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Johannes A. Dr. Binzberger. Kuba - Maske und Realität -
Vorwort
Zum 50jährigen Triumph der Revolution. Auf dem Weg der Revolution von Santiago nach La Habana. Anreise nach Holguin: Freitag, 28. November
Holguin: Samstag, 29. November
Santiago: Sonntag, 30. November
Santiago: Montag, 01. Dezember
Santiago: Dienstag, 02. Dezember
Santiago: Mittwoch, 03. Dezember
Camagüey: Donnerstag, 04. Dezember
Camagüey: Freitag, 05. Dezember
Camagüey: Samstag, 06. Dezember
Camagüey: Sonntag. 07. Dezember
Cayo Coco und Güira: Montag, 08. Dezember
Nach Sancti Spiritus: Dienstag, 09. Dezember
Auf dem Weg nach Trinidad: Mittwoch, 10. Dezember
Trinidad: Donnerstag, 11.Dezember
Trinidad: Freitag, 12. Dezember
Cienfuegos: Samstag, 13. Dezember
Cienfuegos: Sonntag, 14. Dezember
Cienfuegos: Montag, 15. Dezember
Santa Clara: Mittwoch, 16. Dezember
Santa Clara: Mittwoch, 17. Dezember
Remedios: Donnerstag, 18. Dezember
Unterwegs nach Varadero: Freitag, 19. Dezember
Varadero: Samstag, 20. Dezember
Varadero und Fahrt nach Matanzas: Sonntag, 21. Dezember
Matanzas: Montag, 22. Dezember
Matanzas: Dienstag, 23. Dezember
La Habana: Mittwoch, 24. Dezember
La Habana: Donnerstag, 25. Dezember
La Habana: Freitag, 26. Dezember
La Habana: Samstag, 27. Dezember
La Habana: Sonntag, 28.Dezember
La Habana: Montag, 29. Dezember
Auf der Suche nach der kubanischen Lebensweise. Kuba anders erleben: unter der Oberfläche
Ankunft auf dem Fughafen: Mittwoch, 02. Dezember
Holguin: Donnerstag, 03. Dezember
Zunächst gehe ich direkt zu einer mir bekannten Adresse und frage bei der öffnenden Dame nach. Sie ist skeptisch, will die Tür nicht öffnen. Doch als ich ein Bild von Quebeca zeige, werde ich sofort in die Wohnung hereingebeten. Wir stellen uns gegenseitig vor und ihr Ehemann ist mit Hilfe seines Telefons sehr behilflich, den Kontakt herzustellen, da Quebeca zwischenzeitlich bei ihrer Großmutter wohnt, in einem Stadtteil des Außenbezirks, der auch nicht in meinem Stadtplan eingezeichnet ist. In seinen persönlichen Notizen stöbert der Ehemann eine Person auf, die in diesem Viertel ein Telefon besitzt und ruft diese an. Er bittet sie, herauszufinden, ob im Haus der Großmutter jemand anwesend ist und bittet danach um den Rückruf. Bis nach etwa einer halben Stunde der Rückruf mit der Nachricht, die Großmutter sei zu Hause und erwarte mich, eintrifft, haben wir Gelegenheit, uns ausgiebig zu unterhalten. Aus dem Nebenzimmer haben sich zwischenzeitlich der Vater und ein nicht mehr praktizierender Arzt hinzugesellt. Ich erfahre, wie viele Familienmitglieder zwischenzeitlich irgendwo im Ausland leben – eigentlich erschreckend viele, die sich von Kuba abgesetzt haben. Natürlich sind sie interessiert an meiner Person. Ich erkläre, wo ich wohne, wer ich bin, was mein Beruf ist und meine Lebensumstände. All das wird mit viel Interesse aufgenommen. Inzwischen wird ein Taxist gerufen und Papalia verständigt, die mich zum Haus der Großmutter geleiten soll, da die Adresse schwierig zu finden sei. Als Papalia eintrifft, will sie natürlich ebenso Auskunft über meine Person und fragt, woher ich Quebeca kenne. Als ich ihr das Foto zeige, ist sie sehr stolz, denn sie war der Fotograf. Nachdem das Taxi eingetroffen ist, bietet das hilfsbereite Ehepaar eine Möglichkeit an, um später ein gemeinsames Gespräch, ein Treffen zu arrangieren. Später auf dieser Reise werde ich erfahren können, welch ein überaus großzügiges und gewagtes Angebot das ist. Wir fahren hinaus aus der Kernstadt, einen Hügel hinauf. Zwischen schlecht befahrbaren, unbefestigten Wegen geht es immer weiter, bis Papalia sich absetzen lässt, um das letzte Stück zu Fuß zu gehen. Das Taxi und ich sollen keine Aufmerksamkeit erregen, da dies nachteilig sein könnte. Schließlich trifft Papalia zusammen mit der Großmutter am Taxi ein. Quebeca sei ausgegangen, doch werde sie eine Stunde vor Sonnenuntergang zu dem Haus, in dem