Gesammelte Erzählungen und Gedichte
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Joachim Ringelnatz. Gesammelte Erzählungen und Gedichte
Das baumelt und taumelt und fliegt
Und er spielt, und er fühlt Karussell
Sonst gibt’s mal was mit dem ledernen Riemen!
Des drahtlosen Schwebeklistiers,
Ja, pruste du nur!
Eine Qualle bist du, ein schleimiger Frosch,
Ziehe das Knie ein!
Am Ufer recht locker. – –
Ich werde dir was von wegen Professor!
Mimikry
Noch einen Knopf und auch einen Kamm
Stetig – stopf – in den Sack geschoben
Als jenes arg mürbe Weib
Wie gepusteter Paprika. –
Fünfzig gültige, saubere blaue Lappen
Lumpen, Stanniol, Strumpfenbänder und Knochen
Ich habe nur noch den einen, den Umstandsrock
Links und rechts beiseite und sind ganz klein
Gäb’s keine Soldaten mehr
Und roch nach Genever und Seife
Haben sie die Nieren rausgenommen
Schenk mir zwanzig Mark; du kriegst sie wieder
Drei Mark; das ist bei uns immer so
Ich habe das Geld meiner Mutter gestohlen
Bei der Arbeit in dem Büro
Und den Durchfall habe ich auch. Das geht mitten im Gespräch plötzlich eiskalt aus dem Bauch
Denn meine – ach mein ganzes Herz ist zerfetzt
Am Asche –
Steine klopfen
In den Rachen stopfen!
In das Kuvert hatte ich kräftig gespuckt
Irgend jemand stöbert in meinen Taschen. –
Mit einem Bouillonwürfel waschen
Und weine
Und ich pfeife
Und all die Stimmen scheeler Leere. Wenn ich allein bin, leck ich meine Träne
Der Tropfen hängt. – Der Zeiger steht. –
Vierblätterklee und anderm Blumenschmuck –
Zwei Mark für Zigaretten
Schwarzbraunen Honig aus dem Ohrgewinde
Die mich vergaßen über junger Lust. –
Wo keinen Vater hat, und kein Kinn
Die war Masseuse in Helgoland
Sondern geht auf den –
Doch ich habe mir selber mein Glück zerstört
In der Nase bohrte, ich Schwein
So würden die Menschen vielleicht noch drehlicher, als sie schon sind
Von sich selber, sie seien eigentlich dumm
Helle Nacht ergoß sich brausend
Kniete, echt und bettelnd, vor dem Tausend
Würdig trotzte
Deine Knietschträne tut noch mehr weh
Noch Kunst noch Konstabler
Sterben jetzt, wäre Genuß
Das Fleisch ist ganz weich
In meinen Traum
Um alte Sachen
Meine Familie sei teils hungrig, teils tot
Womit ich eigentlich Geld meinte. Der Herr verneinte
Ich – stank. Da wurde ich gepackt. Fünf Minuten später war ich nackt
Bei dreißig Grad
Herunterzuscheuern. Dieser Herr war ein Schelm
Lackschuhen, Frack und Tropenhelm
Ich fand nur ein Trambahn-Abonnement
Immer im Kreise. Was halfen die noblen Sachen?
Und die Haltestelle zu verpassen
Ich wurde urplötzlich ganz mager. Ich wurde gewaltsam aus der Trambahn heruntergelassen
Auf einmal ganz traurig und fremd
Trug ich nur noch Hose, Barfuß und Hemd
Ist und gesucht wird, in ein Hotel
Denn ich hatte in die Hosen gemacht
Macht oder mich verlacht
Denn sie war blind
Kuchen schmeckt wie Fliegenleim
Wenn sie haut, weint Mütterlein
Ha! und wie!
Meine Bücher – wie beliebt? Wieviel?
Halb imstande ist zu fassen
Hei ! das gibt den Muskeln die Latur
Sechzig Bücher sind wie sechzig Kissen
Daß sie wie ein Bild die Stube schmücken
Bücher lasten, Bücher haben Kraft
Gehen schließlich Bücher mal entzwei
Düngt und erntet dann Literatur
Handsigniert sind, soll man hochverehren
mit Herrenblick in die Ferne
Fürsorglich wertvolle Dinge
Und ihr Fleiß ist nicht verlogen
Schenken
Leuchtet der Ginster so gut
Ist leise
Wir können nicht bleiben
An einem Sieb
Es dürstet mich nach Lüften
Betiteln mich „Euer Gnaden”
Und war eine Messingschraube
In einem Astloch. Sie wurden intim
So bittere Leiden gekostet
Und darauf war sie natürlich stolz
Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit
Da war die Liebe in ihm erweckt
gab die Lampe dem Spiegel zurück
Sie fauchte, rauchte, schwelte und ruste
Sei dein Gewissen rein
Dich reichlich belohnt
Schlüsselloch lachte heiter
Dergleichen streng verbitten!”
Die Lust uns stand? Und wie es roch?
Man sein kann
Und noch lieben?
