Wenn das der Führer sähe … Von der Hitler-Jugend in Filbingers Fänge

Wenn das der Führer sähe … Von der Hitler-Jugend in Filbingers Fänge
Автор книги: id книги: 2305865     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 846,56 руб.     (8,23$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783862824090 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Jacqueline Roussety lässt in ihrem Roman «Wenn das der Führer sähe …» das schlesische Mohrau wieder lebendig werden: den Alltag in den 30er Jahren, die schlesischen Bräuche, die Jahreszeiten – und das erste Automobil. Doch von 1932 bis 1945 halten die nationalsozialistischen Ideologien auch in Schlesien Einzug und beeinflussen besonders die jungen Menschen. Walter Gröger war eines ihrer Opfer; Hans Filbinger, der Mann, der sein Todesurteil vergaß. Doch Walters Schwester vergaß nie … Schlesien in den 30er Jahren. Walter Gröger und seine Schwester Johanna wachsen behütet in Mohrau auf. Doch nach und nach zerstört der aufkeimende Nationalsozialismus die friedliche Idylle. Trotzdem zieht Walter Gröger freiwillig in den Krieg: Diese Gier nach Abenteuer, nach Heldentum! Er wird auf die «Scharnhorst» geschickt – das große deutsche Kriegsschiff. Schnell wird aus dem Jugendtraum ein Albtraum. Am 26. Dezember 1943 wird die «Scharnhorst» von der britischen Marine versenkt. Die Familie trauert, als überraschenderweise ein Brief von Walter aus dem Wehrmachtsgefängnis eintrifft. Er war nach einer durchzechten Weihnachtsfeier nicht auf sein Schiff zurückgekehrt … Daraufhin wird er wegen Fahnenflucht verhaftet und 1945 erschossen. Mitverantwortlich für das Todesurteil war Dr. Hans Karl Filbinger, der spätere Ministerpräsident Baden-Württembergs. Die Sätze, mit denen er versuchte, seine Taten zu rechtfertigen, erschüttern noch heute: «Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein.» Im hohen Alter erzählt Johanna Gröger die Geschichte vom ungerechten Tod ihres Bruders. Die Autorin Jacqueline Roussety war tief berührt von dem Kampf der alten Frau um die Würde ihres Bruders, der in diesem apokalyptischen Krieg einen sinnlosen Tod sterben musste. Ein Schicksal, das viele andere Soldaten, aber auch Männer in Zivil, Frauen und Kinder erlitten. «Walter Gröger – er stand für mich stellvertretend für 30 000 wegen Desertion verurteilter Wehrmachtsoldaten; davon etwa 20 000 Urteile vollstreckt, verhängt von deutschen Richtern gegen junge Männer, die sich gegen diesen aussichtslosen Krieg entschieden hatten. … Demgegenüber stand ein Mann, der 93 Jahre alt werden durfte, immer gut gelebt hat, in der Politik tätig war – selbst nachdem er hatte zurücktreten müssen. Die Lebensläufe von Walter Gröger (1922-1945) und Dr. Hans Karl Filbinger (1913-2007) konnten nicht unterschiedlicher sein. Ihrer beider Begegnung im März 1945 zog für den einen eine „politische Affäre“ nach sich, für den anderen bedeutete sie den frühen, aus heutiger Sicht ungerechten Tod.» (Jacqueline Roussety)

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Jacqueline Roussety. Wenn das der Führer sähe … Von der Hitler-Jugend in Filbingers Fänge

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Jacqueline Roussety

Wenn das der Führer sähe …

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Wie manipulierbar bin ich? Ich weiß sehr genau, was für eine Suggestivkraft die Medien besitzen. Jedes gedruckte Wort, jedes Bild, jeder Satz beeinflusst uns, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

Der Berufsstand der Journalisten hat sich nicht immer mit Ruhm bekleckert. Und diejenigen, welche die Wahrheit suchen, haben es nicht selten schwer, diese gut sichtbar zu platzieren. Da stellt sich die Frage: Wie sieht dieser Beruf in einem diktatorischen Staat wie dem der Nationalsozialisten aus? Wie fühlt es sich an, wenn alles zensiert, alles zu Propagandazwecken missbraucht wird? Wo ist da noch die Wahrheit zu erspüren? Und welche Wege habe ich, sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen? Und: Bin ich wirklich mutig genug, stelle ich mich einem ganzen System entgegen, verliere dadurch Freunde, Beruf, meine Existenz und Sicherheit? Was bedeutet es genau, totalitäre Indoktrination am eigenen Leib zu erfahren und diesen Makel vielleicht den Rest des Lebens nicht abschrubben zu können? Immer den Dreck der Vergangenheit – eine Atmosphäre voller unausgesprochener Gedanken – zu spüren, zu sehen und zu riechen?

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