Vom Jakobsweg zum Tierfriedhof

Vom Jakobsweg zum Tierfriedhof
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Описание книги

Das vorliegende Buch greift die durch den Religionssoziologen Hubert Knoblauch formulierte Forderung [Erforscht die gelebte Religion!] in zweifacher Hinsicht auf. Erstens bietet es ausgewählte aktuelle Beispiele dafür, wo und wie Religion in ihren gelebt-populären Ausdrucksweisen im unübersichtlichen Alltag eine Rolle spielt. Wo lässt sich Religion «dingfest» machen, und wie wirkt sie sich in ihrer konfrontierenden Kraft oder in ihren hilfreichen Zeichen aus? Zweitens werden die zutage geförderten Ausprägungen von «gelebter Religion» historisch eingeordnet: […] Überdies können die Leserinnen und Leser des vorliegenden Buches aus den historischen Vergewisserungen für ihr eigenes Religions- und Sozialleben umso mehr Orientierung ziehen. Aus der Einleitung
Auch wenn immer mehr Menschen die Kirchen verlassen, weil deren Sinnangebote und Moralvorstellungen für sie an Plausibilität und Glaubwürdigkeit verloren haben, ist Religion im Alltag der Menschen offenbar höchst lebendig! Ob Tierfriedhöfe, Unfallkreuze am Straßenrand oder «Liebesschlösser» an Brückengeländern: Nach wie vor suchen Menschen nach Sinn – in ihrem Leben und darüber hinaus. Anhand dieser erstaunlichen Beispiele arbeitet Hubertus Lutterbach drei Grundkriterien heraus, die all diesen Phänomenen zugrundeliegen: das Streben nach Individualität, nach Authentizität und Ganzheitlichkeit und die Skepsis gegenüber der institutionalisierten Religion. Eine realitätsnahe Untersuchung zum Glaubensleben heute – mit übergreifenden Thesen.

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Hubertus Lutterbach. Vom Jakobsweg zum Tierfriedhof

Inhalt

Einleitung

1. Religion – Ein gesellschaftliches Thema?

2. Aktuelle Trends: Individualität, Ganzheitlichkeit, Institutionenferne

3. Ziel: Das Aufspüren von religiösem Leben in unserer Gesellschaft

1. Zwischen Selbstfindung und Gebeinverehrung – Pilgerschaft heute

a) Hape Kerkeling und andere Pilgerberichte

b) Das Christentum – Eine Religion des Weges

Christliche Sakralorte und Pilgerschaft

Pilgern als Geschäft?

c) Fazit

2. Aktuelle partnerschaftliche Selbstinszenierungen – Liebesschlösser

a) „Irrste Hochzeiten“ – Private Events

b) Liebesschlösser – Individualität in der Öffentlichkeit

Mittelalterlich-mystische Wurzeln

Namen als Träger von Kraft und Gegenwart

c) Fazit

3. Amtsverzicht – Warum zwei Bischöfe zurücktraten

a) Der Fall Margot Käßmann

b) Glaubwürdigkeit als Amtsideal

Weinkonsum und Fastenzeit

Charisma und Fehlbarkeit

c) Walter Mixas Ende als Bischof von Augsburg

d) Menschenfreundlichkeit als Bischofsideal

Vater der Armen und Schützer der Kinder?

Zugewandte und ehrliche Kommunikation

e) Fazit

4. Einfach leben! – Anselm Grün

a) Das Credo von Anselm Grün – Tradition braucht Übersetzung

b) „Einfach leben“ – Bewährte Botschaft, neues Format

c) Anselm Grüns Impulse aus der Christentumsgeschichte

Geistliche Vaterschaft, Herzkloster und spirituelles Heilertum

Innenorientierung statt äußerer Leistung

d) Fazit

5. Leben bis zum letzten Augenblick – Das Hospiz

a) Ein kurzer und steiniger Weg – Hospizarbeit in Deutschland

b) Cicely Saunders († 2005) – Wegbereiterin der Hospizbewegung

c) Christentumsgeschichtliche Wurzeln der modernen Hospizbewegung

„Palliative Care“ – Ummäntelt im Zeichen des Christusträgers

Gastfreundschaft, Krankensorge, Sterbevorbereitung

d) Fazit

1. Medizinisch tot, religiös fortlebend – Johannes Paul II. († 2005)

a) Johannes Paul II. – Ein Gottesmensch

Sein Leben – Ein Martyrium

Johannes Paul II. – Ein toter Lebender

b) Drei Gründe für das religiöse Fortleben eines Toten

c) Der Tote lebt – Nur wie lange?

d) Fazit

2. Respekt für einen Suizidenten – Robert Enke († 2009)

a) Selbsttötung – Aktuelle Verwirrung und historische Orientierung

b) Enkes Tod – Zwischen irdischer Depression und göttlicher Zusage

Depression und Ganzheitlichkeit

Religion und Requiem

c) Fazit

3. Zeichen der Gemeinschaft – Unfallkreuze am Straßenrand

a) Vom ältesten menschlichen Zeichen zum Unfallkreuz

b) Das Unfallkreuz als Ort der Präsenz

Das Unfallkreuz am Ort eines Martyriums?

Das Verhältnis von Unfallkreuz und Friedhofsgrab

c) Fazit

4. Trauer um die Opfer – Das Loveparade-Drama von Duisburg

a) Die Trauerfeier am 31. Juli 2010 in der Salvatorkirche

b) Die Trauerfeier im Pressespiegel

c) Öffentliche und private Trauer außerhalb des Gottesdienstes

d) Christentumsgeschichtliche Räume der Trauer

Raum für die Opferperspektive

Äußere und innere Kirchenräume als Orte der Trauer

e) Fazit

5. Verstorbene Haustiere – Was sie mit verstorbenen Menschen teilen

a) Hundeluxus von Menschenhand – Die Vermenschlichung von Tieren

b) Das Tierkrematorium

c) Der virtuelle Tierfriedhof

„www.quitschie.de“ – Ein Mitmach-Ort des Tiergedenkens

Kondolenzen – Religionsproduktive Botschaften

d) Der herkömmliche Tierfriedhof

e) Bilder für das religiöse Fortleben verstorbener Tiere und Menschen

f) Fazit

Epilog

1. Subjektivierende Akzente

2. Streben nach Ganzheitlichkeit

3. Distanzierung von den kirchlichen Institutionen

4. Fazit

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Danksagung

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Hubertus Lutterbach

Vom Jakobsweg zum Tierfriedhof

.....

a) Die Trauerfeier am 31. Juli 2010 in der Salvatorkirche

b) Die Trauerfeier im Pressespiegel

.....

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