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Mein Name ist Patschke. Genau genommen ist es der Name von uns Dreien. Ina Patschke – so steht es in meinem rosa, leicht angegrauten Führerschein aus der nahen Steinzeit des letzten Jahrtausends, den wahrscheinlich die meisten Leser unter Ihnen gar nicht mehr kennen. Der rosa Lappen ist heutzutage einem schicken Führerschein aus abwaschbarem widerstandsfähigem, ökologisch bestens recyclebarem Hartplastik im EC-Kartenformat gewichen. Ob Schokoladenpudding oder Bolognesesauce, kein Fleck der Welt kann das Antlitz des Dokumentes jemals zerstören. Irgendwie tröstlich! Sicherlich vermuten Sie jetzt, bei mir würde es sich um eine schwer atmende Hochschwangere Ende des 8. Monats handeln, deren praller Bauch sich wie eine überdimensionale Wassermelone über die Hüften spannt und ab und zu etwas verformt wirkt, weil muntere Zwillinge im Fruchtwasser Purzelbäume schlagen. Aber weit gefehlt! Wenn ich den Aussagen meines Gynäkologen Glauben schenken darf, dann befinde ich mich definitiv nicht in anderen Umständen. "Frau Patschke, Sie müssen sich Ihre Eizellen in etwa so vorstellen, wie eine Fliege, die auf dem Rücken liegt." Aha! Laut surrend und absolut hilflos also! Der Gedanke an insektenartige Eizellen, die in meinem Unterleib munter brummen, missfällt mir abgrundtief. Vielleicht liegt auch hier der Schlüssel zu meinem zumindest phasenweise so gut wie gar nicht vorhandenen Sexualleben. Manchmal habe ich schon das Gefühl, um meinen Unterleib ranken sich prächtige Spinnweben. Der Gedanke ist auch sehr nahe liegend: Fliegen gehen Spinnen schließlich nur allzu oft ins Netz. Aber dazu kommen wir später. Wir drei heißen also Patschke. Damit meine ich aber nicht meine Familie, ich habe zwei Kinder und einen eher unterdurchschnittlichen Ehemann, sondern vielmehr die zwei Stimmen in meiner Brust: Knubbi und Paula! Knubbi ist der klassische Mann wie ihn jeder von uns kennt: Meistens übel gelaunt, gereizt, genervt, besserwisserisch und übertrieben sparsam.