Die Philosophie des Denkens

Die Philosophie des Denkens
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Описание книги

Das Werk entwickelt einen eigenständigen Weg zur philosophischen Lösung der Erkenntnis- und Wahrheitsfrage. Aufgrund empirischer Analysen der Denkakte werden klassische Fragen und Probleme der Philosophie auf neue Art und Weise beantwortet und gelöst. Der Autor geht den gleichen empirischen Weg, den Rudolf Steiner vor 100 Jahren mit seiner «Philosophie der Freiheit» eingeschlagen hat, entwickelt und vertieft diesen Weg eigenständig weiter. So stellt das Werk nicht nur einen Beitrag zur allgemeinen Erkenntnistheorie dar, sondern führt zugleich in die Methode der empirischen Beobachtung und Analyse des Denkens ein. Es geht nicht um eine Darstellung der Philosophie Rudolf Steiners, sondern um die Entfaltung eines methodischen Weges, den Rudolf Steiner als erster ging. Das Buch zeigt zugleich, dass und wie ein richtiges Verständnis der Erkenntnismöglichkeit sich auf die soziale und politische Gestaltung der Gesellschaft auswirkt. In diesem Sinne ist es auch politisch brandaktuell. Es gehört in den Kreis der Philosophie eines Husserl, Heidegger, Wittgenstein, Popper, zu denen es Bezüge herstellt, sich aber auch davon abgrenzt. Methodisch stellt das Buch ein Novum in der Philosophie des 20. Jahrhunderts dar.

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Johannes Schell. Die Philosophie des Denkens

