Litho

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Janina Julklapp. Litho

Litho – Die Stadt des Falken

Impressum

Erster Teil

Frida Iringa. Über Ursache und Wirkung

Graufell Aki von Jordengard, genannt Wegemeistersohn

Mann und Hund

Der Falke und die Sterne

Im Raum des Schweigens

Fräulein Unbekannt

Razzia

Der alte Mann und der Falkenaut

Hexenjagd

Fahnan und der Torwächter

Das Haus der Tänzerin

Zia Sternberg stirbt

Splitterlauf und Feuerspucker

Blendwerk

Kabale

Zweiter Teil

Nonims Wahrheit

Henry Theodor Wilfand. Was vor vierzig Jahren geschah

Märchenstunde

Das Geheimnis der Strohpuppe

Unter der Stadt

Die Letzte der Hexen

Brennen soll sie

Der Tag des himmlischen Sturzflugs

Siad, der Fänger

Der mechanische Falke

Nachwort der Autorin

Отрывок из книги

Janina Julklapp

Litho

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„Fangt aaan!“, brüllte ein Junge ein paar Reihen vor Frida. Im nebligen Halbdunkel erkannte sie einen neunjährigen Taschendieb aus ihrer Straße. Er schwenkte einen großen Krug Bier und stieß damit ständig gegen den Arm seiner zwölfjährigen Schwester, die mit einer heruntergebrannten Zigarette zwischen den Fingern auf die Leinwand gaffte. Frida registrierte zufrieden, dass beide von dem großen Schild Kinder unter 14 verboten keine Notiz genommen hatten. Sie dachte an ihre eigene Kindheit in den dunkelsten und schmutzigsten Gassen von Litho-Unterstadt zurück. Sie hatte ein Leben geführt, in dem jeder Tag ein neuer Kampf war. An dem sie nicht der Schwächere sein durfte, egal was kam. In dem alles, was sie in ihrem Leben erreichen konnte davon abhing, wie viele andere Kinder ihren Namen mit Angst aussprachen. Gerade für ein Mädchen wie Frida war das wichtig, wenn man sich nicht auf außergewöhnliche Schönheit verlassen konnte um das Leben angenehm geregelt zu kriegen. Aber Frida war stark und mutig gewesen, ihr Faustschlag der Härteste im Viertel. Eigentlich, so dachte sie, hatte das Leben früher auch gute Seiten gehabt. Zum Beispiel die Erfindung der bewegten Bilder. Die Jagd nach gedankenlosen Oberstädtern. Oder nächtliche Bandenkriege um einen halbverrosteten Generator.

Endlich ratterte der Projektor los. Eine Gruppe von Männern schrie vor Freude über so viel Licht auf und begann mit einem Kartenspiel. Frida blickte sich nervös um. Wo war David?

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