Joseph Conrad, 1857 in der heutigen Ukraine gebürtiger Pole und späterer britischer Staatsbürger, kannte die Seefahrt des 19. Jahrhunderts auf fast allen Meeren und das Leben in vielen Häfen. Dieser Band würdigt den bekannten Nautiker und Schriftsteller Joseph Conrad, den Klassiker maritimer Weltliteratur. Seine tiefsinnigen Erzählungen sind voller spannender Dramatik und vermögen auch heute noch nach weit über hundert Jahren Seeleute und maritim interessierte Leser tief zu berühren. Nur einige wenige seiner Erzählungen über seine eigenen Erlebnisse auf See werden in diesem Band wiedergegeben, um zum Lesen weiterer Werke aus seiner Feder anzuregen. - Aus Rezensionen: Ein großartiger Seemann und Erzähler. Seine Beobachtungen gehen tief in die Seele der Menschen hinein und lassen Respekt und Mitgefühl erkennen. Oder: Ich bin immer wieder begeistert von der «Gelben Buchreihe». Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Gefühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. Oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrts-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechselungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlich hat. Alle Achtung!
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Joseph Conrad. Joseph Conrad - Seefahrer und Schriftsteller
Vorwort des Herausgebers
Joseph Conrad – Ein Leben als Seefahrer und Literat
Joseph Conrads Schiffe und Seefahrten
Die „TREMOLINO“
In Gefangenschaft
Herrscher in Ost und West
Die Schattenlinie
Die Schattenlinie – II
Die Schattenlinie – III
Joseph Conrads Leben als Literat
Seemännische Umgangssprache und Fachausdrücke
Die maritime gelbe Buchreihe
Weitere Informationen
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Vorwort des Herausgebers
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„Ich kann nur nicht verstehen“, beharrte ich spitzfindig, „wie in aller Welt er es bei diesem Wind fertiggebracht hat, gerade da zu sein, wo er war, als wir ihn zuerst ausmachten. Es ist klar, dass er in der Nacht keine zwölf Meilen gegen uns aufgeholt hat – das kann er nicht. Und da sind noch andere Unmöglichkeiten...“
Dominic hatte reglos wie ein unbelebter schwarzer Kegel dagesessen, den man auf das Achterdeck neben den Ruderkopf gestellt hatte und auf dessen Spitze eine kleine Troddel flatterte. Eine Zeitlang verharrte er in der Unbeweglichkeit seines Nachdenkens. Dann beugte er sich mit einem kurzen Auflachen vor und teilte mir die bittere Frucht seines Nachdenkens mit. Ihm war nun alles klar. Der Guardacosta war da, wo wir ihn zuerst sahen, nicht etwa, weil er uns eingeholt hatte, sondern weil wir in der Nacht an ihm vorbeigelaufen waren, als er, höchstwahrscheinlich beigedreht, schon genau auf unserem Kurs wartete.