Wer hat sie im Fluss der Zeit unterbrochen, wer ihre Gedanken gestört und sie zu Handlungen gezwungen? Die Figuren im Erzählband «Paradiesäpfel» winden sich mit allen Kräften gegen die Mächte ihres Schicksals und sie entwischen ihm, zumindest für die Dauer einer Geschichte. Sie brechen die Zeit auf und tauchen ein in Welten der Phantasie und der Veränderungen, die die Verhältnisse auf den Kopf stellen. Immer wieder reißen sie sich los aus Beschränkungen und Zwängen und steigen auf in weißblaue Himmel oder ab in schwarzblaue Höllen. Die Realität ist ihnen zuwider, bestenfalls ein Spielelement, nichts weiter. Das Leben als Wille und Vorstellung. Ob in Berlin, Death Valley, Ghana, Venedig oder München – Aufbruch herrscht überall und rosarot sind die Verheißungen, die weit in die Zukunft hineinragen. Eine Generation, die auch nach der Midlifecrisis noch ungeniert weiterträumt und vom Erwachsenwerden nichts wissen will, eine infantile Gesellschaft, in der Naivität die einzige Überlebenschance ist. Nur wer die Wirklichkeit als Fiktion begreift kann sie überwinden. Weiter! Träumen! Weiter! Lesen!
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Justine la Mour. Paradiesäpfel
Paradiesäpfel
Böse Männer kommen in den Himmel
Buntes Bild mit blauem Knochen
Lebkuchenherz an smaragdgrünem Satinband
In den Lüften ein blauer Schrei
Netz Haut Ablösung
Anna
Laetizia und Veronique
Land sehen
Du wirst da sein, indem du nicht da bist
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Paradiesäpfel
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Noch einmal und noch einmal, ich zähle die Runden nicht mehr, ich will das Kreischen nicht hören, aber ich kann mir nicht gleichzeitig die Ohren zuhalten und mich an den Griffen festklammern, also muss ich die Schreie der Kinder aushalten, keine Lustschreie, nur Schreie der Angst, die durch die Luft gellen und kaum herausgepresst schon wieder von ihr verschluckt werden.
Als wir aussteigen fasse ich an meinen Hals, der sich rauh und wund anfühlt, wringe meinen Rockzipfel aus, wische über die Augen wie nach einer langen Odyssee durch einen Alptraum. Du siehst mich an, ein wenig Mitleid in den Augenwinkeln, aber auch der Ansatz eines zweideutigen Lächelns, eine kurze Umarmung, aus der ich mich rasch entwinde.