Irdische Lust
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Jean Verdon. Irdische Lust
Irdische Lust
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Erster Teil. Liebe machen
1. Das Vorspiel
Die Liebenden in der Literatur. Der Blick
Konversation
Berührungen und zarte Küsse
Die Liebenden in der Wirklichkeit
2. Der Akt selbst. Was wissen die Mediziner?1
Liebestechnik2
Was sagen die Autoren?
Was machen die Liebenden?
3. Abweichendes Verhalten
Positionen
Koitus interruptus und Amplexus reservatus
Masturbation
Homosexualität
Sexualität mit Tieren
Masochismus
Zweiter Teil. Die Kirche und ihre Ablehnung der Lust
4. Die Geistlichen und die Sexualität
Die Grundlagen
Die Verurteilung der ehelichen Lust
Die tolerierte eheliche Lust4
5. Die Verachtung der Welt
Ein suggestives Gedicht
Die Vortrefflichkeit eines Lebens ohne Lust
Die praktische Umsetzung
Dritter Teil. Genuss mit allen Sinnen
6. Die Mahlzeit. Essen und Trinken. Die Nahrung
Die Getränke
Tafeln. Das Fasanenbankett
Geselligkeit
Soziale Hierarchie
Befriedigung aller Sinne
7. Die Zerstreuungen6
Körperliche Aktivitäten. Spaziergänge
Jagd
Spiele im Freien
Turnierspiele
Spiele im Haus
Feierlichkeiten. In der Stadt
Religiöse und weltliche Feiern
8. Schönheit und Kultur. Die ästhetischen Freuden
Die Lehre
Lebewesen und Landschaften
Architektur, Skulptur und Malerei
Musik
Die Freuden des Geistes
Lektüre
Schreiben
Mäzenatentum
Zusammenfassung: Sublimation der Lust
Bibliographie. Quellen9
Literatur
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Ulrich von Singenberg, Der Truchsess zu Sankt Gallen. Codex Manesse, fol. 151r.
Aus dem Französischen von Gaby Sonnabend
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Andreas Capellanus spielt auch besondere Konstellationen durch, etwa fortgeschrittenes Alter des männlichen Parts: »Ja, ich kann wohl sogar sagen, dass du, wenn du es recht überlegst, mein Alter geradezu als Vorteil für die Gewährung deiner Liebe anerkennen musst. Denn ich habe doch all die Jahre hindurch viel Lobenswertes getan.« Aber auch ein unerfahrener jugendlicher Bewerber, der noch gar keine Gelegenheit hatte, sich durch Taten auszuzeichnen, kann berechtigterweise zum Zuge kommen, wenn die Frau diesen »durch ihre Belehrungen dem Hof der Liebe zuführt und durch ihre Rechtschaffenheit zu einem lobenswerten Mann macht«.
Angesichts eines derartigen Abkommens ist die Konversation nur ein subtiles Spiel. In den Werken der Literatur erscheint die Liebeserklärung allerdings bisweilen als ein schwieriger Augenblick. Die Schüchternheit ist schließlich das Los beider Geschlechter. In Cligès von Chrétien de Troyes hat Soredamor Angst davor, sich dem Geliebten zu erklären. »Amor hat ihr ein Bad bereitet, das sie sehr erhitzt und sie verbrennt. Bald ist ihr wohl, bald ist ihr schlecht […].« Das ist gerade noch akzeptabel; es handelt sich um ein junges Mädchen, das die Zurückhaltung zeigt, die sich für ihr Geschlecht geziemt. Aber Alexander! Auch »er wagt es nicht, die, an die er am meisten denkt, anzusprechen«.
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