Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern
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Johannes Cassianus. Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern
INHALT:
Vierundzwanzig Unterredungen
Vorwort
Erste Unterredung
Zweite Unterredung
Dritte Unterredung
Vierte Unterredung
Fünfte Unterredung
Sechste Unterredung
Siebente Unterredung
Achte Unterredung
Neunte Unterredung
Zehnte Unterredung
Vorwort
Elfte Unterredung
Zwölfte Unterredung
Dreizehnte Unterredung
Vierzehnte Unterredung
Fünfzehnte Unterredung
Sechzehnte Unterredung
Siebzehnte Unterredung
Vorwort
Achtzehnte Unterredung
Neunzehnte Unterredung
Zwanzigste Unterredung
Einundzwanzigste Unterredung
Zweiundzwanzigste Unterredung
Dreiundzwanzigste Unterredung
Vierundzwanzigste und letzte Unterredung
Fußnoten
Отрывок из книги
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern
JOHANNES CASSIANUS
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20. Er lehrt mit dem Gleichnisse eines tüchtigen Geldwechslers, wie unsere Gedanken zu unterscheiden seien.
Diese dreifache Art müssen wir also beständig beachten und alle Gedanken, die in unserm Herzen aufsteigen, mit kluger Unterscheidung durchforschen, indem wir ihrem Entstehen, ihren Ursachen und Urhebern von Anfang an nachspüren, damit wir erwägen können, wie wir uns gegen sie zu verhalten haben gemäß dem Werthe Derjenigen, die sie uns eingaben, und damit wir so nach dem Gebote des Herrn tüchtige Wechsler werden. Diese haben die beste Erfahrung und Schule, zu Prüfen, was ganz reines Gold ist, feuererprobtes, wie man sagt, oder welches weniger durch die Läuterung des Feuers ausgebrannt ist; sie sind auch geübt, sich durch den ehernen werthlosen Denar, wenn er eine werthvolle Münze durch die Farbe des glänzenden Geldes nachahmen soll, bei ihrer so vorsichtigen Unterscheidung nicht täuschen zu lassen und nicht nur die Münzen, welche das Bild der Herrscher zeigen, richtig zu erkennen, sondern auch diejenigen mit noch größerer Gewandtheit herauszufinden, welche zwar mit dem Bilde des wahren Königs, aber nicht gesetzmäßig geprägt sind. Ferner pflegen sie durch die Entscheidung der Waage fleissig zu untersuchen, ob den Münzen nicht von ihrem gesetzlichen Gewichte Etwas genommen sei. Daß wir Dieß alles geistiger Weise beobachten sollen, lehrt uns das Wort des Evangeliums unter dem genannten Gleichnisse. Zuerst, daß wir, was immer sich in unser Herz geschlichen hat, oder was uns als Lehrsatz zugemuthet wird, auf das Sorgfältigste prüfen, ob es durch jenes göttliche und himmlische Feuer des heiligen Geistes gereinigt sei oder zu dem jüdischen Aberglauben gehöre oder der Aufgeblasenheit der weltlichen Philosophie entstamme und so nur auf der Oberfläche Frömmigkeit zeige. Das können wir einhalten, wenn wir uns nach jenem apostolischen Worte richten: „Glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind.“ 47 In dieser Hinsicht sind auch Jene getäuscht worden, welche nach Ablegung des Klostergelübdes sich anlocken ließen durch den Glanz der Rede und einige Lehrsätze der Philosophen, welche auf den ersten Blick die Zuhörer durch einen gewissen frommen und mit der Religion harmonirenden Sinn wie durch den Glanz des Goldes täuschen, aber die einmal durch den Schein Verlockten, gleichwie die durch eherne und falsche Münzen Betrogenen, für immer arm und elend machen, indem sie dieselben entweder in den Lärm der Welt zurückrufen oder zu häretischen Irrthümern und aufgeblasener Anmaßung verleiten. Das ist, wie wir im Buche Jesu Nave 48 lesen, auch dem Achan 49 widerfahren, der aus der Stadt der Fremdlinge eine goldene Stange gierig wünschte und stahl, und der dafür nach Verdienst mit dem Fluche geschlagen und mit ewigem Tode bestraft wurde. 50 Zweitens müssen wir sorgfältig aufmerken, daß nicht eine dem reinsten Golde der hl. Schrift beigefügte verkehrte Auslegung uns durch die Kostbarkeit des Metalles täusche. Darin suchte ja der schlaue Teufel selbst unsern Herrn und Erlöser wie einen bloßen Menschen zu betrügen, indem er Das, was allgemein von allen Gerechten zu verstehen ist, in boshafter Auslegung verdrehte und im Besondern auf den anzuwenden suchte, der des Schutzes der Engel nicht bedarf. „Er hat,“ sagt er, „seinen Engeln deinetwegen befohlen, daß sie dich beschützen auf allen deinen Wegen; auf den Händen werden sie dich tragen, damit du nicht je einmal an einen Stein stoßest deinen Fuß.“ 51
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