Maremma
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Johann Widmer. Maremma
Maremma
Titel Seite. Maremma. Kaminfeuergeschichten
Stiftung Augustine und Johann Widmer, Hrsg © Stiftung Augustine und Johann Widmer
Vorwort
LA VEGLIA
FUNGHI
Wirklich nicht der Rede wert
Damals. Tempi passati, vergangene Zeiten
Entsetzt traten alle einen Schritt zurück
Wortloser Abgang Seiner Gewesenen Majestät
«Auch der Knollenblätterpilz?» zweifelte Antonio
Befreiendes Lachen
Gegen zwei Uhr erwachte Carlo
Der Brechreiz wurde immer stärker. Mühsam schleppte er sich zur Toilette
Schlagartig war er hellwach. Pilzvergiftung! Er spürte eine Beklemmung ums Herz
Es wurde ihm noch elender. Oder war das alles nur Einbildung ? Also nun mal schön langsam
Er horchte. Gottseidank, die lebten noch
Jetzt ging es um Minuten. Er schlug Alarm
Er tastete sich zur Toilette und übergab sich
Nichts wie los ins Krankenhaus!
Endlich kam der Spezialarzt
Am Telefon antwortete niemand
Man alarmierte die Carabinieri. Die Polizisten läuteten Sturm an der Haustüre. Nichts. Niemand regte sich
Man versuchte ihm die Sachlage zu erklären
Sprach›'s und kehrte ins warme Bett zurück
LA SAGRA DEL CINGHIALE
Und doch geschah das Unfassbare eines Tages
Der Krach war da
Der Gemeindesaal war zum Bersten voll
Vielsagende Blicke wurden ausgetauscht
Man zog Parteigrössen der Provinz zu Rate
Murrend fügten sich die Unterlegenen schliesslich
Das halbe Dorf war empört
LA PENSIONE
Im Wartezimmer war allgemeines Kopfschütteln
Mitleidige Blicke
Beppe bejahte arglos
Beppe begriff nichts
Allgemeine Heiterkeit
Aber von Rente keine Spur
Tja mein lieber Beppino, so einfach ist das. Beppino war stolz. Er hatte den Staat so richtig reingelegt
MUCCA PAZZA
Was die ja ein Geld rausgeschmissen haben!
Zwei wirklich nette Menschen waren sie
So und ähnlich argumentierten meine Nachbarn
Ich erwartete am Abend die erste Milchfuhre
Ob das denn nicht widernatürlich sei?
Schön wärs
Mutter und Sohn waren friedlich vereint
Aber Archimedes gedieh gar nicht recht
Grosse Ratlosigkeit
Ideen haben diese Leutchen!
Tage später tauchte ein neues Problem auf
ROMEO UND JULIETTA
Er suchte Arbeit. Und fand sie auch
Ihm grauste
Die nächsten zwei Briefe verhiessen nichts Gutes
Er vertröstete sie auf den nächsten Sommer
Am 20. Dezember kam das Telegramm:
Das war eine echte Weihnachtsbescherung!
Sie drohte, ihn aus dem Haus zu schmeissen. Er lenkte ein. Nachts kam ihm der rettende Gedanke
Der faule Hund war noch nicht aufgestanden
Romeos Plan löste keinen Begeisterungssturm aus
Ob der so begeistert war von seinem Besuch?
Von nun an lief alles schief. Er hatte es geahnt
Freundesdienst
AMORE
Am späten Nachmittag kam er in Genua an
Federico hatte nur noch einen Wunsch: Hinaus!
Niente, finito, wir machen Schluss und Feierabend
Carabinieri machten Personenkontrolle. Er zog seinen Personalausweis hervor. Die Beamten fragten nach seiner Wohnadresse
Weit gefehlt
R.I.P. (requiescat in pace)
Wo die das nur hergenommen hatte
Man konnte sie nur beneiden
Das Sümmchen muss ihn erschreckt haben
Nun begann ein zermürbender Kleinkrieg
Mehr und mehr Dinge verschwanden
FAI DA TE
Und dann erzählte er mir von seinem Missgeschick
Eben, Köpfchen erspart Muskelarbeit
Aber man hatte ihm eine Adresse
Spätnachts und todmüde kehrte er zurück
Am nächsten Tag kam Besuch. Schwiegereltern
Es klappte wirklich
Da staunte ich wirklich
Ja, ich spürte es wirklich
Nichts kam. Ob der Hahn auch offen sei?
