Marc Aurel

Marc Aurel
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Marc Aurel ist eine der bekanntesten und populärsten Gestalten unter den römischen Kaisern. Seine ›Selbstbetrachtungen‹, auf seinen zahlreichen Feldzügen verfasst, geben Aufschluss über sein Leben und Denken und begründen bis heute seinen Ruhm als »Kaiser und Philosoph«. Mit ihm endet die Zeit der dauerhaften Prosperität des römischen Reiches. Als Kaiser sah Marc Aurel sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Die Grenzen des Reiches wurden bedrängt, eine verheerende Pestepidemie suchte das dichtbesiedelte Rom heim, die Kriege drohten die Finanzen des Staates zu ruinieren und soziale Spannungen gefährdeten den inneren Frieden. Jörg Fündling arbeitet erstmals die Widersprüche zwischen der Selbststilisierung Marc Aurels in seinen ›Selbstbetrachtungen‹ und der tatsächlichen Persönlichkeit heraus.

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Jörg Fündling. Marc Aurel

Marc Aurel

Impressum

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Inhalt

Vorwort zur Reihe

Vorwort des Autors

Kindheit und Jugend. 1. Ein Junge aus guter Familie

2. Zum Erben erwählt

3. Zur Weisheit berufen

Erbe des Antoninus. 4. Die Mittagsruhe des Reiches

5. Ordnung und Eintracht

6. Das große Sterben

Alleinherrschaft. 7. Die zweite Lehrzeit

8. Am falschen Platz das Richtige tun

9. Zeichen und Wunder

Innere und äußere Bedrohung. 10. Was die Zukunft kostet

11. Die verteidigte Welt

12. Über die eigene Kraft

Tod und Verklärung. 13. „Geh heiter“

14. Die Lichtgestalt

Anmerkungen. Vorwort des Autors

Kindheit und Jugend. 1. Ein Junge aus guter Familie

2. Zum Erben erwählt

3. Zur Weisheit berufen

Erbe des Antoninus. 4. Die Mittagsruhe des Reiches

5. Ordnung und Eintracht

6. Das große Sterben

Alleinherrschaft. 7. Die zweite Lehrzeit

8. Am falschen Platz das Richtige tun

9. Zeichen und Wunder

Innere und äußere Bedrohung. 10. Was die Zukunft kostet

11. Die verteidigte Welt

12. Über die eigene Kraft

Tod und Verklärung. 13. „Geh heiter“

14. Die Lichtgestalt

Literaturverzeichnis

Zeittafel

Stammbaum. Marc Aurel and seine Verwandten (vereinfacht)

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsnachweis

Register

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GESTALTEN DER ANTIKE

Herausgegeben von

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Einen vergöttlichten Kaiser als Vater zu haben war ein Kernpunkt kaiserlicher Selbstdarstellung. Deshalb duldete diese Sache keinen Aufschub von Monaten. Antoninus traf jedoch auf Widerstand im Senat, der ihn überrascht haben mag, als zwei eigentlich routinemäßige Schritte sondiert wurde, die Vergöttlichung des Verstorbenen und der ihr eng verwandte Beschluss, dass alle Rechtsentscheidungen Hadrians ohne Prüfung fortgelten sollten. Diese Feststellung des Senats markierte den „guten“ Kaiser. Wurden die Maßnahmen der abgelaufenen Ära dagegen förmlich widerrufen, bedeutete dies, dass der Tote zum Staatsfeind erklärt wurde. Nur die ausgesprochene Verfluchung seines Andenkens, die in der modernen Geschichtsschreibung damnatio memoriae heißt, ging noch weiter. Lediglich Tiberius hatte man aber zuvor einem vergleichbaren Schwebezustand zwischen Gut und Böse überantwortet, wie er nun Hadrian drohte. Auf diese Belastung seiner eigenen Legitimität konnte sich kein Kaisererbe einlassen.9

Antoninus ging die Angelegenheit in einer Senatsrede frontal an, angeblich unter Tränen: Wer Hadrians sämtliche Maßnahmen verdamme – wovon nicht ausdrücklich die Rede war –, mache damit auch seine Adoption hinfällig, so lässt ihn Cassius Dio sagen. Die Botschaft war klar: Wer Hadrian die üblichen Ehren verweigere, erkläre ihm, Antoninus, den Krieg. Eine solche mögliche Krise ging der großen Mehrheit zu weit. Antoninus’ emotionaler Auftritt hatte die Senatoren bewegt. Zudem waren sie von seinem rhetorischen Kunstgriff, ihre Verweigerung zur damnatio memoriae zu erklären, beeindruckt, und sie spürten die diskrete Drohung. Da die Verweigerung Hadrian, nicht Antoninus treffen sollte und man mit dem neuen Herrn auskommen musste, wurde also die Vergöttlichung beschlossen – nach Tagen, nicht nach Monaten. Antoninus wies ebenso die Rufe nach Bestrafung des Fehlverhaltens einzelner unter Hadrian ab: Auch die Vergeltung gegen Spitzel war Teil des Procedere nach dem Tod eines Tyrannen. Alles ging nach Protokoll. Aus dem Scheiterhaufen, auf dem ein Wachsbild des Toten verging, stieg der symbolische Adler gen Himmel, die Urne wanderte zügig in Hadrians gewaltiges Grab, und mit dem schnellen Abschluss der vergangenen Ära konnten alle gut leben.10

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