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Karim El-Gawhary. Repression und Rebellion
Repression. und Rebellion
Inhalt
Einleitung. Vom Unsinn, die arabische Welt in Jahreszeiten oder mit Koran-Zitaten erklären zu wollen
Ägypten zurück, Tunesien nach vorn
Ägypten: Muslimbrüder versus Militär
Das Gegenbeispiel Tunesien
Ägypten: Das Militär kehrt zurück an die Macht
Das ägyptische Tiananmen
Und in Tunesien?
Willkür und Repression in Ägypten
Eine Region, zwei Systeme
Das Aufbäumen der IS-Dschihadisten
Wie der IS entstand
Die militärische Front
Was den IS groß gemacht hat
Die Schreckensherrschaft des IS
Die Kinder des IS
Hoffnung in Falludscha
Aufbruch in die Zukunft
Ist das Ende des IS das Ende des Terrors?
Pax Autocratica: Die Heilige Arabische Allianz
Hinter den Kulissen: Wie das Militär in Ägypten an die Macht kam
MBZ, der Kopf der Konterrevolution
MBS, der Hitzkopf der Heiligen Allianz
Die zwei Gesichter des MBS
Jemen: Ein Krieg ohne Exit-Strategie
Der Stellvertreterkrieg in Libyen, den keiner gewinnt
Stabilität versus Demokratisierung
Die komplizierte nahöstliche Gemengelage
Die neue Welt der starken Regionalmächte
#Fail: Europa und die USA
„Wenn du in einen Brunnen steigst, dann nimm bloß kein amerikanisches Seil“
Europas Eiertanz
Europa hat nur ein Ziel: Haltet uns die Flüchtlinge vom Leib
Libyen: Kein Ausweg aus der Hölle
Das arabische Dreigespann: Armut, Ungleichheit und Machtlosigkeit
Wenn die Armut zur Norm wird
Weltweit sind alle ungleich, aber manche sind ungleicher
Die demografische Zeitbombe
Jeden Tag die eigene Machtlosigkeit vor Augen
Die WhatsApp-Gruppe ist der neue Stamm
Arabellion 2.0: Der Aufstand geht weiter
Der Kampf um eine Zivilregierung im Sudan
Geben die Männer mit den Waffen tatsächlich ihre Macht ab?
Die Libanesen gehen wegen WhatsApp-Steuern auf die Straße
Die soziale Identität löst die religiöse Identität ab
Eine handfeste Wirtschaftskrise, schon vor Corona
Irak: Gegen die konfessionelle Amigo-Politik
„Wenn sie eines unserer Zelte anzünden, stellen wir zehn neue auf“
Dreirädrige Krankenwagen im Dienst des Volkes
Wenn zwei Elefanten miteinander kämpfen, leidet das Gras
Fazit der Arabellion 2.0
Aus Fehlern gelernt
Auch Autokraten lernen
I can’t breathe: Ein arabischer Ausblick in der Corona-Krise
Die Protestbewegungen nehmen andere Formen an
Die sozialen Auswirkungen der Covid-19-Krise
Libanon: Eine Explosion entblößt den Staat als Totalausfall
Der wirtschaftliche Doppelschlag am Golf: Covid-19 und Ölpreisverfall
Das Ende der Scheckbuchpolitik
Europa und sein turbulenter Nachbar
Die Zeichen in der Nahost-Region stehen auf Sturm
Danksagung
Отрывок из книги
Karim El-Gawhary
Arabische Revolution – was nun?
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Auch Tunesien drohte an der politischen und gesellschaftlichen Polarisierung des Landes zu scheitern. Die Angst der liberalen und säkularen Tunesier war groß, dass die islamistische Ennahda-Partei trotz ihres relativ moderaten Programms über die demokratische Tür doch versuchen würde, einen islamistisch geprägten Staat einzuführen. Als dann im Frühjahr 2013 zunächst der prominente linke Politiker und Ennahda-Kritiker Chokri Belaid von militanten Islamisten umgebracht wurde, kam es zu einem Generalstreik. Als wenige Monate später ein weiterer bekannter Linker, Muhammad Brahmi, ermordet wurde, folgten Massendemonstrationen, in denen auch dazu aufgerufen wurde, das von den Islamisten dominierte Parlament aufzulösen. Das Land stand vor seiner ersten großen Zerreißprobe seit dem Sturz des Diktators Ben Ali.
Dass es nicht so weit wie in Ägypten kam, ist im Wesentlichen der tunesischen Zivilgesellschaft zu verdanken, genauer gesagt dem „Quartett für den Nationalen Dialog“, das die Zügel in die Hand nahm, um Schlimmeres zu verhindern. Das Quartett bestand aus Vertretern des größten Gewerkschaftsverbandes (UGTT, Union Générale Tunisienne du Travail), dem Arbeitgeberverband (UTICA, Union Tunisienne de l’Industrie, du Commerce et de l’Artisanat), der tunesischen Menschenrechtsliga (LTDH, Ligue Tunisienne des Droits de l’Homme) sowie der einflussreichen Anwaltskammern (Ordre National des Avocats de Tunisie).
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