Nietzsche aus Frankreich
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Jacques Derrida. Nietzsche aus Frankreich
Nietzsche aus Frankreich
Inhalt
Werner Hamacher. Echolos
Georges Bataille. Nietzsche im Lichte des Marxismus
Anmerkungen
Pierre Klossowski. Nietzsche, Polytheismus und Parodie
Anmerkungen
Michel Foucault. Nietzsche, Freud, Marx
Anmerkungen
Maurice Blanchot. Nietzsche und die fragmentarische Schrift
Anmerkungen
Michel Foucault. Nietzsche, die Genealogie, die Historie
Anmerkungen
Philippe Lacoue-Labarthe. Der Umweg
Fatum libellorum
Das Volk der Rede
Kraft und Sprache
Der Rhythmus der Sprache
Das Ungeheure
Anmerkungen
Bernard Pautrat. Nietzsche, medusiert
Anmerkungen
Jacques Derrida. Sporen. Die Stile Nietzsches
Anmerkungen
Jean-Luc Nancy »Unsre Redlichkeit!« (Über Wahrheit im moralischen Sinn bei Nietzsche)
Anmerkungen
Nachbemerkung
Nachweise
Отрывок из книги
Die hier vereinten Texte der führenden Köpfe des französischen Poststrukturalismus machen das deutsche Lesepublikum mit einer bis heute ungewohnten Herangehensweise an das schwer zu fassende Œuvre eines Denkers bekannt, der sich hierzulande nach wie vor den unterschiedlichsten Instrumentalisierungen ausgesetzt sieht. Die Autoren dieser Sammlung stellen insgesamt die Legitimität in Frage, Nietzsches Werk nach der Logik des Gegensatzes von Metaphysik und Nicht-Metaphysik, Aufklärung und Gegenaufklärung, Philosophie und Literatur zu bestimmen.
Der Herausgeber
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Wenn der Denker, wie Nietzsche schreibt, derjenige ist, in dem das Streben nach Wahrheit und die lebenerhaltenden Irrtümer beieinanderwohnen und sich bekämpfen, und wenn sich die Frage stellt, ob die Wahrheit ihre Einverleibung verträgt, wenn dies das Experiment ist, das uns fortan aufgegeben ist, so müssen wir nun zu sehen versuchen, in welcher Weise das Pathos als Begreifen der Existenz einer solchen Einverleibung fähig ist; und da der geistige Akt als einer, der sich allein dank der tiefsten Erschöpfung vollzieht, fortan entwertet ist –, warum nicht in der Heiterkeit ebenso wie im Ernst, in der Wut wie in der Ruhe ein Organ des Wissens anerkennen? Da der Ernst ein ebenso zweifelhafter Zustand ist wie der Haß oder die Liebe, warum sollte die Heiterkeit nicht eine ebenso entschiedene Fähigkeit zum Begreifen der Existenz haben wie der Ernst?
Der Akt des Erkennens, des Urteilens, des Schließens soll nur aus dem Verhalten der Triebe zueinander resultieren. Da darüber hinaus das bewußte Denken und besonders das des Philosophen zumeist nur einen Sturz, eine Depression darstellt, wie sie vom furchtbaren Kampf zwischen zwei oder drei widerstreitenden Trieben hervorgerufen wird, einem Kampf, dessen Ende etwas in sich Ungerechtes ist, – so heißt das, daß der Philosoph oder der Weise im Sinne Nietzsches sich selbst zum Kampfplatz gleicherweise widerstreitender Triebe hergeben muß und folglich seine Erklärungen nie als etwas andres denn als Ausdruck von zwei oder drei Trieben gleichzeitig aussprechen kann, die von der unter der Perspektive dieser zwei oder drei Triebe begriffenen Existenz Rechenschaft geben.
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