Rudin
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Иван Тургенев. Rudin
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XII
Epilog
Отрывок из книги
Darja Michailowna Laßunski’s Haus galt fast für das Erste im ganzen . . .schen Gouvernement. Massiv, steinern, nach Entwürfen Rastrelli’s im Geschmacke des vergangenen Jahrhunderts erbaut, erhob es sich großartig auf dem Gipfel eines Hügels, an dessen Fuße einer der bedeutendsten Ströme des mittleren Rußlands vorüberfloß. Darja Michailowna selbst war eine angenehme und reiche Edelfrau, eines Geheimraths Wittwe. Wenn auch Pandalewski von ihr zu sagen pflegte, sie kenne ganz Europa und Europa kenne sie, – so kannte sie doch Europa wenig und spielte selbst in Petersburg keine bedeutende Rolle; in Moskau dagegen kannten sie Alle und statteten ihr Besuche ab. Sie gehörte der großen Welt an, und wurde für eine etwas sonderbare, nicht sehr gute, aber außerordentlich kluge Frau gehalten. In ihrer Jugend war sie sehr schön gewesen. Poeten hatten ihr Gedichte gewidmet, junge Leute sich in sie verliebt, hohe Herren ihr den Hof gemacht. Doch seit jener Zeit waren fünfundzwanzig bis dreißig Jahre verstrichen, und von den früheren Reizen war keine Spur zurückgeblieben. »Ist es möglich,« richtete Jeder an sich die Frage, der sie zum ersten Male sah, »ist es möglich, daß diese hagere, gelbliche, spitznasige und noch nicht betagte Frau einst eine Schönheit gewesen wäre? Ist sie es wirklich, sie selbst, welche ehedem von den Dichtern besungen wurde? « Und Jedermann staunte innerlich über den Wechsel alles Irdischen. Es ist wahr, Pandalewski fand, daß Darin Michailowna’s Augen in wunderbarer Weise ihren alten Zauber behalten hatten; eben dieser Pandalewski aber behauptete ja auch, daß ganz Europa sie kenne.
Darja Michailowna kam jeden Sommer auf ihr Landgut mit ihren Kindern (sie hatte deren drei: eine Tochter Natalia, siebzehn Jahr, und zwei Söhne, zehn und neun Jahr alt) sie hielt offenes Haus, das heißt, sie empfing bei sich Männer; besonders unverheirathete Edeldamen aus der Provinz konnte sie nicht ausstehen. Dafür ließen ihr diese Damen aber auch kein gutes Haar! Darja Michailowna war, nach deren Aussage, stolz, sittenverderbt, eine furchtbare Tyrannin, und, was die Hauptsache wäre, – sie erlaube sich solche Freiheiten in der Unterhaltung, daß es ein Gräuel sei! Darja Michailowna liebte es in der That nicht, sich auf dem Lande Zwang auszulegen, und in der freien Einfachheit ihres Umgangs blickte etwas von der Verachtung einer großstädtischen Weltdame für die sie umgebenden, meistens unbedeutenden Persönlichkeiten hindurch . . . Selbst mit ihren städtischen Bekannten ging sie ziemlich ungenirt, ja spöttisch um; doch fehlte dabei die Schattirung von Verachtung.
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Darja Michailowna erhob sich, um ihre Gäste zu empfangen.
– Guten Tag, Alexandrine! sagte sie, ihr entgegengehend: – wie schön von Ihnen, daß Sie gekommen sind . . . Guten Tag, Sergei Pawlowitsch!
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