Die verhängnisvolle Neigung der Menschen über etwas, was nicht mehr zweifelhaft ist, nicht länger nachzudenken, ist die Ursache der Hälfte aller Irrtümer." JOHN STUART MILL Spätestens seit dem Arabischen Frühling wird dem durchaus komplexen Freiheitsbegriff wieder intensive Beachtung geschenkt. John Stuart Mill differenziert und erläutert bereits im 19. Jahrhundert überraschend zeitgemäß die unzähligen Ebenen, die den Terminus der Freiheit ausmachen. Er konfrontiert den Mikrokosmos des Einzelnen mit dem Makrokosmos eines Volkes. Mill erläutert in «Über die Freiheit» unter anderem wie sehr Pressefreiheit, Bildung einer öffentlichen Meinung, die Freiheit des Einzelnen und eines Volkes sowie Rechte und Pflichten eines Herrschers zusammenhängen. So stellt er sich der Frage, inwiefern von einem Herrscher oder Lehrer fraglos übernommene (öffentliche) Meinungen noch freie und vor allem wahre Meinungen sind. Ausführlich widmet Mill sich auch der Freiheitseinschränkung innerhalb einer Gesellschaft, sei es der Festlegung von Warenpreisen, staatliches Erschweren der Drogenein- und ausfuhr sowie der Giftherstellung oder der Besteuerung alkoholischer Getränke. Gleichermaßen setzt er sich mit religiöser und kultureller Verfolgung auseinander. Auch seine Überlegungen und Reformansätze zu ethisch-moralischen Problematiken wie der Verhinderung eines Verbrechens, der Prävention von Gewaltexzessen aus Trunkenheit, dem Einschreiten des Staates in die Kindererziehung und -bildung oder die Frage nach sozialer Ungerechtigkeit sind von bissiger Aktualität.
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John Stuart Mill. Über die Freiheit
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Über die Freiheit. Ein Essay
INHALT
VORWORT DES ÜBERSETZERS
WIDMUNG
ERSTES KAPITEL. Einleitung
ZWEITES KAPITEL. Über Gedanken- und Redefreiheit
DRITTES KAPITEL. Über die Individualität als eines der Elemente der Wohlfahrt
VIERTES KAPITEL. Über die Grenzen der Autorität der. Gesellschaft über das Individuum
FÜNFTES KAPITEL. Anwendungen
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Отрывок из книги
JOHN STUART MILL (1806–1873) war einer der bedeutendsten politischen Philosophen und der vielleicht bedeutendste angelsächsische Philosoph des 19. Jahrhunderts. Als Hauptvertreter des Utilitarismus widmete er sich in seinem Werk vor allem Fragen der politischen Freiheit, des Allgemeinwohls und den Grenzen des Staates. Er verfasste darüber hinaus eine Frühschrift des Feminismus sowie eine Erörterung der Grundfragen der politischen Ökonomie. Er war vertrat seine liberale Position auch politisch aktiv und war Parlamentsmitglied für die Whigs.
Spätestens seit dem Arabischen Frühling wird dem durchaus komplexen Freiheitsbegriff wieder intensive Beachtung geschenkt. John Stuart Mill differenziert und erläutert bereits im 19. Jahrhundert überraschend zeitgemäß die unzähligen Ebenen, die den Terminus der Freiheit ausmachen. Er konfrontiert den Mikrokosmos des Einzelnen mit dem Makrokosmos eines Volkes und erläutert die Pflichten und Freiheiten eines Herrschenden. Religionskritische Äußerungen in die Richtung naiver und bedingungsloser Gutgläubigkeit gegenüber Traditionen und allgemein anerkannten Meinungen beanstandet er ebenso wie die bereits zu seinen Zeiten fehlende und noch heute unterschwellig vorherrschende Intoleranz gegenüber anderen Denk- und Glaubensweisen, die auch den westlichen Freiheitsbegriff immer wieder untergraben.
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Über die Individualität als eines der Elemente der Wohlfahrt