Träume & Sehnsüchte
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Dieses ist die Geschichte von älteren und alten Menschen, die nicht in ein Heim gehen wollen. Angefangen hatte es mit einem Traum von einem Heim auf See, den ein älteres Ehepaar, das auch das nötige Kleingeld dazu hat, verwirklichen will. Es sind Gustav und Annegret Rastenberger. Sie arbeiten mit dem wesentlich jüngeren Hans Greffe zusammen, der bislang durch sein Leben driftete, der aber die Idee der beiden Alten versteht, und der sie Schritt für Schritt umsetzt. Es ist ein Schiff, das unter dem Namen «Traum» entsteht, in dem jüngere und ältere Menschen zusammen kommen. Auf dem Schiff haben Menschen Arbeit gefunden, und auf dem Schiff sind Senioren, die nicht in ein Heim wollten. Es sind Menschen, die am Ende des Lebens nicht weggesteckt werden wollten.
Es gibt den Steward Henri, der Liebe und Tod kennenlernt, da gibt es Sigi, Krüppel und ehemaliger Kleinkrimineller, der seine Jugend und dank der Hilfe von Hans Greffe sein Zuhause findet, und der eine steile Karriere macht. An Bord des Schiffes «Traum» sind das bekannte Modemodell Elise Wangen, die alt geworden ist, und es gibt den Ex-Diplomaten Wittemann.
Die Idee von einem Heim auf See entwickelt sich nach und nach zu einem interessanten Geschäftsmodell, und bald gibt es ein zweites, ein drittes und schließlich auch ein viertes Schiff. Eine Aktiengesellschaft bildet sich, ein Immobiliengeschäft kommt hinzu. Das, was als ein Traum begann, bringt Geld. Der alte Gustav Rastenberger und Hans Greffe, der Manager, kommen bei einem Unglück ums Leben. Die Idee jedoch, das Geschäft, läuft weiter mit Senioren, die nicht in einem Heim verschwinden wollen
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Jan-Hillern Taaks. Träume & Sehnsüchte
01. Wie der Traum von einem Heim auf See entstand
02. Wie der Traum von einem Heim auf See sich entwickelt
03. Das Schiff namens "Traum" wird belegt
04 Das Schiff namens "Traum" legt ab
05. Aus Traum wird Wirklichkeit, aus Wirklichkeit Geschäft
06. Geschäftliche Entwicklungen und große Erfolge
07 Der bittere Preis für die erfolgreiche Verwirklichung des Traums
Impressum
Отрывок из книги
Die Anzeige im Hamburger Abendblatt nahm sich eher bescheiden aus. Mit Bestürzung und tiefer Trauern wurde der Tod von Gertrude Baltenhoff angezeigt, so jedenfalls stand es geschrieben, und dann kamen die Namen von sieben trauernden Angehörigen, wobei aus der Anzeige nicht ersichtlich war, wie die Verbindung zur Verstorbenen war. Es hieß dann, dass die Trauerfeier im engsten Familienkreis stattfinden würde Und ganz zum Schluss gab es noch den Namen des Bestattungsinstituts. Es interessierte außer dem "engsten Familien- und Bekanntenkreis" kaum einen Menschen, dass Frau Baltenhoff immerhin 71 Jahre alt geworden war, was in der heutigen Zeit kein sehr hohes Alter war, so jedenfalls sagt man. Die wenigsten wussten mit dem Namen Baltenhoff etwas anzufangen, schon gar nicht mit einer Gertrude Baltenhoff. Es gab einige wenige frühere Betriebskollegen, die sich an "die Baltenhoff" erinnerten, und es war die Ehefrau ihres ehemaligen Chefs, die die Anzeige sah, und die den Namen schon gehört einmal hatte. Sie machte ihren Mann, Gustav Rastenberger, auf die Anzeige aufmerksam.
Sie war im Elisabethstift gestorben, wo sie in einem Zimmer mit einer anderen Seniorin, die geistig nicht mehr ganz auf der Höhe gewesen war, die letzten zwei Jahre zugebracht hatte. Gertrude brauchte für ihr Sterben fast vier Wochen. Die Heimleitung hatte mehrfach den "nächsten" Angehörigen, einen Neffen, angerufen und darauf hingewiesen, dass es der Dame Baltenhoff sehr schlecht gehe, und man müsse mit ihrem baldigen Ableben rechnen. Weder der angesprochene Neffe noch sonst ein Mensch mit Ausnahme des Pflegepersonals und ihres ehemaligen Chefs hatten sich blicken lassen. Was den Chef, Herrn Gustav Rastenberger, anging, so war er ein einziges Mal gekommen. Das war, als Frau Baltenhoff ihren 70. Geburtstag gefeiert hatte, allein, bereits sehr krank und müde. Im Zimmer hatte es nach Schweiß und Urin gerochen. Es war keine richtige Feier gewesen. Die Heimleitung hatte einen Kuchen hingestellt, es gab auch einen armseligen Blumenstrauß. Das war alles gewesen. Und so war sie ein Jahr später gestorben, ruhig gehalten und versehen mit starken Schmerzmitteln.
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Der Gedanke, schließlich ein eigenes Schiff, sozusagen ein schwimmendes Seniorenheim, zu kaufen, ließ die Rastenberger nicht mehr los. Sie gingen mit dem Gedanken ins Bett, und sie wachten am nächsten Morgen mit dem Gedanken auch wieder auf. Sie sprachen kaum noch von etwas anderem als von einem Schiff. Das Geld war dafür reichlich vorhanden, warum also nicht? Und wenn es sich als Fehler herausstellen sollte, könnte man das Schiff ja wieder verkaufen.
Die Rastenberger kauften sich tatsächlich eine riesige Luxusyacht, die sich ein russischer Milliardär in Hamburg hatte bauen lassen. Bevor diese große Yacht überhaupt in See stechen konnte, war der Milliardär gestorben, und seine Erben wollten nicht das Boot haben, sondern sie hatten Geld sehen wollen. Gustav und Annegret, die davon über die Werft gehört hatten, hatten die Yacht für € 650.000 gekauft. Den Unterlagen nach war die Yacht mit 200 Luxuskabinen und großen Salons ausgestattet, und für Gustav sah es so aus, als hatte das Schiff ursprünglich so etwas wie ein Spielkasino sein sollen. Gewiss, das Schiff war "sündhaft teuer", so drückte sich Annegret aus. Aber war es nicht der erste Schritt zu einem Traum? Außerdem war der Preis ein "Schnäppchenpreis", wie ein Vertreter der Werft sagte.
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