Krisen und Krisenbekämpfung in Unternehmen -
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Joachim Lieberum. Krisen und Krisenbekämpfung in Unternehmen -
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkungen
Kennzeichnung des Marktes für touristische Dienstleistungen
Auswirkungen wirtschaftlicher Entwicklungen auf den Tourismusmarkt
Trends auf dem Tourismusmarkt
Sofortmaßnahmen
Marktforschung als Basis einer Maßnahmenplanung
Langfristig aktiv einzusetzende Maßnahmen
Literatur
Отрывок из книги
Krisen bei einzelnen Unternehmen oder in ganzen Branchen führen immer zu hektischen Reaktionen, eben die bestehenden Krisen abzuwenden oder zumindest deren schädliche Auswirkungen abzumildern. Meint man, die Lage im Griff zu haben, werden zuerst die absehbaren Verluste kalkuliert. Bei sorgfältig arbeitenden Unternehmen werden noch die getroffenen Maßnahmen analysiert. Aber immer wird der Vorsatz gefasst, gegen die nächste Krise besser gewappnet zu sein. Tritt nach einer überstandenen Krise eine wirtschaftliche Erholung ein, dann werden Pläne für Sicherungsmaßnahmen schnell zur Seite gelegt. Es dauert nicht lange und man vertraut wieder den Marktmechanismen und möchte die staatlichen Helfer, die in der Krise gerufen wurden, wieder loswerden. Doch eine gründliche Aufarbeitung ist wichtig. Werden die Ursachen einer Krise in der eigenen Branche oder gar im eigenen Unternehmen entdeckt, dann sind die Chancen der Krisenbewältigung zum Teil recht gut, weil die Ursachen direkt beeinflussbar sind. Weit schwieriger sieht es bei solchen Krisen aus, die ihren Ausgang weit außerhalb der eigenen Reichweite genommen haben. So war es bei der Finanz-und Immobilienkrise.
Kaum eine Krise hat in der jüngeren Vergangenheit für so viel Turbulenzen gesorgt, wie die Immobilien-und die Finanzkrise. Im Abstand von fast zehn Jahren bietet sie ein gutes Beispiel, zu zeigen, welche Auswirkungen sie hatte. Als im Jahr 2006 die Leitzinsen in den USA erhöht wurden, konnten am Ende des Jahres viele Hausbesitzer ihre Kredite nicht mehr bedienen. Im Sommer 2007 kam es zu einem ersten Höhepunkt, als Wertpapiere, die durch Immobilien-Hypotheken gesichert wurden, nicht mehr handelbar waren. Als Initialzündung für alle weiteren Entwicklungen gilt die Insolvenz der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008. Die Kapitalverflechtungen brachten weltweit Banken in eine Notlage wie American International Group, UBS und die Commerzbank. Um den Finanzsektor zu retten, wurde den Banken staatliches Fremdkapital zur Verfügung gestellt oder durch Übernahme der Aktienmehrheit wurden sie vorübergehend verstaatlicht. Die geringere Liquidität von Banken, Kurseinbrüche und schlechte Konjunkturprognosen erfassten schließlich auch den Nicht-Finanzsektor. Prominentestes Beispiel ist der Autohersteller General Motors, der Insolvenz anmelden musste.
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Dieser Wirtschaftszweig hat insgesamt betrachtet eine große und wachsende Bedeutung für die Gesamtwirtschaft. Das zeigt sich anhand aggregierter Zahlen, die Branchenvergleiche oder eine Beurteilung des Einflusses auf eine Volkswirtschaft ermöglichen. In der Vergangenheit wurde häufig der Branchenumsatz als Leistungsindikator genannt. Die Branche erzielte im Jahr 2010 einen Umsatz von ca. 160 Mrd. Euro. (O.V.; (2011 b); o.S.) Allerdings nannte das Bundeswirtschaftsministerium für die selbe Zeit einen Branchenumsatz von 57 Milliarden Euro (ohne Berücksichtigung von Geschäftsreisen) und beruft sich dabei auf eine Studie der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung. (BMWi; (2011); o.S.) An anderer Stelle werden auch 137 Mrd. Euro genannt. (O.V.; (2013); o.S.) In den Erklärungen der Daten werden die Ursachen für die Unterschiede selbst genannt. Sie bestehen hauptsächlich in der Zusammensetzung der eingerechneten Bereiche.
Um die gesamtwirtschaftliche Rolle deutlicher herausstellen zu können, ist durch die Zusammenarbeit verschiedener internationaler Organisationen eine Methodik entwickelt worden, die mittlerweile allgemeine Anerkennung gefunden hat. Im Rahmen dieses Konzeptes werden zuerst die Konsumausgaben der Touristen in Deutschland genannt, die sich auf fast 280 Milliarden Euro belaufen. Das Bundeswirtschaftsministerium gibt derzeit noch einen Wert aus dem Jahr 2010 an, wonach die Ausgaben bei Privat-und Geschäftsreisen in Deutschland 278,3 Milliarden Euro aus. Unter Berücksichtigung indirekter und induzierter Effekte ergibt sich insgesamt eine dem Tourismus zurechenbare Bruttowertschöpfung von 214,1 Milliarden Euro. (DRV; (2013); o.S.) Der direkte Beitrag belief sich im vergangenen Jahr auf 97 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil von 4,4 % an der Gesamtwirtschaft. (dtad; (2011); o.S.) Als Grundlage zur Berechnung des Bruttoinlandsproduktes ist die Bruttowertschöpfung die am häufigsten verwendete Vergleichszahl zur Bewertung der Leistungsfähigkeit eines Wirtschaftssektors. Doch auch diese Angabe enthält ein Problem. Teilweise wird bei der Berechnung mit vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes gearbeitet, was nach Herausgabe der korrigierten Werte zu Abweichungen führen kann.
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