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Jürg Steiner. Bern - eine Wohlfühloase?
Vorspann. Cover
Titel
Dank
Impressum
Widmung
Inhalt
Persönliches Vorwort
Der rot-grüne Planet
Stadt der Lederjacken und der Hipster-Kluft
Stadt der blanken Nerven
Stadt des Lichterlöschens
Stadt der Birkenstöcke
Stadt des Hamsterrads
Stadt des versicherten Glücks
Bern wird bunt
Bern gegen Blocher
Politik für Mathematiker
Die «lieben Freunde» auf der Linken
Die Folgen des Mauerfalls
Der Druck auf die Mitte
Das Opfer der SP-Frauen
Der Schock nach der Frauenmehrheit
«Was macht Frösch mit unseren Kröten?»
Tränengas zum Start
Explosive Grundstimmung
Die Migros als Partner
Der rot-grüne Sparkurs
Gurgelnde Affären
Rückkehr von den Toten
Verfrühter Prosecco
Die Chronik des bürgerlichen Scheiterns
Bodenloser Absturz
Flair für Selbstzerfleischung
Ursula Begerts Leiden an der SVP
«Krankenschwester der rot-grünen Mehrheit»
Krisengenerator Tierpark
Und dann kam Philippe Müller
Die verborgene Macht der Bürgerlichen
Ewige Liebe
Beton gegen Punks
Sound der Unversöhnlichkeit
Carla del Ponte und die Kondome
Alki-Stübli mit Solarpanel
Sanftes Vertreiben der Bettler
Exportprodukt Fixerstübli
Politische Beschäftigungstherapie
Einer von Berns stärksten Brands
Mächtige Karriere-Startbahn
Im Fegefeuer lokaler Eitelkeiten
Nahe an der Peinlichkeitsfalle
«Ich bin eine Zielscheibe»
Der Auftritt von Charles von Graffenried
Berns mediale Schrumpfkur
Von der «Berner Zeitung» zum «Vierer mit»
Der Tabubruch von «K»
«Drrrrr Bund»
Toblerone statt Reitschule
Störung von aussen
Präsidiale Dünnhäutigkeit
Doppelpass mit dem Kapitalismus
Rot-grünes Mitleid
Marazzi erscheint
Das Gegenprogramm des SC Bern
YBs Versöhnung von Stumpen und Joints
Beziehungstest Euro 08
Cüpligläser und Crevettenschwänze
Stadt der offenen Ohren
«Betreten verboten!»
Der Nahe Osten von Bern
Zu viele Kinder
Tigrinya, Tamil oder Farsi?
Die Verdrängung beginnt
Die Lorraine der Boheme
Geist vor Geld
Hauptstadt des Postmaterialismus
Der linke Charme der Burger
Berns antikapitalistische Meile
Der Zwang zum Wachstum
Stadt der Fruchtbarkeit
Die Lasten der politischen Monokultur
Gestus der Überlegenheit
Bern – öffne dich!
Öffnung nach innen
Öffnung nach aussen
Öffnung nach vorne
Ein letztes Wort
Anhang. Die rot-grüne Stadt Bern im Zeitraffer. 1992 Städtische Wahlen: Die Rot-Grün-Mitte-Liste für die Stadtregierung erhält von 48,9 Prozent der Wählenden die Stimme. Damit erobert Rot-Grün-Mitte (RGM) vier von sieben Gemeinderatssitzen. Im Stadtparlament macht RGM 42 von 80 Sitzen. Das sind gleich viele, wie sie das RGM-Spektrum bereits 1984 innehatte, mit dem Unterschied, dass die Mitteparteien damals nicht mit Rot-Grün in einer Koalition verbunden waren. 1993 Das Volk lehnt das Budget 1994 ab, das eine Steuererhöhung beinhaltet und gleichzeitig ein Defizit von 102 Millionen Franken
1994 Das Volk lehnt zweimal revidierte Budgets für das laufende Jahr 1994 ab. Im September verfügt der Regierungsrat der Stadt ein Budget mit einer Steuererhöhung von 2,2 auf 2,4, gültig für das laufende Jahr. Die Kantonsregierung stellt sich damit hinter den rot-grünen Gemeinderat, verlangt von ihm aber einschneidende Sparanstrengungen
1995 Das Volk spricht sich in einer Variantenabstimmung über das Budget 95 für eine «Steuersenkung» auf 2,3 aus
1996 Der rot-grüne Gemeinderat gewinnt seine erste Budgetabstimmung. Bei einer rekordtiefen Stimmbeteiligung von 18 Prozent nimmt das Volk im zweiten Anlauf das revidierte Budget 1996 an, dessen Defizit von 50 auf 28 Millionen Franken reduziert wurde. Erstmals empfiehlt das bürgerliche Komitee für gesunde Stadtfinanzen ein rot-grünes Budget nicht zur Ablehnung
