Take care, Baby!
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Jolene Thompson. Take care, Baby!
Kapitel 1. Diktatorentod
Kristy
Beno
Kapitel 2. Nur ein guter Freund?
Kapitel 3. Männer auf Tour
Was will dieser Mann?
Kapitel 4. Einsatz in Kolumbien
Angst um Beno
Es läuft nicht immer alles nach Plan
Kapitel 5. Endlich zusammen
Ein Leben mit ihm
Kapitel 6. Benos „Familie“
Kapitel 7. Agentenkurztrip
Agentenalltag
Einsatz als Agentenbraut
Kapitel 8. Ruhige Zeiten
Kapitel 9. Warten, warten und nochmals warten
Kapitel 10. Einsatz im südchinesischem Meer und Gefangenschaft
Kapitel 11. Keine Zeit verlieren
Kapitel 12. Befreiung
Kapitel 13. Hören, sehen – und fühlen
Kapitel 14. Überraschungsparty in Weiß
Kapitel 15. Verheiratetes Agentenpärchen in Las Vegas
Kapitel 16. Ruhe vor dem Sturm
Kapitel 17. Entführung
Happy End
Nachwort
Impressum
Отрывок из книги
„Es kann losgehen“, meldete sich Jake. Er flüsterte fast dabei. „Siehst du über dir an der Wand das Gitter? Dahinter sind Lüftungsschächte. Sie ziehen sich durchs ganze Haus. Du passt da durch, glaub’ mir! Schwing dich hoch. Ich habe einen Plan, wie du am sichersten durchs Haus kommst.“ Beno sah sich um und entdeckte das verrostete Gitter in circa zwei Metern Höhe. Schnell erklomm er mit Hilfe des Baumes die Hauswand und umfasste das Gitter. Es ließ sich unerwartet leicht lösen. Er hob es leise zur Seite und verankerte es an einem dicken Ast, dann schwang er sich in die Öffnung. Bäuchlings krabbelte er den Gang entlang. Es roch muffig, nach klammer, abgestandener Luft. „Ich bin drinnen.“ Er bemühte sich leise und gleichmäßig zu atmen. „Okay, es geht circa fünfzehn Meter geradeaus, dann nach rechts. Ich habe da eine gute Möglichkeit, wie du an dein Opfer ohne großes Aufsehen rankommen kannst. Sei leise, unter dir ist der Konferenzraum.“ Lautlos und unsichtbar sein, eine Kunst, die jeder Agent beherrschen musste. Auch wenn man fast 1,90 Meter maß. Geräuschlos robbte er den dunklen Gang entlang und bog schließlich nach rechts ab. Jake räusperte sich leise. „Jetzt stopp. Unter dir befindet sich das Herren-WC, das zum Konferenzraum gehört. Man gelangt dort ausschließlich über einen kurzen Korridor hin. Es ist ein einzelner Raum. Rechts daneben das Damenklo. Direkt unter dem Lüftungsschacht liegt die Toilette, rechts daneben Waschbecken und gegenüber die Tür. Heb das Gitter an, du müsstest durch passen.“ „Eine Toilette, das ist ja mal was ganz Neues“, meinte Beno skeptisch. Er gelangte zum Lüftungsgitter des WC. Die Öffnung schien groß genug. Dann schob er eine Kamerasonde durch das Gitter und drehte sie so, dass er den ganzen Raum wahrnehmen konnte. Direkt unter ihm war die Toilette. Ideal, um dort jemanden, der sich ungestört meinte, zu überwältigen. Vorsichtig hob er die Abdeckung an, auch sie ließ sich leicht abnehmen. „Es geht jemand Richtung WC. Bingo, es ist die Zielperson“, flüsterte Jake aufgeregt. Prompt öffnete sich die Tür, ein Mann trat ein, schloss die Tür und verriegelte sie von innen. Er sah nicht sehr groß aus und war leicht untersetzt. Dünne blonde Haarsträhnen waren über die Halbglatze gekämmt, die im hellen Licht glänzte. Der Mann ging zur Toilette und öffnete den Deckel. Jetzt musste