Dr. Katzenbergers Badereise
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Jean Paul. Dr. Katzenbergers Badereise
Dr. Katzenbergers Badereise
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Über Dr. Katzenbergers Badereise
Anmerkungen
Отрывок из книги
Jean Paul
Ein Gelehrter, der den ersten Juli mit seiner Tochter in seinem Wagen mit eignen Pferdeu ins Bad Maulbronn abreifet, wünscht einige oder mehre Reisegesellschafter.“ — Dieses liess der verwittibte ausübende Arzt und anatomische Professor Katzenberger ins Wochenblatt setzen. Aber kein Mensch auf der ganzen Universität Pira (im Fürstentume Zäckingen) wollte mit ihm gern ein paar Tage unter einem Kutschenhimmel leben; jeder hatte seine Gründe — und diese bestanden alle darin, dass niemand mit ihm wohlfeil fuhr als zuweilen ein hinten aufgesprungener Gassenjunge; gleichsam als wäre der Doktor ein ansässiger Porträuber von innen, so sehr kelterte er muntere Reisegefährten durch Zu- und Vor- und Nachschüsse gewöhnlich dermassen aus, dass sie nachher als lebhafte Köpfe schwuren, auf einem Eilbotenpferde wollten sie wohlfeiler angekommen sein und auf einer Krüppelfuhre geschwinder.
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Dem Dichter Niess gefiel dieses akademische Petrefakt unendlich, und er wünschte nur, der Mann trieb’ es noch ärger, damit er ihn gar studieren und vermauern könnte in ein Possenspiel als komische Maske und Karyatide. „Vielleicht ist auch die Tochter zu verbrauchen in einem Trauerspiele“, dacht’ er, als Theoda eintraf, die von nachweinender Liebe und von Jugendfrische glänzte, und die durch die frohe Nachricht seiner Mitfahrt neue Strahlen bekam. Jetzo wollte er sich in ein interessantes Gespräch mit ihr verwickeln; aber der Doktor, dem die Aussicht auf einen Abendgast nicht heiter vorkam, schnitt es ab durch den Befehl, sie solle sein Kästchen mit Pockengift, Fleischbrühtafeln und Zergliederungszeuge packen. „Wir brechen mit dem Tage auf“, sagte er, „und ich lege mich nach wenigen Stunden nieder. Sic vale!“
Der Menschenkenner Niess entfernte sich mit dem eiligsten Gehorsam; er hatte sogleich heraus, dass er für den Doktor keine Gesellschaft sei — leichter dieser eine für ihn. Allerdings äusserte Katzenberger gern einige Grobheit gegen Gäste, bei denen nichts Gelehrtes zu holen war, und er gab sogar den Tisch lieber her als die Zeit. Es war für jeden angenehm zu sehen, was er bei einem Fremden, der, weder besonders ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit doch durch Krankheit, gar nicht abgehen wollte, für Seitensprünge machte, um ihn zum Lebewohl und Abscheiden zu bringen; wie er die Uhr aufzog, in Schweigen einsank oder in ein Horchen nach einem nahen lautlosen Zimmer, oder wie er die unschuldigste Bewegung des Fremden auf dem Kanapee sogleich zu einem Vorläufer des Aufbruchs verdrehte und scheidend selber in die Höhe sprang mit der Frage, warum er denn so eile. Beide Meckel hingegen, die Anatomen, Vater und Sohn zugleich, hätte der Doktor tagelang mit Luft bewirtet.
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