Auf der einen Seite die «Lügenpresse», auf der anderen Seite konstruktiver Journalismus, der dringend aktive und kritische Unterstützer braucht – größer könnte das Spannungsfeld kaum sein. Mittendrin steckt der freie Journalist Jens Brehl aus Fulda. Mit Vorwürfen ist auch er in seiner täglichen Arbeit konfrontiert: «Den Medien kann man nicht mehr trauen.» «Alles ist gekauft.» «Du kannst doch überhaupt nicht frei arbeiten, weil es in Deutschland keine Pressefreiheit gibt.» Wie berechtigt sind diese Vorbehalte? Kann Vertrauen zurückgewonnen werden? Wenn ja, wie kann das gelingen? Und spielen Medien in unserer Gesellschaft überhaupt noch eine tragende Rolle? Brehls konstruktive Kritik und seine Einblicke in den journalistischen Alltag fernab der Leitmedien decken Schwachstellen und Potenziale auf. Wie seine Beispiele zeigen, wird in Sachen Pressefreiheit in Deutschland auf hohem Niveau gejammert. Dennoch muss sie täglich verteidigt werden. Bei heißen Eisen haben einige Journalisten tatsächlich «die Schere im Kopf». Eine Bürgerzeitung weckt dagegen öffentliche Themen aus dem Dornröschenschlaf und zeigt die Lücken in den Berichten des lokalen Medien-Monopolisten. Junge Herausgeber gehen mit ihren Angeboten von Anfang an neue Wege und binden ihre Nutzer direkt ein. Der Verzicht auf unnötige Fachwörter und der allgemeinverständliche Schreibstil Brehls sind besonders erfrischend. Nutzer werden die Medienwelt mit anderen Augen sehen und Journalisten können sich auf einen deutlichen Motivationsschub für ihre tägliche Arbeit freuen.
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Jens Brehl. Zwischen "Lügenpresse" und konstruktivem Journalismus
Eingangszitat
Hinweis
Vorwort
Mein Weg in den Journalismus
Alles „Lügenpresse“ oder was?
Ich glotz kein TV!
Pressefreiheit in Deutschland: Meckern auf hohem Niveau?
Die beste Zeit für Journalisten?!
Lösungen, bitte
Endlich freigegeben
Shift happens
Dann machen wir es eben selbst
Wer soll das bezahlen?
An meine Kollegen
Schlusszitat
Dank
Quellennachweise
Augen & Ohren
Internet:
Magazine:
Podcast:
Bücher:
TV:
Filme:
Radio:
FairRadio
Impressum
Отрывок из книги
„Sie werden sich mit diesem Buch in der Medienbranche keine Freunde machen.“
Informant, der anonym bleiben möchte
.....
im Juni 2017
Aus der Not machte ich eine Tugend und eröffnete mein eigenes Medienbüro. Mehr schlecht als recht hielt ich mich mit kleinen Aufträgen über Wasser. Das änderte sich schlagartig, als ich eine Berufskollegin kennenlernte. Sie arbeitete frei in der Kommunikation für einen Konzern und holte mich mit an Bord. Als freie Mitarbeiter teilten wir uns die klassischen Agenturleistungen auf, wobei ich meist für Pressetexte zuständig war. Schlagartig schoss mein Verdienst in ungeahnte Höhen und finanzielle Sorgen waren passé. Auch mein Schuldenberg schmolz wie ein Eiswürfel in der Sonne. Allerdings plagten mich bald Gewissensbisse, da wir zwar nicht logen, aber manchmal auch nicht die ganze Wahrheit sagten. Durch den guten Verdienst konnte ich fast meine kompletten Schulden abbauen. Doch die Party war ab einem gewissen Punkt für mich vorbei.