Drecksarbeit
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Die Folgen unseres Konsums, greifbar gemacht anhand eindrücklicher Reportagen aus aller WeltIm kenianischen Hinterland machen Arbeiterinnen auf einer Rosenfarm Überstunden, weil in Deutschland bald Valentinstag ist. Am Stadtrand von Kalkutta färben Bengalen ohne jede Schutzkleidung Unterhosen für europäische Discounter. Es sind diese Zusammenhänge zwischen unserem Leben im bequemen Europa und der harten Realität in Entwicklungsländern, die Jan Stremmel in zehn dringlichen wie mitreißenden Reportagen schildert. Er zeigt, dass unser Alltag nur möglich ist, weil wir unbequeme Arbeit dorthin ausgelagert haben, dass unser Konsum Teil des Problems ist – und damit auch Teil der Lösung.Grillkohle aus Tropenholz, Sandraub für Feriensiedlungen, Fischer in der WüsteInnerhalb von fünf Jahren war Jan Stremmel in mehr als vierzig Ländern unterwegs. Fernab touristischer Hotspots oder traumhafter Strände besuchte er Orte, an denen die Auswirkungen unserer globalisierten Welt besonders deutlich sind –Textilfabriken in Asien, ausgetrocknete Seen in Kasachstan oder südamerikanische Kaffeeplantagen. Von seinen Eindrücken berichtet Stremmel in packenden, dicht erzählten Reportagen und deckt die Zusammenhänge zwischen unserem bequemen Europa und der harten Realität in den Entwicklungsländern auf. Seine Erzählungen bieten einen ehrlichen Einblick in das Leben als Reporter und lassen uns auch unseren täglichen Konsum überdenken.
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Jan Stremmel. Drecksarbeit
DRECKS ARBEIT
INHALT
DIE STADT DER BUNTEN FLÜSSE
UNTER SANDRÄUBERN
WÜRSTCHEN GRILLEN AUF TROPENHOLZ
ROSEN VON DER NILPFERDWIESE
DIE LETZTEN FISCHER VOM ARALSEE
GURKEN AUS DEM PLASTIKMEER
DAS BRAUNE GOLD VON VIOTÁ
EINE SCHULE FÜR DIE WALDMENSCHEN
SMARTPHONES AM LAUFENDEN BAND
MIT ELEFANTEN IM STOCKBETT
DANK
ÜBER DEN AUTOR
Отрывок из книги
Für Levin
GESCHICHTEN AUS DEM MASCHINENRAUM UNSERES BEQUEMEN LEBENS
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Von draußen strahlte ein Spalt Sonne in die Düsternis. Ich bückte mich und sah raus. Hohe Gräser bewegten sich im Wind, dahinter verlief ein Bächlein, das ich vorher nicht gesehen hatte. Dort hinein entleerte sich jetzt mit einem Tosen der Inhalt unserer Färbemaschine. Ein paar hundert Liter Lauge verschwanden in der Natur. Mit einem metallischen Quietschen schloss Uttam die Klappe in der Maschine, nickte zufrieden und sagte: »Zeit für die Mittagspause.«
Natürlich fragte ich ihn, ob er es nicht irgendwie seltsam fände, das ganze Abwasser in den Bach zu leiten. Seine Antwort: »Nein, keine Sorge, das Wasser ist nicht giftig.« Zu diesem Zeitpunkt brannte mein rechter Fuß schon intensiv, und ich konnte mir nach meinem Würgeanfall lebhaft vorstellen, was passieren würde, wenn Slumbewohner flussabwärts darin badeten oder ihren Reis damit kochten. Es war offensichtlich eine riesige Sauerei.
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