Mandalay und Monaco
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Was verbindet Cilli und Ursela? –
Auf den ersten Blick nicht viel. Gut, beide sind moderne Frauen Ende vierzig, beruflich etabliert, ledig und kinderlos, ansonsten aber könnten sie verschiedener nicht sein: Die eine ist ein Wirbelwind, reist und sportelt exzessiv, und flirtet für ihr Leben gern; die andere tut brav ihren Bürojob, scheut indessen jeglichen Trubel und hockt lieber in ihrer Wohnung mit Büchern, Wein und Zigaretten. Dem Anschein nach läuft alles in geregelten Bahnen, doch eines Tages wird ein an sich harmloses Geburtstagsfest zur Nagelprobe für die zwei Singlefrauen.
Cilli stellt sich zwar dem großfamiliären Ereignis und versucht, sich in ihrer fremd gewordenen bergbäuerlichen Herkunftsumgebung zurechtzufinden, scheitert aber letztlich an der Begegnung mit ihrem Vater, einem egomanen Patriarchen. Tochter Cilli sieht rot und flüchtet nach Mandalay.
Ursela hingegen zieht sich am Festtag in ihre Klause zurück, wird mit einem wunderlichen Wohnungsnachbarn konfrontiert und muss obendrein einen unerwarteten Besuch verkraften. Sie kämpft sich durch eine wilde Nacht und findet – vielleicht – ein neues Glück in Monaco.
Die biedere Ursela und die forsche Cilli: Sind sie am Ende doch aus gleichem Holz geschnitzt?
– Zwei kurz gefasste Geschichten über die fragwürdige Kunst, familiäre Beziehungskonflikte unter den Tisch zu kehren.
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Zwei kurz gefasste Geschichten über die fragwürdige Kunst, familiäre Beziehungskonflikte unter den Tisch zu kehren.
Schwimmen
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„Ach Quatsch. Nicht mehr als sonst wo.“ Richi hat, im Gegensatz zu mir, Europa selten verlassen und wenn, dann als Pauschaltourist, der faule Lümmel! Und hätte er nicht seine organisierten Ausflüge zu den Sportevents, käme er noch weniger raus aus seiner netten Komfortzone. Ich halte ihn für weltunkundig und einen jener Heimhocker, der sich vor der Ferne fürchtet und ernsthaft glaubt, abseits der erprobten Pfade lauerten grässliche Gefahren, denen primär weibliche Alleinreisende ausgesetzt seien; und ich meine, das ist nichts weiter als eine speziell männliche Fantasie. Mein Buddy ängstigt sich völlig unnötig um reisende Singlefrauen, was ich oft genug bewiesen habe, indem ich von meinen vielen Ausflügen in die große Welt jedes Mal heil zurückgekehrt bin und wahrlich, in abartigen Gegenden habe ich mich durch die Büsche geschlagen. Es ist nur eine Frage des Willens. Durchbeißen muss man sich, that’s all.
Richi sieht mich zweifelnd an, dann wendet er sein Gesicht wieder der Sonne zu und setzt die Bierflasche an sein schnuckeliges Mäulchen. „Passt eh gut auf“, sagt er nach ein paar schmatzenden Schlucken.
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