Freiheit in Kaponga
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Ich weiß immerhin schon mal, wer ich nicht bin. Auf keinen Fall bin ich einer jener Superreisenden… Einer, der zu Fuß die Nordhalbkugel abgelaufen ist oder einer, der mit dem Fahrrad am Äquator seine Bahnen gezogen hat. Ich bin auch nicht durch die Südsee geschwommen, hab auch keinen der 14 Achttausender bestiegen oder bin mit dem Bobbycar durch die Sahara gekrochen sowie schon gar nicht mit Inline Skates über die Antarktis geschlittert. Nein, mit keiner von jenen Aktivitäten kann ich glänzen und solch Errungenschaften habe ich nie verfolgt. Ich bin ein ganz gewöhnlicher Suchender… einer, der für sich selbst aufgedeckt hat, dass er das viele Unterwegssein – das in fremde Kulturen eintauchen oder auch das einfach mal bloß stundenlang auf einer Bank verweilen, um währenddessen das Treiben der Menschen zu beobachten – und das dabei ins echte Geschehen Hineingeschnuppere äußerst schätzt…ich fühle, wie bezaubernd es immer wieder von Neuem ist, frischen Wind spüren zu dürfen. Ja, ich bin jemand, der sich gerne von seinem Bauchgefühl und seinen Sinnen einfach leiten lässt. In meinem Buch Freiheit in Kaponga beschreibe ich viele dieser Augenblicke, die eben entstehen, wenn man sich fallen lässt… kleine Momente, die Großes in mir ausgelöst und mir enthüllend erzählt haben, dass ich einen anderen Weg zu gehen habe als jener, der mir in der Heimat förmlich aufs Butterbrot geschmiert wird. Für meine Art des Reisens braucht man keine besonderen Fähigkeiten, keine kräftigen Beine oder einen eisernen Wille, gepaart mit irgendeinem verrückten Ziel, das man bissig verfolgt, um vielleicht einen Eintrag ins «Guinness-Buch der Rekorde» zu bekommen. Nein, solchen Zielen jage ich nicht hinterher, darum geht es mir nicht. Ich möchte nicht durchs Leben hetzen, sondern viel lieber öfters einfach stehen bleiben und mich setzen. Demnach verfolge ich in keinster Weise diesen «Höher, Schneller, Weiter»-Gedanken.
Отрывок из книги
Mein Dank geht an all die herzensguten Menschen, denen ich auf meinen Reisen begegnet bin, die gewöhnlich anmutende Augenblicke zu wunderbaren Momenten für mich formten.
Ich möchte, auch wenn es jetzt sehr ungewöhnlich ist, einen riesigen Dank an all jene aussprechen, die tagtäglich mit Leidenschaft, sowie oft auch ohne Moneten dafür zu bekommen, wertvolle Taten für unseren Planeten, für die Tiere und Umwelt verwirklichen. Denn Ihr seid es, die mir den Glauben schenken, dass tatsächlich einige gute Menschen existieren. Ja, Geschöpfe, die nicht nur an sich selbst denken …
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Na, Prost Mahlzeit, ob wir hier heute noch weg kommen?
Ich hockte mich besser ins Gras, als den Schaulustigen zu spielen und erfreute mich lieber daran, in nicht allzu weit entfernter Ferne ein paar Gauchos dabei zuzusehen, wie sie wild ein paar Pferde zu zähmen versuchten. Damit verbrachte ich meine Zeit, die so irgendwie verging und die Sonne hatte sich schon längst wieder in den Feierabend verabschiedet, bis plötzlich ein heller Lichtstrahl auf unsern Doppeldecker zusteuerte. Ja, wir hatten Glück, denn nach knapp dreistündiger und ungewisser Pause, es war nicht klar, ob und wie es denn weitergehen würde, wurde uns ein Ersatzbus bereitgestellt und somit konnte die Reise schließlich doch noch fortgesetzt werden. Nach knapp zweistündiger Fahrt drosselte der Buslenker jedoch schon wieder sein rasantes Tempo. Inzwischen war es tiefschwarze Nacht und im Bus-TV lief tatsächlich gerade der Film „2012 – Das Ende der Welt“.
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