Seht einmal, dort sitzt er,
Machte sich ein Frühstück draus
Wenn die Pappeln an dem Uferhange
Hu, wie war mir kleinem Kinde bange! –
Jenseits, an der Pferdeschwemme,
Längs des steilen Abhangs waren
Dumme abenteuerliche Spiele ließen
Pappeln, Hang und Fluß, wo dieses Kind
Asphalt Wolken, wie sie heute sind
Ich will mein Haupt auf Schienen legen, Dieweil der Zug von Breslau kam
»Streichholz groß, Streichholz klein,
(Alter Spielreim)
British West Indies.«
Paul Phené«
Rise Quartier
Das Ruder zu verfangen
Denn was nützt dem Seemann das Geld, Wenn’s ihm schließlich ins Wasser fällt. –
Bei einem Städtchen,
Und der so viele Menschen umgebracht
Er hängt an keinem Galgen,
Der freien Republik
»In einem Städtchen in einem tiefen Tale –.«
»Leise und auf sanften Wogen –.«
Pupp und Spinne ging in Wald, Da wurden der Pupp die Beine kalt
• 1. Vier Papageien und Sonnenvögel, einen Ameisenbär und drei Katzen (dem Kapitän gehörend),
Der Tag unserer Abreise war nicht mehr fern. Schon wurden die wichtigsten Anstalten dazu getroffen. Der Schiffsbauch, der, wie ich hörte, 450 Registertonnen faßte, war ziemlich bis oben hin mit Blauholz angefüllt. Die großen Mahagoniblöcke, die wir noch einnahmen, mußten an Deck festgelascht werden
»Rise, rise, schaffen, schaffe!!!«
Rise Quartier
Das Ruder zu verfangen
Denn du hast ja
Auf die Schultern geküßt
»Du kannst mir mal für’n Sechser …«
In einem Dörflein klein
»Ich küsse dich«, sprach sie, »ich küsse dich!«
Aus einem Kaffeehaus
Die Augen aus
»Wie lang ist sie?«
»Einem Schiffsjungen namens (mein Name war entstellt) scheint das Seefahren im letzten Augenblick leid geworden zu sein. Er war im Oktober 1902 für das Schiff ’Ramses’ angenommen worden, hatte auch seine Effekten bereits an Bord gebracht, trat aber die Reise nicht mit an, ließ seine Sachen im Stich und kümmerte sich auch später nicht darum, trotzdem er einige Zeit nach der Ausreise des Schiffes hier noch gesehen worden ist. Wer über ihn, der ein Süddeutscher sein soll, Auskunft geben kann, wird gebeten, dies im Stadthause, Zimmer 27, zu tun.«
Mit der Fabrik kam ich nicht in Berührung, aber man gab mir auf Wunsch Gelegenheit, das Dachdecken mit Ruberoid zu erlernen. Später wurde ich dann manchmal zur Kontrolle von Dacharbeiten in die nähere und weitere Umgebung gesandt. Das war jedesmal eine willkommene Abwechslung, bei der ich mich sehr wichtig fühlte
Ich bat ihn, mich als Gehilfen mitzunehmen. Er lieh mir einen Malkittel und gab mir einen Farbtopf in den Arm. So zogen wir ins Bordell. Da die Wirtin aber noch schlief, mußten wir lange bei den Mädchen warten. Die bewirteten uns nun als Privatbesuch sehr gastlich mit Kaffee und Kuchen, und es war interessant, sie von der anderen Seite kennenzulernen
An die Eltviller
Ihr habt so freundlich mich gepriesen
Habt Dank! Aus eurem Wortgemunkel
Um euch mal etwas weiszumachen
Während ich seine Anweisungen befolgte und meine Daumen in Ruß drückte, bat ich ihn in dringendsten Worten um Beistand
Hast du einmal viel Leid und Kreuz,
Dann trinke Deutz und Geldermann
Er verlangte von den Jungen,
Das jede Zeit eigne Augen hat
Rot’ Gewand, schöne grüne Linde,
Rote Rosen, rote blühn auf einem Stengel;
Weiße Fischlein, weiße,
Zum Sommer uns was schenken
»Und willst du diesen jungen Mann,
Laß ihn dereinst, wie mich, doch freudiger genießen.«
Ich hatte Akten zu ordnen
Astern blühten. Das Weinlaub glühte grellrot im Park. Der Wald wurde durchsichtiger. Ich sandte an Seele und an die Eltern Fasanen. Neuer Besuch. Die Gräfin Carola mit einer hübschen Lehrerin. Der Graf hatte seinen ersten Autounfall erlebt, was der Gräfin verschwiegen werden sollte. Er war ein paar Tage lang besonders freundlicher Stimmung
3. Oktober 1912
Dessert
Hier wohnte ich und dachte dem nach,
Und wurde wohl blind in zielwirrem Haß
An den Mond
Wandelt in der Nacht
Das war das schöne Fräulein Liebetraut,
Worauf sie schnell in eine Laube tritt
»Hugo«, sprach ich. Hugo nieste
»Hugo«, sprach ich, »Weidmannsheil!«
Отрывок из книги
„Turngedichte“
„Kinder-Verwirr-Buch“
.....
Wenn’s glückt –
Schulden bezahlen –
.....