ich nächtige, kommen und sich melden. Zurück im Stadtzentrum unterhalte ich mich mit Papalia auf einer Parkbank. In der Vertraulichkeit außerhalb eines Gebäudes, unter freiem Himmel erfahre ich, dass seit dem Übergang der Ämter von Fidel Castro auf seinen Bruder Raul die Überwachung strikter und engmaschiger geworden ist. Möglicherweise befinde sich Quebeca unter Beobachtung, denn eine Email, die ich vor Tagen, noch in Deutschland mit der Unterschrift „Papalia“ empfangen hatte, habe sie nie geschrieben; auch der Inhalt sei ihr unbekannt. Wenn ich mit Quebeca einen Ausflug unternehmen wollte, so sollte dieser in eine andere Provinz gehen, um Quebeca keine zusätzlichen Schwierigkeiten zu bereiten, so rät sie mir. Wir verabschieden uns sehr herzlich, obwohl ich die Bedeutung dieses Hinweises noch nicht verstehe. Gerade als es 17 Uhr ist, steigt eine Dame vom Bicitaxi ab und geht zielstrebig zur Eingangstüre, wo ich sie, es ist Quebeca, gerade ansprechen kann, bevor sie die Klingel drückt. Sie hat sich mächtig herausgeputzt und ist sichtlich etwas nervös, so oft, wie sie sich durch das lange, schwarze Haar streicht. Ja, sie ist seit dem vergangenen Jahr eine hübsche junge Dame geworden. Rasch beschließen wir, zum Abendessen auszugehen und finden nach zwei vergeblichen Anläufen endlich, in der Dämmerung ein privat geführtes Restaurant (Paladar), wo wir speisen und das begonnene Gespräch mit Wonne fortsetzen. Da wir nun planen, morgen zum Strand ans Meer zu fahren, organisiert Quebeca mit Hilfe des Gastronomen einen Taxisten, der uns morgen fahren soll. Kurz danach trennen wir uns. Sie nimmt ein Bicitaxi nach Hause und ich gehe zu Fuß zurück zu meiner Unterkunft. Gibara: Freitag, 04. Dezember. Pünktlich kommt der junge Taxist vorbei, um mich an der Straße aufzulesen. Nach dem Tanken (5 Liter Treibstoff für CUC 5) steigt Quebeca zu. Wegen der zu erwartenden Straßenkontrolle schlage ich vor, hinten zu sitzen, damit ich nicht so augenfällig bin. Der Polizist am Kontrollpunkt, der mich nicht sehen konnte, winkt das Fahrzeug an den Straßenrand und sammelt die Ausweise ein. „Zufall?“, schießt es mir durch den Kopf. Vorsichtshalber hatte ich meinen Pass nicht mitgenommen, weshalb ich eine Rüge vom einem der Polizisten erhalte. Meine beiden Begleiter werden ins Kontrollhäuschen eskortiert, während ich im Auto sitzen bleiben muss. Nach einer halben Stunde – inzwischen ist auch eine Polizeistreife herbeigerufen worden, die sich der Angelegenheit angenommen hat – steigen beide wütend und zerknirscht ins Auto ein. Der Taxist hat eine saftige Strafe von CUP 750 (etwa zwei Monatsgehälter für ihn, zahlbar binnen vier Wochen) erhalten, weil er einen Ausländer im Auto mitgenommen hat. Wie mir die beiden erläutern, sollte Quebeca wegen Prostitutionsverdacht verhaftet werden, weil sie zusammen mit mir, einem Ausländer im Auto saß (vormittags, auf dem Weg zum Strand, sie vorne und ich hinten). Es droht eine Gefängnisstrafe. Davon ausgenommen sind, wie mir mitgeteilt wird, nur Kubanerinnen, die mit einem Ausländer verheiratet sind, unverheiratet gelten sie immer als Prostituierte, was unter Strafe steht. Durch die erfolgreichen Einwendungen und Erläuterungen des jungen Taxisten wurde Quebeca nicht mit der Streife abgefahren ... Beide sind wütend und zornig auf die geltenden Regeln in ihrem Staat, sehen sich durch die Propagandaschilder am Straßenrand, die die Vorzüge der Revolution preisen, verhöhnt und durch das System betrogen. Der Taxist führt an, dass die Freiheit und die Menschenrechte in Kuba in den Schulen als „beispielhaft“ gelobt würden, der Kubaner sich aber nicht frei bewegen könne, über sein Privatauto jedoch, für das er zwar immer bezahlen müsse, nicht verfügen könne. Und, wenn ein Kubaner sich mit einem Ausländer treffe, sofort ein Straftatbestand geschaffen sei, was bei Frauen im Prostitutionsverdacht gipfele. Für kubanische Verhältnisse ist Gibara ein schmuckes