In den «Schaurigen Geschichten aus Berlin», die der bekannte Krimi-Autor Jan Eik aus den Archiven gehoben und aufgeschrieben hat, bevölkert allerhand zwielichtiges Volk die Stadt: Gangster, Gespenster und Giftmischer, Henker, Huren und Halunken aus acht Jahrhunderten sind in diesem Buch versammelt. Mit historischer Sachkenntnis und mit einem feinem Witz führt Jan Eik durch die dunklen Seitengassen und feuchten Hinterhöfe der Berliner Geschichte und beweist, dass in den finsteren Spelunken oft das Interessanteste über die Stadt, ihre Bewohner und ihre Historie zu erfahren ist. «Schaurige Geschichten aus Berlin» – eine kurzweilige Stadtgeschichte der anderen Art.
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Jan Eik. Schaurige Geschichten aus Berlin
Vorwort zur Neuausgabe
Rund um die Marienkirche
Die Hohenzollern und. ihr Schlossgespenst
Aufruhr, Brände und andere. Katastrophen
Huren, Hexen, Zauberer
Strafe muss sein
Gerechtigkeit ist ein schön’ Ding
Willkür gegenüber den Juden
Henkergeschichten
Friedhofs- und Grabgeschichten
Verrufene Orte
Aus gutem Hause
Berliner Polizeigeschichten
Berlins organisierte Unterwelt
Geschichten aus dem Untergrund
Eine schaurige Bilanz: Politische Verbrechen
Literatur
Personenregister
Отрывок из книги
Jan Eik
Schaurige Geschichten aus Berlin
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Einem schwachen Vater folgt mitunter ein noch schwächerer Sohn: Georg Wilhelm, der nächste Kurfürst, war schon bei seiner Huldigung mit 24 Jahren ein kranker Mann, der an der hohenzollernschen Erbkrankheit litt, einer schweren Wassersucht. Er starb 1640 mit nur 45 Jahren, vermutlich vom eigenen Kanzler Schwarzenberg vergiftet. Die wahre Herrscherin in Berlin blieb bis 1625 seine harte und herrschsüchtige Mutter Anna von Preußen, die älteste der fünf Töchter des Herzogs Albrecht Friedrich der Blödsinnige. Sie brachte den ohnehin nahe verwandten Hohenzollern immerhin das spätere Königreich Preußen als Morgengabe mit. Um den Stammbaum des Hauses Hohenzollern noch unübersichtlicher zu gestalten, heiratete ihre jüngere Schwester Eleonore Johann Sigismunds Vater Joachim Friedrich, starb aber bald darauf.
Kaum fünfzig Jahre später zog eine weitere schaurige Person ins Berliner Schloss ein: die ebenso gescheite wie ehrgeizige und rachsüchtige zweite Gemahlin des blatternarbigen Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, eine verwitwete Herzogin von Braunschweig-Lüneburg. Die Schwarze Dorothea ging wegen verschiedener unerwarteter Todesfälle und Koliken in der Herrscherfamilie – wahrscheinlich unverdientermaßen – als Giftmischerin in die Geschichte ein. Immerhin starben plötzlich und unerwartet zwei Kurprinzen, und der dritte, überraschend zum Kronprinzen aufgestiegen, hielt sich nach einer höchst unbekömmlichen Tasse Kaffee vorsichtshalber von ihr fern. Dafür stand ihm am Ende seiner Tage noch eine besonders eindrucksvolle Begegnung mit der Weißen Frau bevor.