Heinrich Böll
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Jochen Schubert. Heinrich Böll
Heinrich Böll
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Inhalt
Vorwort von René Böll
Vorwort der Heinrich-Böll-Stiftung
1. Vorbemerkung
2. Kindheit und Jugend (1917–1929)
3. Leben im Nationalsozialismus (1930–1945)
4. Die ersten Jahre als Schriftsteller (1946–1951)
5. Zeitgenossenschaft (1952–1959)
6. Literarische Opposition (1960–1971)
7. Heinrich Böll unter den Deutschen (1972–1979)
8. Widerstand als Freiheitsrecht (1980–1985)
Zeittafel
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Personenregister
Abbildungsnachweis
Danksagung des Autors
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Jochen Schubert
von der Heinrich-Böll-Stiftung
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So entstand im Mai 1939 die Erzählung Das Mädchen mit den gediegenen Ansichten. Das Manuskript reichte er, versehen mit dem Vermerk ›Kennwort: Köln‹, der in Wien herausgegebenen Zeitschrift Die Pause ein. Ebenfalls im Mai begann die Arbeit an einem Roman mit dem Titel Am Rande der Kirche. Tagebuch eines Sünders – ein in Stil und Motiven vor allem von der im Werk Léon Bloys zentralen Thematik der Armut, Absolutheit des Glaubens und Kritik der Bürgerlichkeit geprägter Text. Darüber hinaus gingen zahlreiche, die eigene Lektüre dieser Zeit widerspiegelnde Bemerkungen zu Chesterton, Dostojewski, aber auch zu Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse oder Homer in den Text ein. Nach Abschluss des Sommersemesters im Juli 1939 arbeitete Böll kurzzeitig in der Kölner Schokoladenfabrik Gebrüder Stollwerck AG. Es waren die letzten Wochen ohne die von ihm stets als »Kerker«22 empfundene Soldatenuniform. Seinerzeit hatte Maria Böll Hitlers Machtübernahme mit den Worten: »›Hitler, das bedeutet Krieg‹«23 kommentiert. Jetzt war es so weit: Ende August wurde Böll zu jener »›mehrwöchigen‹ Übung eingezogen, die sich«, wie er die Einberufung 1956 ironisierend nannte, »bis zum November 1945 hinzog«.24 Ab dem 4. September 1939 war er Soldat der deutschen Wehrmacht.25 Alles, was er 1936 mit der Aufnahme seiner Schreibprojekte an Hoffnungen verbunden haben mochte, wurde damit zunichte gemacht. Als er am 28. August 1939 in die Winkelhausen-Kaserne an der Netter Heide in Osnabrück einrückte, trat an die Stelle des Hoffens auf eine Zukunft literarischer Produktivität die Klage über die verlorene Lebenszeit. Doch Böll fand eine Art literarische Ersatzproduktion in Form der Feldpostbriefe. Schließlich wurde er am 3. September, zwei Tage nach dem deutschen Überfall auf Polen, auf den ›Führer und Reichskanzler‹ vereidigt und als Schütze der 3. Kompanie des 484. Infanterie-Ersatz-Bataillons zugewiesen.
Heinrich Böll (Mitte) mit seinen Brüdern Alfred (links) und Alois (rechts), 1940
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