1997 Der Stadtrat beschliesst einen Sanierungskredit von 4 Millionen Franken für die Sanierung der Dampfzentrale, in der seit zehn Jahren ein kultureller Versuchsbetrieb läuft
1998 Start zum Masterplan Bahnhof Bern: Nach dem Nein zum Schanzentunnel strebt der Gemeinderat mit vielen kleinen Schritten eine Reduktion des Verkehrs über den Bahnhofplatz an
1999 Zweite Reitschulabstimmung nach dem Volksnein zur Initiative «Sport statt AJZ» der Nationalen Aktion von 1990: Das Volk nimmt den Reitschulsanierungskredit von 7,7 Millionen Franken mit einem hauchdünnen Plus von 85 Stimmen an
2000 Dritte Reitschulabstimmung: Die von der rechtsbürgerlichen «Entente Bernoise» eingereichte Initiative «Reitschule für alle», die aus der Reitschule ein Gewerbe- und Dienstleistungszentrum machen will, wird vom Volk mit 67,1 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt
2001 Das Volk stimmt – gegen den Widerstand der Linken – der Ausgliederung der Elekrizitäts-, Wasser-, Gas- und Fernwärmeversorgung in ein der Stadt gehörendes öffentlich-rechtliches Werk zu, das heute Energie Wasser Bern (ewb) heisst
2002 Das Volk heisst den Bau des 44 Millionen Franken teuren Neufeldtunnels von der Tiefenaustrasse zum Autobahnanschluss Neufeld deutlich gut, der die Länggasse, namentlich die Neubrückstrasse, vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Wegen Beschwerden folgt die Eröffnung jedoch erst 2009
2003 Abstimmungssieg für die Bürgerlichen: Das städtische Stimmvolk lehnt die Vorlage für eine Parteienfinanzierung durch die öffentliche Hand ab
2004 Das Stadtberner Stimmvolk nimmt eine Volksinitiative der FDP an und verkleinert den Gemeinderat von 7 auf 5 Mitglieder
2005 Das Volk stimmt dem Kubusanbau des Historischen Museums zu, an dessen budgetierte Baukosten von 25 Millionen Franken die Stadt 8 Millionen beisteuert. Der Kubus macht dem Historischen Museum später wegen hoher Betriebskosten Sorgen
2006 Das Volk lehnt den Bau eines neuen Abfallentsorgungshofs im Nordquartier ab und folgt damit den Argumenten von Bürgerlichen und Gewerblern, die das Projekt als zu luxuriös kritisiert haben. Sie befürchten auch, dass die Stadt mit einer Wertstoffsortierungsanlage das lokale Gewerbe konkurrenziere
2007 Die Stimmberechtigten des Kantons Bern heissen die Abschaffung der Gemeindepolizeien gut, trotz erbittertem Widerstand aus den Städten. Die Zeit der Berner Stadtpolizei läuft damit 2010 ab. Ab 2011 kauft die Stadt Polizeileistungen bei Police Bern ein und verliert die operative Hoheit über Polizeioperationen auf ihrem Gebiet
2008 Das Volk heisst die Kehrichtverwertungsanlage und den Feuerwehrstützpunkt am neuen Standort Forsthaus West gut. Damit werden das Areal Warmbächliweg und das Feuerwehrgebäude am Viktoriaplatz für Wohnnutzungen frei
2009 Die Stadtberner Stimmberechtigten heissen den Zonenplan Bern West gut. Damit wird die Umsiedlung der Recyclingfirmen Resag und Alpabern aus dem Gewerbegebiet Weyermannshaus nach Riedbach-Buch (Stadttteil VI, Bümpliz-Oberbottigen) eingeleitet. Am Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen–Weyermannshaus entsteht Spielraum für Wohnungsbau
2010 Die von der Jungen SVP lancierte Initiative «Schliessung und Verkauf der Reitschule» wird mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 68 Prozent abgelehnt
2011 Die Stadtberner Stimmberechtigten befürworten einen Systemwechsel bei den Kindertagesstätten, der städtische und private Kitas auf dem Markt gleichstellt: Erwerbstätige Eltern erhalten einen je nach Einkommen subventionierten Betreuungsgutschein, den sie bei privaten und städtischen Kitas einlösen können. Rot-Grün-Mitte ist in dieser Frage gespalten: Die GFL unterstützt das bürgerliche Lager der Betreuungsgutschein-Befürworter, SP und GB sind dagegen
