuche und Krise
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Horst S. Daemmrich. Sinnsuche und Krise
Inhalt
1. Einführung
2. Blick auf die GegenwartGegenwart. 2.1. Nachdenken, Leitgedanken, Anregungen
2.2. Chronisten des politischen Zeitgeschehens
2.3. Darstellungen des menschlichen Zusammenlebens im prosaischen AlltagAlltag
3. Die existenzielle Situationexistenzielle Situation: Wirklichkeitserfahrung, Entwicklung, Krise und Verunsicherung
4. EinkreisungEinkreisung: AnpassungAnpassung und Suche nach Orientierung
5. Kritik der politischen und gesellschaftlichen Verfassung
6. SelbstverwirklichungSelbstverwirklichung
7. SelbsterkenntnisSelbsterkenntnis: Bewusstsein des historischen Augenblicks
8. SpiraltendenzSpiraltendenz, Horizonterweiterung
9. Sinndeutung
Literaturverzeichnis. 1. Literarische Werke
2. Kritik
Register
Aggression
Alltag
Anpassung
Bächler, Wolfgang
Bastian, Horst
Becker, Jurek
Berg, Sibylle
Bernhard, Thomas
Beyse, Jochen
Bienek, Horst
Biermann, Wolf
Bitterfelder Konferenz
Blatter, Silvio
Brasch, Thomas
Braun, Volker
Brecht, Bertold
Brockman, Beatrix
Burger, Hermann
DDR
de Bruyn, Günter
Döblin, Alfred
Einkreisung
Entwicklungsthematik
Entwurzelung
Erzählverfahren
europäische Perspektive
existenzielle Situation
Familie
Fichte, Johann Gottlob
Fontane, Theodor
Frisch, Max
Gegenwart
Gesellschaftskritik
Gibson, William
Goethe, Johann Wolfgang
Görlich, Günter
Grass, Günter
Grill, Evelyn
Gruppe 47
Grzimek, Martin
Gstrein, Norbert
Hacks, Peter
Hahn, Ulla
Handke, Peter
Härtling, Peter
Hauptmann, Gerhart
Haushofer, Marlen
Heimat
Hein, Christoph
Hein, Jakob
Hermlin, Stephan
Hesse, Hermann
Hettche, Thomas
Heym, Stefan
Hilbig, Wolfgang
Hoffer, Klaus
Hoffmann, E. T. A
Hofmann, Gert
Ich-Suche, Ich-Erkundung
Isolierung
Jelinek, Elfriede
Jünger, Ernst
Kafka, Franz
Kant, Hermann
Kempowski, Walter
Knapp, Radek
Knappe, Joachim
Knauss, Sibylle
Köhlmeier, Michael
Krebserkrankung
Kreisbewegung
Kroetz, Franz, Xaver
Kunert, Günter
Lebensangst
Lenz, Siegfried
Liebesbereitschaft
Mann, Thomas
Märchen
Marktwirtschaft
Maron, Monika
Meckel, Christoph
Menasse, Robert
Metamorphose
Middendorf, Klaus
Mitleben
Monioudis, Perikles
Müller, Heiner
Müller, Herta
Neuwirth, Barbara
NS-Regime
Ortheil, Hanns-Josef
Parzivâl
Pfeiffer, Otti
Plauderton
Ransmayr, Christoph
Raum
Realismus
Reinshagen, Gerlind
Rosei, Peter
Rosendorfer, Herbert
Schädlich, Hans Joachim
Schlink, Bernhard
Schmidt, Uwe
Schneider, Robert
Schulze, Ingo
Selbsterkenntnis
Selbstmord
Selbstverwirklichung
Sirene
Sparschuh, Jens
Spiraltendenz
Stasi
Stefans, Verena
Strauß, Botho
Streeruwitz, Marlene
Strittmatter, Erwin
Vanderbeke, Birgit
Vereinsamung
Vergangenheit
Vorbild
Wahrheitsgehalt
Walser, Martin
Wellershoff, Dieter
Widmer, Urs
Wirklichkeit
Wohmann, Gabriele
Wolf, Christa
Zeitkritik
Zschokke, Matthias
Fußnoten. 1. Einführung
2.1. Nachdenken, Leitgedanken, Anregungen
2.2. Chronisten des politischen Zeitgeschehens
2.3. Darstellungen des menschlichen Zusammenlebens im prosaischen Alltag
3. Die existenzielle Situation: Wirklichkeitserfahrung, Entwicklung, Krise und Verunsicherung
4. Einkreisung: Anpassung und Suche nach Orientierung
5. Kritik der politischen und gesellschaftlichen Verfassung
6. Selbstverwirklichung
7. Selbsterkenntnis: Bewusstsein des historischen Augenblicks
8. Spiraltendenz, Horizonterweiterung
9. Sinndeutung
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Horst S. Daemmrich / Ingrid G. Daemmrich
Sinnsuche und Krise
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Christoph HeinHein, Christoph veranschaulicht eine vergleichbare Konstellation in Der Tangospieler (1989).8 Der Roman erfasst in der kurzen Zeitspanne von acht Monaten die Selbstanalyse des Historikers Hans-Peter Dallow und seine Versuche der Einordnung in die Gesellschaft. Die Handlung spielt von Februar bis September 1968, also zur Zeit des Einmarschs der Warschauer Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei im August 1968, und die Darstellung enthält konkrete Hinweise auf die politische Lage der DDR und Gegenwartszitate. Vor diesem Hintergrund tritt der Wirklichkeitsanspruch des Romans scharf hervor in der nuancierten Veranschaulichung der Situation des Historikers, der nach 21 Monaten Haft aus dem Gefängnis entlassen wird und vergeblich versucht, wieder Fuß zu fassen. Die Bewusstseinslage Dallows tritt in seiner Erfahrung menschlicher Beziehungen, äußerer Ereignisse und der politischen Situation hervor. Dallow versucht, Anschluss an alte Bekannte zu finden, will neue Freundschaften schließen, verstrickt sich in Liebesabenteuer, bemüht sich, eine Anstellung zu finden und will seine Gefängniszeit vergessen. Alle Versuche scheitern. Er lehnt ein Stellenangebot vom Staatssicherheitsdienst ab, kann aber selbst als Kraftfahrzeugfahrer nicht unterkommen. Er trifft auf seinen Verteidiger und Richter und lernt, dass sich beide bestens verstehen und den Staat loben, denn man „ist vorwärtsgekommen“: Inzwischen würde Dallow nur noch gerügt, aber nicht mehr verurteilt werden.
Der Gesamteindruck unterstreicht, dass das politische System die menschliche Verunsicherung erzeugt. Dallow ist nicht wirklich politisch engagiert, will nicht direkt vom Staat abhängig sein, ist aber bereit, sich anzupassen. Er ist jedoch nicht fähig, sich in der gegenwärtigen Situation zu entwickeln. Was er ständig erfährt, ist der Verlust der Orientierung und der Sinnstiftung im Dasein. Die Kritik ist gleichermaßen deutlich in allen Romanen von BeckerBecker, Jurek und HeinHein, Christoph und in zahlreichen Erzählungen, die das urteilslose, bequeme Vor-sich-Hinleben, die Verkümmerung der Liebe und die Unfähigkeit, aus der Selbstbezogenheit auszubrechen, thematisch erfassen.
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