Отрывок из книги
1939 – Landesausstellung: Unweit des Festgeländes in Zürich wird an einem Spätsommerabend ein Säugling in einer Kartonschachtel aufgefunden. Das Findelkind kommt zur städtischen Fürsorge und wird Jahre später von einem kinderlosen Ehepaar aus der Innerschweiz adoptiert.
Der Bub verbringt seine Kindheit auf einem Bauerngut – dem «Loch» – in Bürglen am Lungernsee. Im Zentrum dieser Kinderwelt steht Ätti, der schwadronierende Grossvater, der das Bätziwasser liebt und die Feste feiert, wie sie fallen. Lebenslustig ist auch der Vater, er arbeitet im Holzbau und ist viel unterwegs. Mutter ist fromm und empfängt den Dorfkaplan bei Schinken und Rauchwurst zu erbaulichen Gesprächen. Dass der Kleine dem Adoptivvater gleicht, sorgt für Gespött, darüber gesprochen wird nicht. Des Rätsels Lösung liegt im Nachlass der Mutter.
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Das war am Anfang gar nicht so einfach, nicht nur wegen der ungewohnten Umgebung, Muhheim halt, Bauernland, so weit das Auge reichte, und Kühe, die mich schon in aller Frühe mit dem Gebimmel ihrer Treicheln und Schellen weckten. Dabei waren meine Tage voll von Überraschungen, überall gab es Neues und Unbekanntes zu entdecken.
Als ich die Rinder und Kühe zum ersten Mal vor unserem Stubenfenster grasen sah, packte mich der Schrecken, so dass ich schnurstracks in die Küche floh und mich unter der Eckbank verkroch. Natürlich hatte ich schon vorher Kühe gesehen, von der Eisenbahn aus auf der Fahrt hierher, doch da waren sie nie so nahe, standen weit weg und grasten friedlich auf der Wiese. Doch hier schienen sie mir riesengross und furchterregend, die geblähten Leiber braun und massig. Die hornbewehrten Häupter drängten sich um einen Bottich, der voll Wasser direkt vor unserer Hauswand stand.
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