Städtchen. Es hat eine lange Fischertradition und scheint seinen Weg ruhig zu gehen. Deutlich ist der Berg mit Sattel auszumachen, den Kolumbus beschrieb, als er hier erstmals das neu entdeckte Land betrat, wahrlich ein ergreifender Moment der Geschichte. Wir halten uns an einem Stückchen sandigem Strand auf. Da Quebeca nicht schwimmen kann, geht sie nur bis zur Brusttiefe ins Wasser. Danach essen wir Fisch in einem Paladar, um dann mit dem wartenden Taxi wieder zurückzufahren. Dieses Mal passieren wir den Kontrollpunkt unbehelligt. Am Stadtrand steigt Quebeca aus, nachdem auf ihrem Handy ein Anruf hereinkam. Sie will sich frisch machen und mich um 21 Uhr am Abend in dem Haus, in dem ich untergebracht bin, besuchen, um danach mit mir in der Stadt zum Essen zu gehen. Der Taxist liefert mich ab und ist überglücklich, als ich ihm mehr als den vereinbarten Fahrpreis in CUC in die Hand drücke, so dass er Treibstoff und Strafe bezahlen kann und noch etwas übrig hat. Weder um 21 Uhr noch später kommt Quebeca oder ein Bote oder irgendeine Nachricht an. Ich bin besorgt. Als am nächsten Vormittag auch keinerlei Nachricht eintrifft, schreibe ich einen Brief an Quebeca in dem ich meine Verwunderung über ihr Fernbleiben ausdrücke, aber auch mit Grüßen an alle, die ich kenne, verbunden mit den besten Wünschen für eine gute Zukunft. Den Brief übergebe ich persönlich einem hilfsbereiten Boten, der verspricht, diesen gewiss zuzustellen. Nie wieder werde ich zu Quebeca irgendeinen Kontakt haben. Als ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt bin, erhalte ich über einen mir bekannten Informanten die Nachricht, Quebeca sei zuzwei Jahren Haftverurteilt worden. Aus gleicher Quelle wurde mir zweieinhalb Jahre später mitgeteilt, sie sei entlassen worden und habe zwischenzeitlich ihren damaligen Verlobten geheiratet. Ob meine Glückwünsche über die Mittelspersonen angekommen sind, ist mir nicht bekannt. Camagüey: Samstag, 05. Dezember. Mit dem Bus bin ich nach Camagüey gefahren und habe dort nach kurzem Suchen eine private Unterkunft gefunden, da in derjenigen, in der ich letztes Jahr untergeberacht war, ein chinesischer Gastarbeiter für ein Jahr einquartiert ist. Die Calle Republica ist für den Verkehr gesperrt, da es ein Straßenfest gibt. An jeder Kreuzung stehen Polizisten. Musikboxen sind vor jedem Häuserblock aufgebaut, aus denen es laut dröhnt, um die anderen zu übertreffen. Bänke und Stühle stehen mannigfaltig bereit, auf denen sich Gäste niederlassen können, um Stücke von Schweinen, die über Glutwannen auf dem Drehspieß gegrillt werden, oder mit Fleisch belegte Brötchen zu verspeisen. Gerne greife ich bei diesen Angeboten zu. Ein Kubaner, der, wie er sagt, 20 Jahre in den USA gelebt hat, spendiert mir in seiner Überschwänglichkeit ein Bier – ich halte diese Erinnerung in Ehren, denn es wird das einzige bleiben, das mir ein Kubaner jemals spendiert .. Camagüey: Sonntag, 06. Dezember
Nach Sancti Spiritus: Montag, 07. Dezember
Von Sancti Spiritus nach Cienfuegos: Dienstag, 08. Dezember
Cienfuegos: Mittwoch, 09. Dezember
Unterwegs aufs Land: Freitag, 11. Dezember
Cienfuegos: Samstag, 12. Dezember
Cienfuegos: Sonntag, 13. Dezember
Cienfuegos: Montag, 14. Dezember
Fahrt aufs Land: Dienstag, 15. Dezember
Irgendwo in Kuba: Mittwoch, 16. Dezember
Reise nach Vinales: Donnerstag, 17. Dezember
Vinales: Freitag, 18. Dezember
Vinales: Samstag, 19. Dezember
Von Vinales nach La Habana: Sonntag, 20. Dezember
La Habana Centro: Montag, 21. Dezember
La Habana, Vieja: Dienstag, 22. Dezember
La Habana, Vedado: Donnerstag, 24. Dezember
La Habana: Freitag, 25. Dezember
La Habana: Samstag, 26. Dezember
Informationen für Individualreisende. Eine Zusammenstellung verschiedener Perspektiven. Wirtschaftsleben
Einige Preise in Kuba
Transport
Privatquartiere für die Unterkunft
Mädchen (chicas)
Perspektivenwechsel – Touristen aus der Sicht der Kubaner
Wem kann eine Kuba-Reise empfohlen werden?
Anhang