Отрывок из книги
Jeanny O‘Malley
Die Stadt der lauernden Bestien
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Nachdem sie einen großen Schluck Bier getrunken hatte, meinte sie: „Die Zeiten ändern sich halt. Und dabei bin ich beim Thema, was meine Zukunft betrifft. Ich will nicht bei der Post arbeiten oder einen Bauern heiraten. Ich muss unbedingt fort von hier. Ich fühle mich zu etwas anderem berufen als zu ehelichen und Kinder in die Welt zu setzen und wahrscheinlich daneben noch Briefe auszutragen. Nee, lass mal. Von Paul Mole habe ich erfahren, dass im Süden, in Yellowtown, ein ganz besonders gutes Mädcheninternat liegt. Die Fächerauswahl soll ganz fantastisch sein: Tanzen, Schauspielern, Singen, Malen, Designern und noch vieles mehr. Die haben ein ganz tolles Fächersystem: man muss bestimmte Fächer belegen, hat aber auch jede Menge Wahlfächer. Im ersten Jahr muss man sich noch gar nicht festlegen, sondern kann erst einmal herausfinden, wo die jeweiligen Stärken liegen. Auch wenn du noch gar nichts mit der Zukunft anzufangen weißt, bekommst du eine gute Grundlage, um dich später für den ultimativen Beruf zu entscheiden. Die Anforderungen sind zwar hoch, aber es gibt Lern- und Fördergruppen, und die Betreuung durch Lehrer soll auch ganz gut sein. Eigentlich könnte man das Internat als eine berufsvorbereitende Schule bezeichnen. Das wäre genau das Richtige für mich. Man lernt Neues, kommt anderen Menschen näher und vielleicht ergibt sich ja dann die Sache mit dem Traumberuf von ganz alleine. Was hältst du davon?“ „Ich meine“, sagte ich und zog Mary mit mir hoch und ging mit ihr in Richtung Tanzfläche „dass du mindestens ein Bier zu viel getrunken hast und wir darüber reden sollten, wenn du wieder nüchtern bist.“
Mary nuschelte noch etwas von meiner spießigen Enthaltsamkeit, die mich noch um jeden Spaß im Leben bringen würde und dann tanzten wir die halbe Nacht durch. Wir wussten alle nicht, dass es für die nächste Zeit das letzte unbekümmerte Fest sein sollte.
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