Einführung in die moderne Theaterwissenschaft
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Jörg von Brincken. Einführung in die moderne Theaterwissenschaft
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Literatur vs. Theater
3. Aristoteles’ Poetik und die Folgen
4. ,Werktreue‘ – eine obsolete Forderung?
1. Die Theaterwissenschaft von ihren Anfängen bis heute
2. Neuere Forschungsfelder im Überblick
1. Dramaturgie und Regie: Stationen der Umsetzung vom Text zur Inszenierung
2. Einfühlung und Distanz: Schauspieltheorien von Diderot bis heute
3. Theaterraum und Szenografie
4. Theatrale Wirkungsästhetik
1. Komische Spieltradition und Spektakelkultur
2. Das Theater als bürgerliches Medium seit dem 18. Jahrhundert
3. Theater als Experiment – Gesamtkunstwerk und Avantgarde
4. Politisches Theater im 20. Jahrhundert
5. Postdramatik seit den 1960er Jahren und die Rückkehr des Dramatischen
1. Plurimedialität und theatrale Medialität: Inszenierung vs. Aufführung
2. Quellen der Analyse
3. Transformations- und Strukturanalyse
4. Neuere analytische Perspektiven und ihre Begrifflichkeiten
1. Regietheater und Klassiker – Lessings Emilia Galotti in der Regie von Michael Thalheimer
2. Theater der Bilder – Robert Wilsons Inszenierung von Georg Büchners Leonce und Lena
3. Theater und Neue Medien – Frank Castorfs Inszenierung von Endstation Amerika
4. Aktionskunst – Christoph Schlingensiefs Passion Impossible: 7 Tage Notruf für Deutschland
Kommentierte Bibliografie
Personenregister
Sachregister
Informationen zum Buch
Informationen zu den Autoren
Отрывок из книги
Jörg von Brincken / Andreas Englhart
Einführung in die moderne Theaterwissenschaft
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Wenn nun die nachmoderne Vermutung zutrifft, dass die Menschen in einer Inszenierungsgesellschaft ständig Theater spielen, dann befänden sich alle ständig im liminalen Raum. Sie würden, wie Judith Butler Anfang der 1990er Jahre gezeigt hat, perpetuierend in einem performativen Akt ihre Identität als Teil der symbolisch-kulturellen Ordnung nach ,innen‘ und ,außen‘ stabilisieren. Der Mensch wäre also nicht durch seine biologische oder materielle Substanz geprägt, sondern Teil einer sich bewegenden Kultur, welche ein performatives Spiel der différance (Jacques Derrida) auszeichnet (Butler 1988). Performance Studies und Performativität als Herausforderung der Theaterwissenschaft rekurrieren daher auf einen grenzüberschreitenden, beweglichen Gestus, welcher der Vorstellungswelt der seit den 1980er Jahren in der Kultur- und Theaterwissenschaft reüssierenden Postmoderne entspricht. Da momentan die Frage nach dem Ende und der Historisierung der Postmoderne gestellt wird, geht es seit Kurzem wieder mehr um die Existenz und Notwendigkeit von Grenzen, Regeln und die ,Substanz‘ im Performativen (Gumbrecht 2005). Zu vermuten ist, dass es weder zu einer Rückkehr von überwundenen Fundamentalismen, noch zu einer Beibehaltung unbeschränkter Performativität kommen wird. Die Zukunft liegt wohl in einem ,Sowohl-als-auch‘ bzw. im ,Dazwischen‘ des Ausgleichs.
Die Genderforschung in der Theaterwissenschaft
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