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Josef Fontana. Sepp Kerschbaumer
Sepp Kerschbaumer
Inhalt
Jugend und frühe Mannesjahre. Jugendzeit und erste politische Erfahrungen
Gründung eines eigenen Hausstandes
Die Kriegszeit 1939 bis 1945. 1939: Gehen oder bleiben?
Die große Verweigerung?
Enttäuschte Hoffnungen. Der Neubeginn von 1945
Vom Pariser Vertrag bis zum Autonomiestatut
Halt in der Familie
Kerschbaumer und die Italiener
Von der zivilen Auflehnung zur Gewaltanwendung. Todesmarsch und Existenzängste
Die Palastrevolution von 1957
Die Kundgebung von Sigmundskron
Resonanzen und Dissonanzen
Eine verlorene Stimme der Vernunft
Die Haltung der Amtskirche
Die Schlacht um die Parlamentswahl von 1958
Eine Fahnengeschichte mit Folgen
Der Pfunderer Prozess
Hilfe für Toni und Sepp Stieler
1809-Feiern mit Trikolore?
Das verhinderte Combattenti-Treffen
Gegen Misshandlung von Minderjährigen
Nadelstiche und Feuernacht. Die neue Strategie des BAS
Sepp Kerschbaumer und die politischen Ziele des BAS
Spannungen und Zerwürfnisse im BAS
Befreiungstheologie und Naturrecht
Die Taktik der Nadelstiche
Die Große Feuernacht
Die Kleine Feuernacht
Verhaftung und Untersuchungshaft. Verhaftung und Misshandlung
Rechtfertigungs- und Verteidigungslinie
Zorn und Ohnmacht
Der Tod Franz Höflers
Weihnachten 1961 im Gefängnis
Der Tod Anton Gostners
Gefängnisalltag in Bozen
Die Fahnenaffäre vom 24. Juni 1962
Im Gefängnis von Verona
Hungerstreik
Der Prozess in Mailand. Die Einvernahme
Gefängnisalltag und Prozessstress
Anklage und Verteidigung
Das Urteil
Von Mailand nach Trient, von Trient nach Verona. Zwischenstation in Verona
Unbehagen in Trient, Rückkehr nach Verona
Tod und Begräbnis. Tod in Verona
Das Begräbnis, ein drittes Sigmundskron
Vermächtnis und Gedächtnis. Gedenkfeiern im Zeichen von Störmanövern
Gedenkfeier im Zeichen des zehnten Todestages
Gedenkfeiern im Zeichen des Terrors, erzeugt mit Bomben aus zweiter Hand
Gedenkfeiern im Zeichen hausgemachten Unfriedens
Erinnerungsdenkmale und historische Aufarbeitung
Anmerkungen
Quellen und Literatur. Akten und Nachlässe
Als Manuskript vervielfältigte Gerichtsunterlagen
Literatur
Personenregister
Ortsregister
Bildnachweis
Abkürzungen und Siglen
Die Autoren
Отрывок из книги
Josef Fontana / Hans Mayr
Eine Biografie
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Wie dachte Kerschbaumer über Gargitter? Wir können es uns denken, aber genau wissen wir es nicht. Seine Tochter Mali erinnert sich, dass er dem Bischof öfter geschrieben hat. Von seinen handschriftlichen Briefen fertigte er aber nie Abschriften an. Es findet sich auch nirgends eine Antwort des Bischofs. Es ist anzunehmen, dass er auf Kerschbaumers Schreiben gar nie reagiert hat. Er hat ihn auch nie empfangen. „Ich weiß“, erzählt der Dolomiten-Journalist Franz Berger, „dass er fünf-, sechsmal beim Bischof Gargitter in Brixen vorsprechen wollte. Vielleicht, wenn er ihn empfangen hätte, wär’s gar nie zu diesen Anschlägen gekommen. Aber er ist jedes Mal abgewiesen worden, und dann ist der Kerschbaumer eigene Wege gegangen.“ Hier dürfte Franz Berger mit seinen Annahmen zu weit gehen. Es ist unwahrscheinlich, dass es nicht zu den Anschlägen gekommen wäre, wenn Kerschbaumer mit dem Bischof hätte reden können. Der Druck war damals so stark, dass ein bloßer Gedankenaustausch mit dem Oberhirten nicht genügt hätte, um bei Kerschbaumer ein Umdenken herbeizuführen. Dies wäre nur möglich gewesen, wenn sich die politischen Verhältnisse in Südtirol in kürzester Zeit grundlegend geändert hätten. Von einer solchen Trendumkehr war aber nichts zu merken. Übrigens verlor Kerschbaumer seinen Mithäftlingen gegenüber selten ein Wort über Bischof Gargitter – weder ein gutes noch ein böses. Es entsprach seinem Naturell, dass er sich über Dinge, die ihn besonders schwer bedrückten, ausschwieg.
Herrn Toni Ebner, der der Ansicht ist, dass in unserer Heimat alles in bester Ordnung sei.
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