2012 Die Stadtberner Stimmberechtigen heissen die planerischen und finanziellen Voraussetzungen für den Ersatzneubau der städtischen Wohnsiedlung Stöckacker Süd und die Wohnüberbauung Warmbächli gut, wo die Stadt ewb das Gelände der ehemaligen Kehrichtverwertungsanlage abkauft und die Parzellen im Baurecht abgibt
2013 Die Stadtberner Stimmberechtigten heissen das Sanierungsprojekt für das Stadttheater Bern gut. Der städtische Anteil an den Gesamtsanierungskosten von 45 Millionen Franken beläuft sich auf 19 Millionen Franken
2014 Die Stimmberechtigten der Stadt Bern nehmen die von RGM lancierte Wohninitiative mit 72 Prozent Ja-Stimmen an. Demnach soll bei Um- und Neueinzonungen mindestens ein Drittel der geplanten Wohnnutzung für preisgünstigen Wohnraum reserviert werden. Der Hauseigentümerverband und mit ihm die Bürgerlichen legen Beschwerde ein, zuerst beim Verwaltungsgericht und danach beim Bundesgericht, die Initiative verletze Eigentumsrechte und die Wirtschaftsfreiheit. 2019 weist das Bundesgericht die Beschwerde als letzte Instanz ab. Die Wohninitiative ist ab 2020 gültig
2015 Gegen eine Kundgebung nationalistischer Türken mobilisieren Kurden zur Gegendemo. Beim Helvetiaplatz geraten die beiden Lager aneinander. Die Polizei setzt Tränengas und Gummischrot ein, Demonstranten gehen mit Eisenstangen auf Polizisten los. Über 20 Personen werden verletzt, darunter 5 Polizisten. Helvetiaplatz und Kirchenfeldbrücke sind stundenlang gesperrt
2016 Nach zwei Jahren erbittertem Erbstreit um die Sammlung des Kunsthändlersohns Cornelius Gurlitt entscheidet das Oberlandesgericht München: Das Testament ist gültig, das Kunstmuseum Bern ist rechtmässiger Erbe
2017 Die Stimmberechtigten der Stadt Bern befürworten den Ausführungskredit für das Projekt Tram Bern–Ostermundigen. Der Beitrag der Stadt Bern an das 264-Millionen-Projekt beträgt 25 Millionen Franken
2018 Die Stimmberechtigten des Kantons Bern heissen den kantonalen Beitrag von 102 Millionen Franken ans Tramprojekt Bern–Ostermundigen gut
2019 Im Jahr 1988 hat die Stadtberner Bevölkerung die Initiative «I läbti gärn im Härz vo Bärn» zur Sanierung von Waisenhaus- und Bärenplatz angenommen. 30 Jahre lang ist das Projekt in den Schubladen verschwunden. Nun bewilligt der Stadtrat eine Aufstockung des Projektierungskredits auf 500 000 Franken
2020 Nach Jahren positiver Rechnungsabschlüsse rutscht die Stadt in die roten Zahlen. Finanzdirektor Michael Aebersold gibt bekannt, dass die Rechnung 2019 überraschend mit einem Fehlbetrag von 17 Millionen Franken abschliesst. Dann kommen die Coronakrise und der Lockdown, so dass sich die Aussichten weiter verdüstern. Die Stadt rechnet mit einer Serie von Defiziten und kündigt für 2022 und 2023 Sparpakete von 35 und 45 Millionen Franken an
Die Stadtregierungen seit 1981. 1981 – 1984 Werner Bircher (FDP) Stadtpräsidium, Finanzen
1985 – 1988 Werner Bircher (FDP), Stadtpräsidium
1989 – 1992 Werner Bircher (FDP), Stadtpräsidium
1993 – 1996 Klaus Baumgartner (SP), Stadtpräsidium
1997 – 2000 Klaus Baumgartner (SP), Stadtpräsidium
2001 – 2004 Klaus Baumgartner (SP), Stadtpräsidium
2005 – 2008 Alexander Tschäppät (SP), Stadtpräsidium
2009 – 2012 Alexander Tschäppät (SP), Stadtpräsidium
2013 – 2016 Alexander Tschäppät (SP), Stadtpräsidium
2017 – 2020 Alec von Graffenried (GFL), Stadtpräsidium
Der Autor
Die Gesprächspartnerinnen und -partner
Literaturverzeichnis
Weitere Bücher. Rezepte für einen schwächelnden Kanton
Die schönsten Seiten Berns
Ein wahrer Politthriller