Der idraulico raste wieder hinters Haus. War schon wieder in der Küche. Nichts. Er legte das Ohr an die Leitung
Aber weiter nichts
Brachte aber auch kein Wasser. Die Spannung stieg
War die Pumpe zu schwach? Der Motor heulte auf Vollgas. Alle Leitungen im Haus begannen zu vibrieren. Gips rieselte von der Decke. Wasser kam keins
Ob da irgendwo ein Dreck in der Leitung war? «Dleck», wiederholte Papas Echo
Papa begann zu schwitzen
Ich bestätigte es ihm. Der Motor legte noch ein paar Umdrehungen zu
Aufs Wasser hatte dies aber keinen Einfluss
Ich unterhielt mich mit seiner Frau
SCHÄFERIDYLLE
Man wechselte das Gesprächsthema
Zwei Tage später war sie tot. Für Raffaelo brach die Welt zusammen
Schliesslich verschwand er
Zum Sterben ist noch lang genug Zeit
Der Rest der Geschichte ist rasch erzählt
MARIO
Konnte er Mario helfen?
Nun hatten sie ihn wieder zuhause, ihren Mario
Arme Luisa! Povera Luisa! Nach ihrem Tod musste er wieder weg
Dort konnte er auch besucht werden
«Na gut, wenn es so steht, da empfehle ich mich.» Seither herrschte Funkstille
«Wo ist Mama? Ich will meine Mama sehen!»
ANNA
Vielleicht war sie noch in der Küche beschäftigt?
Oh, die sind alle auf dem Tanzplatz. Alle?
Anna? Ist das diese Ragazza..
Zwei Tage später traf er Anna beim Einkaufen
Die Einladung schien ernst gemeint zu sein. Was war da zu tun?
Einen Schluck Roten? Ja? Es ist eigener Wein
Und dein Vater?
Aber du musst das alles ertragen?
Aber es gibt doch Pflegeheime
Aber hast du denn keine Freundinnen, Freunde?
Er stand auf, holte es und drückte auf «play» Tanzmusik
GIOVANNI
«Hol doch den Tierarzt.“
«Netzschwefel spritzen.“
Das dauerte so ungefähr zwei Wochen
«Landhaus,“ korrigierte er mich
«Und?“
Endlich kamen wir zur Hausbar
Fast ehrfürchtig zeigte er auf eine Flasche
Er brachte zwei winzigwunzige Gläschen
Er brachte Brot und Käse
Kannst es ja wieder holen. Aber dann muss ich zu Fuss..
Was dann auch geschah. Und das Abendessen, hat das stattgefunden?
Und die Gelegenheit bot sich bald
Unterwegs traf ich Antonio
Wir überlegten, wer sonst noch kommen könnte
Das war das richtige Stichwort! Kühlschrank
Und?
ITALO UND VERGILIUS
Womit einiges über seine Familie ausgesagt wäre
Triumph für die Rossis
Virgilio wollte einfach nicht. Basta
Virgilio raste allein und voller Wut nach Hause
Auf halbem Weg trafen sie sich. Frontal. Ein höllisches Chaos auf der alten Via Aurelia
BELLA
Kirschenzeit
DIE FROMME HELENE
Das hatte mir gerade noch gefehlt
Sie mochte, sogar sehr
Dichterschicksal. Dichterleiden (und wie wir litten!)
Da kam die Katzengeschichte dazwischen
Seither herrscht absolute Funkstille
WASSILI
Blödheit als Stratagem?
Ein kleines Vertrauensgeschäftchen unter Brüdern. Zinsfrei, versteht sich, unter Brüdern
FAUSTO
Strychnin, meinte Paolo
AMERIGO
Und wenn wir schon vom Namen sprechen
CRONACA NERA
Da begann Maria sich zu beunruhigen
Was war da geschehen?
Wir fanden Pippo unversehrt. Der Sprit war ihm ausgegangen, gottseidank
Das war ja ein Bild!
Sollte
TWIGGY
Und blieb schlank und rank dabei!
Denn der Twiggy hatte sich schlagartig verwandelt
So wie heute, war Maria in sein Zimmer getreten
IL TRATTORE
. . . nein, es kam nicht in Frage!
Da lief etwas schief
Klappte in ihrer Ehe etwas nicht? Wohl kaum. War die Schuldenfalle zugeschnappt?
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Отрывок из книги
aus der Toscana
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Nein, er hätte heute überhaupt keinen Appetit, er hätte ohnehin bereits eine leichte Magenverstimmung.
Da sei doch Pilz genau das Richtige, meinte der Nachbar grinsend und schöpfte dem ängstlichen Carlo nochmals den Teller voll, der mit wahrlich heroischer Todesverachtung verzweifelt Bissen um Bissen hinunterwürgte.
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