Italienische Reise

Italienische Reise
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Mit dem Geheimrat zu verreisen, ist ein ganz besonderes Vergnügen. Im September 1786 bricht Johann Wolfgang Goethe – 37-jährig und gelangweilt vom Ministerleben – in Richtung Süden auf. Es geht über den Brenner und an den Gardasee, über Verona nach Venedig, weiter über Bologna, Rom und Neapel bis nach Sizilien. Die «Italienische Reise» ist eine der berühmtesten Reisebeschreibungen der Literaturgeschichte, sie ist aber auch ein Buch über den Weimarer Dichterfürsten selbst. Das Werk beruht auf seinen Briefen, Notizen sowie seinem «Tagebuch der Italienischen Reise für Frau von Stein», entstand jedoch erst dreißig Jahre später: Zwischen 1813 und 1817 überarbeitete Goethe seine Aufzeichnungen. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.

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Johann Wolfgang Goethe. Italienische Reise

Italienische Reise

Inhalt

Italienische Reise

Karlsbad bis auf den Brenner

Vom Brenner bis Verona

Verona bis Venedig

Vergleichungskreis

Venedig

Ferrara bis Rom

Rom

Neapel

Sizilien

Aus der Erinnerung

Neapel. An Herder

Zweiter römischer Aufenthalt

Juni. Korrespondenz

Bemerkung

Tischbein an Goethe

Nachtrag

Juli. Korrespondenz

Bericht

Störende Naturbetrachtungen

August. Korrespondenz

Bericht

September. Korrespondenz

Bericht

Oktober. Korrespondenz

An Herder

Bericht

November. Korrespondenz

Bericht

Dezember. Korrespondenz

Bericht

Moritz als Etymolog

Philipp Neri, der humoristische Heilige

Memorial des Philipp Neri an Clemens VIII

Eigenhändige Resolution des Papsts, unter das Memorial geschrieben

Januar. Korrespondenz

Bericht

Aufnahme in die Gesellschaft der Arkadier

C. U. C

Das römische Karneval

Der Korso

Spazierfahrt im Korso

Klima, geistliche Kleidungen

Erste Zeit

Vorbereitungen auf die letzten Tage

Signal der vollkommnen Karnevalsfreiheit

Wache

Masken

Kutschen

Gedränge

Zug des Gouverneurs und Senators

Schöne Welt am Palast Ruspoli

Konfetti

Dialog am obern Ende des Korso

Pulcinellenkönig

Nebenstraßen

Abend

Vorbereitung zum Wettrennen

Abrennen

Aufgehobne Ordnung

Nacht

Theater

Festine

Tanz

Morgen

Letzter Tag

Moccoli

Aschermittwoch

Februar. Korrespondenz

Bericht

März. Korrespondenz

Bericht

Über die bildende Nachahmung des Schönen, von Karl Philipp Moritz. Braunschweig 1788

April. Korrespondenz

Bericht

Zu dieser Ausgabe

Zeittafel

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Hinweise zur E-Book-Ausgabe

Отрывок из книги

Johann Wolfgang Goethe

Früh drei Uhr stahl ich mich aus Karlsbad, weil man mich sonst nicht fortgelassen hätte. Die Gesellschaft, die den achtundzwanzigsten August, meinen Geburtstag, auf eine sehr freundliche Weise feiern mochte, erwarb sich wohl dadurch ein Recht, mich festzuhalten; allein hier war nicht länger zu säumen. Ich warf mich ganz allein, nur einen Mantelsack und Dachsranzen aufpackend, in eine Postchaise und gelangte halb acht Uhr nach Zwota, an einem schönen stillen Nebelmorgen. Die obern Wolken streifig und wollig, die untern schwer. Mir schienen das gute Anzeichen. Ich hoffte, nach einem so schlimmen Sommer einen guten Herbst zu genießen. Um zwölf in Eger, bei heißem Sonnenschein; und nun erinnerte ich mich, dass dieser Ort dieselbe Polhöhe habe wie meine Vaterstadt, und ich freute mich, wieder einmal bei klarem Himmel unter dem funfzigsten Grade zu Mittag zu essen.

.....

Sodann ist es das lebendigste Publikum. Die Zuhörer riefen Bravo, klatschten und lachten. Wenn man auch vor seiner Nation so stehen und sie persönlich belustigen dürfte! Wir geben unser Bestes schwarz auf weiß: jeder kauzt sich damit in eine Ecke und knopert daran, wie er kann.

Es lässt sich denken, dass Palladio auch diesmal an allen Orten und Enden war, es mochte von Erfinden oder Nachahmen die Rede sein. Zuletzt, wo immer das Scherzhafteste gefordert wird, hatte einer den glücklichen Einfall, zu sagen, die andern hätten ihm den Palladio weggenommen, er wolle dagegen den Franceschini loben, den großen Seidenfabrikanten. Nun fing er an zu zeigen, was die Nachahmung der Lyoner und Florentiner Stoffe diesem tüchtigen Unternehmer und durch ihn der Stadt Vicenza für Vorteil gebracht habe, woraus erfolge, dass die Nachahmung weit über die Erfindung erhaben sei. Und dies geschah mit so gutem Humor, dass ein ununterbrochenes Gelächter erregt ward. Überhaupt fanden die, welche für die Nachahmung sprachen, mehr Beifall; denn sie sagten lauter Dinge, wie sie der Haufen denkt und denken kann. Einmal gab das Publikum mit großem Händeklatschen einem recht groben Sophism seinen herzlichen Beifall, da es viele gute, ja treffliche Sachen zu Ehren der Erfindung nicht gefühlt hatte. Es freut mich sehr, auch dieses erlebt zu haben, und dann ist es höchst erquickend, den Palladio nach so viel Zeit immer, noch als Polarstern und Musterbild von seinen Mitbürgern verehrt zu sehen.

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