es schnell gehen. Blitzschnell öffnete Beno das Gitter und ließ sich durch die Öffnung direkt auf den Mann gleiten. Er umklammerte den Oberkörper mit seinen Knien, während er mit einer Hand den Mund des Opfers zuhielt. Mit der anderen Hand umfasste er ebenfalls den Kopf und führte eine ruckartige, kräftige Bewegung aus, bis das erwartete Knacken zu hören war. Noch eine ruckartige Bewegung in die andere Richtung, dann ließ er den leblosen Körper geräuschlos auf die Toilettenschüssel sinken. Es ging rasend schnell, der Mann hatte keine Chance, sich zu verteidigen. Vermisst werden würde die Person bestimmt erst in wenigen wertvollen Minuten, die ihm die Flucht erleichtern würden. Unglaublich, da starb ein so mächtiger Mann so undramatisch und machtlos auf einer Toilette. Beno schüttelte ungläubig den Kopf. Fast musste er darüber lachen. Dieser Mensch war tatsächlich einer der brutalsten Diktatoren, der unzählige Menschen hatte ermorden und foltern lassen. Hoffentlich hatte das Morden jetzt ein Ende! Schnell schwang sich Beno durch die Öffnung, legte das Gitter fein säuberlich auf seinen Platz zurück und hangelte sich lautlos zur Öffnung in der Außenwand. Er schob die Kamerasonde nach draußen. Nichts war zu sehen, dann ließ er sich lautlos auf den Boden fallen. Geduckt lief er zwischen den schützenden Bäumen durch den Park zum Zaun. Nach wie vor waren Schüsse zu hören. Die Wachposten, die Leibgarde des Diktators, befanden sich alle am vorderen Portal, um das Gebäude vor den Demonstranten zu schützen. Beno erreichte den Zaun, kletterte schnell an dem gelegten Seil hinauf und warf es hinunter. Dann sprang er hinterher, ließ sich beim Aufprall auf der Erde abrollen, packte das Seil und lief hinunter zum Ufer des Sees, wo seine beiden Männer auf ihn warteten. Monroe und Hardy saßen versteckt in einem dichten Gebüsch, die Gewehre im Anschlag. „Alles erledigt?“ „Alles Roger, bislang reibungslos.“ Beno keuchte. „Gab es hier irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“ Hardy schüttelte den Kopf. Zu dritt liefen sie geduckt am Ufer entlang, bis sie den Helikopter erreichten, der dort am Waldrand auf sie wartete. Dieser startete zügig, flog eine Weile dicht über dem Wald, bis er sich erhob und auf Heimatkurs ging. An Bord gratulierten die Männer einander, schlugen sich gegenseitig auf die Schulter und freuten sich über die perfekt gelaufene Mission. Wie simpel es doch manchmal abgehen konnte. Beno zog sich endlich die dicke Jacke aus. Das T-Shirt folgte sofort. Er griff nach einer Wasserflasche und kippte sie über sich. Es zischte förmlich auf der Haut. Dann lehnte er sich an die Wand des Helikopters und schloss die Augen. Die Spannung fiel von ihm ab und er fühlte sich total erschöpft und übermüdet. Der Propeller dröhnte laut. Nicht laut genug, um die Schreie der Menschen, die er immer wieder hörte, zu übertönen. Menschen, die in Todesangst um ihr Leben schrien. Er konnte sie nicht aus seinem Kopf verdrängen. „Ob der tote Kerl schon entdeckt wurde?“ Hardy warf die Frage laut in den Raum. Beno öffnete die Augen. Ruhen konnte er nicht. Er öffnete sich eine Dose Cola und gesellte sich zu den anderen Jungs, deren gute Stimmung ihn ein wenig ablenkte.
