Maidan
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Joachim Gerlach. Maidan
Exposé
Prolog. Washington, Weißes Haus, September 2011
Der Umsturz. Kiew, Maidan, Dezember 2013
Kiew, Sitz der Regierung, Januar 2014
Nähe Woronescher Stausee, NBSE-Ausbildungscamp, 5. Februar 2013
Laungley, CIA-Hauptquartier, 10. Februar 2014
Kiew, Maidan, 20. Februar 2014
Das Referendum. Moskau, Kreml, 24. Februar 2014
Sewastopol, Flottenstützpunkt der Schwarzmeerflotte, 28. Februar 2014
Der Bruderkampf. Ukraine, Donbass, März – Mai 2014
Saudi-Arabien, Riad, , 30.Mai 2014
Ukraine, Donbass, Ende Juni 2014
Ukraine, Oblast Nowoasowsk, 2. Juli 2014
Der Abschuss. Ukraine, Kiew, Sitz der Regierung, 10. Juli 2014
Ukraine , Flugleitzentrum, 15. Juli 2014
Ukraine, Oblast Mykolajiw , Militärflugplatz Kulbakino, 16. Juli 2014
Amsterdam, Flughafen, 17. Juli 2016
Ukraine, Luftraum im Oblast Donezk, 17. Juli 2014
Epilog. Washington, Weißes Haus, Dezember 2014
Leseprobe „Geschichten aus einem anderen Land“
Отрывок из книги
Eingebettet in ein fiktives Narrativ werden die historischen und aktuellen Sachverhalte im Kontext des Ukraine-Konflikts dargelegt um den Leser in die Lage zu versetzen, sich ein weitgehend objektives Bild von den Ereignissen zu machen.
Historischer, politischer und sachlicher Kontext der Region und der Ereignisse, die Chronologie der Geschehnisse sowie die fiktionale Handlung verschmelzen im Handlungsverlauf sinnentsprechend miteinander.
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Carl Treater sah die Achillesferse der Russen nach wie vor in ihrer im Großem und Ganzen auf Rohstoffexport ausgerichteten Volkswirtschaft, wobei dem Erdölexport eine besonders explizite Bedeutung zukam. Er verwies darauf, dass bereits in der Mitte der 80er des letzten Jahrhunderts nach Absprachen zwischen den USA und den Saudis die Saudis ihre Fördermenge derart erhöhten, dass die Ölschwemme auf dem Weltmarkt den Erdölpreis für etliche Monate in den Keller rauschen ließ, was der damaligen Sowjetunion die Devisenverluste um mehr als ein Drittel bescherte. Finanzielle Einbußen dieser Art in dieser Größe konnte die Sowjetunion auf dem Weltmarkt mit ihrer durchgängig ineffizienten Wirtschaft nicht durch andere Produkte oder Dienstleistungen ersetzen. Die Bereiche, welche noch einigermaßen effizient und qualitätsgerecht arbeiteten, gehörten zur Militär-, Luft- und Raumfahrttechnik und damit in die Schattenzone strikter Geheimhaltung, zu Sowjetzeiten also keinesfalls sofort und schon gar nicht ohne weiteres als Devisenbringer einsetzbar. Die Folge des Dilemmas waren unter anderem auch erheblich Abstriche am Rüstungsbudget sowie bei der Unterhaltung der Ostblockländer, was nicht zuletzt ganz erheblich zum teilweisen Abfall dieser und zum Zusammenbruch des Ostblocks letztendlich insgesamt beitrug. So die Recherchen Treaters noch zutrafen und inzwischen nicht gänzlich auf Sand gebaut waren, konnte man weiterhin auf die Waffe „Erdöl“ im Kampf mit den Russen um die Verteilung globaler Ressourcen mit durchaus hinreichender Zuversicht bauen.
Harry Westphal, hilfreich unterstützt dabei vom Direktor der CIA, nahm vor allem Bezug auf die Ereignisse in Georgien im Jahr 2008. Georgien, welches nach dem Einmarsch der Roten Armee 1921 Bestandteil der Sowjetunion wurde, erklärte sich im April 1991 für unabhängig. Das führte in den nördlichen und damit an der russischen Grenze liegenden Provinzen mit deren stark russlandbezogener Bevölkerung Abchasien und Südossetien zu Sezessionskriegen. Bis 2008 schwelte in dem zerrissenen, wirtschaftlich schwachen und durch und durch von Korruption beherrschten Land der Konflikt, gefördert noch durch den „Individual Partnership Action Plan“, ein Abkommen, welches das Land als Beistandsvertrag mit der NATO zum Schutz gegen den übermächtigen Nachbarn im Norden abschloss und welcher von den russlandtreuen Bevölkerungsteilen strikt abgelehnt wurde. Im August 2008 eskalierte der Südossetien-Konflikt erneut, und es kam zum offenen Krieg mit Russland, in dessen Folge Russland nach dem militärischen Einmarsch die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens anerkannte. Das ganze führte zu erheblichen Spannungen, wobei Russland auf internationalem Parkett den schwarzen Peter zugeschoben bekam. Die Befindlichkeiten der Russen, die sich zunehmend von NATO und EU eingekreist sahen, spielten in diesem Rahmen keine Rolle. Der Westen hielt sich damals, abgesehen von medialem Zorn und einer Reihe belehrender diplomatischer Noten, in seinen Aktivitäten relativ bedeckt . Es zeigte sich aber, dass die internationale Gemeinschaft aus diversen Motiven heraus ziemlich schnell geneigt war, gegen Russland Stellung zu beziehen, Dies, so der Außenminister, könne man sich, wenn einmal die Dinge ähnlich liegen sollten, zunutze machen. Sollte Russland wieder einmal im Interesse der Erhaltung und Sicherung seines cordon sanitaire die formellen Regeln des Völkerrechts brechen, wäre daraus im Sinne der heutigen Beratung Kapital zu schlagen.
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