Vorwort des Herausgebers

A. DAS PROBLEM DES ANFANGS

B. KRISTALLISATIONSPUNKTE DES NAIVEN BEWUSSTSEINS

C. DIE INTERMITTIERENDE „DENKBEOBACHTUNG“ ALS URSPRÜNGLICHE BEWUSSTSEINSPOLARITÄT

D. DAS DENKEN ALS ABSOLUTUM

E. DAS PROBLEM DER WAHRHEIT

F. DER „MONISTISCHE WAHRHEITSBEGRIFF“

G. DIE EGOLOGISCHE WELTSTRUKTUR

H. DAS SPHÄRISCH-PUNKTUELLE DENKEN

I. DAS PROBLEM DES WAHRNEHMENS

K. EINIGE SPRACHPHILOSOPHISCHE RANDBEMERKUNGEN

L. WIRKLICHKEIT UND ESSENTIALISMUS

M. DAS PSYCHOMENTALE ERLEBNIS

N. DAS EVOLUTIVE ZENTRUM

O. DIE FREIHEIT DES MENSCHEN

Nachwort des Herausgebers

Impressum

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Titel

Vorwort des Herausgebers

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Ich habe Ihnen ein tristes Bild des Zeitgeistes entwickelt, zwar nur im Abriss, aber trotzdem herausfordernd und, wie es scheint, unwiderlegbar pessimistisch - es sei denn, Sie ergeben sich dem religiösen Glauben, um eine absolute Wahrheit anzuerkennen. Dem steht nichts im Wege, aber das begründende Wissen haben Sie damit geopfert. Es gibt noch zwei andere Wege, die gangbar sind, auch wenn Sie das Verlorene nicht wieder einbringen: der absolute Erkenntnisverzicht, das „Aussteigen“, die freie lustbezogene Setzung von Wunschbildern oder gar das biologistisch begründete „Sich Ausleben“ der Naturtriebe; und zweitens die wissenschaftliche Selbstbescheidung, die den Ballast unlösbarer Scheinprobleme abschüttelt und sich utilitaristisch, wenn Sie so wollen, den menschlichen Erkenntnismöglichkeiten widmet, ohne die „Wahrheit“ entdecken zu wollen. Welchen Weg wir auch gehen, wir werden das Denken auch weiterhin brauchen, aber wir wissen, dass es keinen Standpunkt außerhalb des Denkens gibt. Und sollten wir dennoch in Versuchung geraten, das Denken mit Hilfe des Denkens erklären zu wollen, dann verbietet uns schon die bekannte „Zirkularität“ dieses Vorgangs sofort, über reine erkenntniskritische Bemerkungen hinauszugehen. Dabei beugen wir uns der Tatsache, dass wir auf keinem Wege aus dem Denken herauskommen können: wie wir uns auch verhalten, wir verhalten uns denkend: wir besitzen je nach unserer philosophischen Einstellung immer so etwas wie ein praktisches „Apriori“, durch Erziehung erworben oder strukturell vorgegeben, das bereits mit so bekannten Begriffen wie „Vorinterpretation“, „Seinsvorverständnis“ oder „background knowledge“ bezeichnet wird und klarmachen will, dass wir uns immer in Gedanken- und Problemzusammenhängen bewegen, auch dann, wenn wir glauben, die physische Natur nur physisch wahrzunehmen. Nur die orthodoxen Positivisten leugnen das noch auf verschiedene, aber wenig überzeugende Weise. Selbst Popper, der bedeutende Erkenntnislogiker, der gewiss außer Verdacht steht, Hegel zu folgen, erkennt die Unausweichlichkeit des Denkens an, allerdings ohne weiterführende Konsequenzen daraus ziehen zu wollen. Und die Neudialektiker linker Provenienz (Anm. des Hrsg.: Anspielung auf Horkheimer, Adorno und Habermas) bewegen sich sogar genüsslich in reinen Denkvermittlungen, als seien es tibetanische Gebetsmühlen, und ziehen die letztmögliche Konsequenz, dass auch der Begriff der „Vermittlung“ nicht verabsolutiert werden darf. Ein Bleibendes scheint es nirgends zu geben, wenn man sich die Mühe macht, philosophisch zu denken. Und dennoch muss die Frage aufgeworfen werden, ob das Denken etwas offenbart, was mit dem Absolutum der Wahrheit zu tun hat, und zwar ohne jede Bezugnahme auf „Urprinzipien“ oder logisch-axiomatische „Setzungen“, aber auch ohne Heranziehung der bekannten widersprüchlichen Auffassungen, die darauf hinauslaufen, unser Denken in subjektive Vexierbilder zu verwandeln oder zu evolutionistischen Kunstgriffen der Natur zu entwerten. Am besten, so darf man folgern, ist es, wenn man die innere Struktur des Denkens, d.h. die Vollzugsformen der „Logik“ untersucht und damit im eigenen Hause Ordnung schafft, bevor man an außerbegriffliche „Realien“ herantritt. So kam es, dass immer mehr die reine „Logik“ in den Mittelpunkt der Forschung geriet und den Ausschließlichkeitsanspruch erhob, die einzig mögliche Philosophie zu sein. Und ein Zweites war gewonnen: die kunstvollen mathematischen Formalisierungen logischer Probleme hatten nachweisbar wissenschaftlichen Charakter, waren ernst zu nehmende „Philosophie“, konnten nicht mehr wie das traditionelle Philosophieren von der Naturwissenschaft belächelt werden und gaben endlich den „Philosophen“ dieser neuen Richtung das wissenschaftliche Selbstvertrauen zurück. Das verworrene Jagen auf „freier Wildbahn“ war der exakten Forschung gewichen. Und kein Geringerer als Karl Popper hat diese Richtung im Rahmen seiner Wissenschaftslogik unter dem Stichwort „Ausschaltung des Psychologismus“ deutlich gemacht. Er schreibt:

„Wir haben die Tätigkeit des wissenschaftlichen Forschers eingangs dahin charakterisiert, dass er Theorien aufstellt und überprüft. - Die erste Hälfte dieser Tätigkeit, das Aufstellen der Theorien, scheint uns einer logischen Analyse weder fähig noch bedürftig zu sein: An der Frage, wie es vor sich geht, dass jemandem etwas Neues einfällt - sei es nun ein musikalisches Thema, ein dramatischer Konflikt oder eine wissenschaftliche Theorie -, hat wohl die empirische Psychologie Interesse, nicht aber die Erkenntnislogik. Diese interessiert sich nicht für Tatsachenfragen (Kant: „quid facti“), sondern nur für Geltungsfragen („quid juris“) - das heißt für Fragen von der Art: ob und wie ein Satz begründet werden kann; ob er nachprüfbar ist; ob er von gewissen anderen Sätzen logisch abhängt oder mit ihnen in Widerspruch steht usw. Damit aber ein Satz in diesem Sinn erkenntnislogisch untersucht werden kann, muss er bereits vorliegen; jemand muss ihn formuliert, der logischen Diskussion unterbreitet haben.“ (Karl Popper: Logik der Forschung. Tübingen 1976, S. 6)

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