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Ich habe Psychologie studiert. Es hat mich schon ein Leben lang fasziniert. Mein Job hier brachte mir viel Spaß und war sehr interessant und abwechslungsreich. Ich erstellte Gutachten und schrieb Berichte über die Agenten und Elitesoldaten, befragte sie und erstellte anschließend ein psychologisches Profil, inwieweit sie von ihren Einsätzen beeinflusst oder traumatisiert waren und ob sie fit für weitere Einsätze wären. Meist schloss sich den Befragungen ein physiologischer Test an, der zeigen sollte, ob die erforderliche Fitness vorhanden war. Doch um die Fitness musste ich mir hier in der Regel keine Gedanken machen. Die Burschen waren absolut durchtrainiert. Einige schienen den ganzen Tag in der „Muckibude“ zu verbringen und betrieben einen richtigen Körperkult. Nett anzusehen, aber meist waren sie mir irgendwie unheimlich, was Jessi natürlich gar nicht nachvollziehen konnte. In der Regel waren die Jungs sehr auf ihren geheimnisvollen Job fixiert. Das musste man wohl auch sein, um diesen ausführen zu können. Nahezu jedes Mal stand ihr Leben auf dem Spiel. Und sie besaßen, wie es so schön hieß bei James Bond, die Lizenz zum Töten. Das musste einfach Spuren hinterlassen.
Ich ging den Flur weiter entlang und blätterte dabei die erste Akte durch. Ein junger Mann, lass mich rechnen, 22 Jahre alt. Es musste einer seiner ersten Einsätze gewesen sein. Mal sehen, wie es ihm danach so ging. Ich betrat mein Büro und der junge Mann sprang von seinem Stuhl auf. „Guten Morgen, Ma‘m.“ Es klang fast wie ein Befehl. Er hatte auf dem Stuhl Platz genommen, auf dem 90% meiner Patienten Platz nahmen. Ebenso sprang er auf, als ich eintrat, so wie es 90% der anderen auch taten. Ein Patient hatte mich doch tatsächlich mal „Sir“ genannt und wich auch nicht davon ab. Ich fand das total durchgeknallt. Der gute Mann musste auch erst mal eine kleine Pause verordnet bekommen, um in das normale Leben zurückzukehren. „Guten Morgen, James.“ Ich musste erst auf seine Akten gucken. „Bitte setzen Sie sich.“ Er nahm stocksteif Platz und faltete die Hände auf seinem Schoß. Auch das beobachte ich häufiger. „Wann sind Sie von Ihrem letzten Einsatz zurückgekommen?“ „Gestern Abend, Ma‘m.“ „War es Ihr erster Einsatz?“ „Yes, Ma‘m.“ „Wer hat den Einsatz geleitet?“ „Beno, Ma‘m.“ Ah, dieses ‚Ma‘m’! Ich fühlte mich jedes Mal uralt, wenn ich so angesprochen wurde. „Fühlten Sie sich sicher?“ „Absolut, Ma‘m. Ich blieb während der Mission allerdings an Bord des Helikopters, Ma‘m. Stellung halten.“ Er entschuldigte sich fast dafür, dass er nicht mit ins Geschehen eingegriffen hatte. Der Name Beno fiel regelmäßig. Die Jungs, die in seiner Truppe waren, waren psychologisch stabil und sprachen mit großer Begeisterung von ihm. Es schien eine gute Stimmung in seinem Team zu sein und dieser Beno schien sehr auf seine Leute zu achten und ihnen eine große Sicherheit zu geben. Begegnet war ich ihm bislang noch nie. Zumindest nicht bewusst. Ich stellte James einige Standardfragen. Er wurde lockerer und ganz redselig. Meiner Meinung nach stand einem weiteren Einsatz nichts entgegen. Er machte einen sehr stabilen Eindruck. Ich schickte ihn mit seiner Mappe zur „Physio“ in den Keller. Diese würde ich nicht mit ihm machen, sondern eine nette Kollegin von mir. Als er raus war, füllte ich die Fragebögen aus und schrieb einen kurzen Bericht. Ein unkomplizierter Fall. An welchem Einsatz er genau teilgenommen hatte, wusste ich nicht. Meist waren dies „Staatsgeheimnisse“. Selten wurden wir darüber unterrichtet, wo sie stattfanden und was dort gemacht wurde. Ich konnte nur aus den Antworten meiner Patienten so manches erahnen.
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