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Das Schicksal meint es nicht gut mit der jungen Nelly. Von ihrem Stiefvater als Haushälterin ausgenutzt, glaubt sie an die große Liebe zu ihrem Freund Daniel. Doch kaum erfährt der, dass Nelly ein Kind von ihm erwartet, trennt er sich eiskalt von ihr. Als auch noch der Stiefvater ausrastet, bleibt Nelly nur noch eins: die Flucht zu ihrer entfernt lebenden Großmutter. Doch auf dem Weg dorthin bricht sie zusammen …
Die Frau mochte Anfang siebzig sein, war schlank, gut frisiert und elegant gekleidet. Aber sie war sichtlich nervös, ihre Hände zitterten, und manchmal war sie sogar den Tränen nahe. Denise von Schoenecker vermutete, dass sie krank war oder einfach nur überfordert. Ihre Enkelsöhne – zehnjährige Zwillinge mit Namen Bodo und Benno – schienen an der Verfassung der Oma einen erheblichen Anteil zu haben. Die beiden saßen zwar wie Unschuldslämmer auf der gepolsterten Bank, kicherten aber von Zeit zu Zeit und stießen sich gegenseitig bedeutungsvoll an. «Mein Sohn hat gesagt, dass er und seine Frau höchstens ein Vierteljahr wegbleiben werden», erklärte Charlotte Neumüller nun. «Das wäre ja noch zu ertragen, habe ich mir gedacht. Nun aber erklärt er mir, dass der Forschungsauftrag ein ganzes Jahr und vielleicht noch länger dauert und er und Lena unbedingt dabei sein müssen. Ein ganzes Jahr diese beiden Rangen, das halte ich nicht aus. Nie tun sie, was ich ihnen sage …» «Aber Oma, wir können doch nicht den ganzen Tag stillsitzen und mit Bauklötzen spielen», warf Bodo laut und entrüstet ein, und Benno fügte hinzu: «Ist doch echt langweilig, ey.» Denise musterte die beiden einige Augenblicke und sagte dann ungewohnt resolut: «Ich habe mit eurer Großmutter zu reden. Da habt ihr euch nicht einzumischen. Seid also leise. Ist das klar, Jungs?» Der strenge Tonfall schüchterte die Zwillinge zwar nicht ein, sie grinsten nur, hielten aber doch den Mund. Sie sagten auch nichts, als die Großmama schluchzend hervorstieß: «Ich bin 71 Jahre alt und habe neben einigen anderen Beschwerden ein Augenleiden, das ständig behandelt werden muss. Ich kann die Jungen einfach nicht über einen so langen Zeitraum betreuen und bitte Sie daher, Bodo und Benno hier aufzunehmen, bis die Eltern wieder da sind.»
Die Frau mochte Anfang siebzig sein, war schlank, gut frisiert und elegant gekleidet. Aber sie war sichtlich nervös, ihre Hände zitterten, und manchmal war sie sogar den Tränen nahe. Denise von Schoenecker vermutete, dass sie krank war oder einfach nur überfordert. Ihre Enkelsöhne – zehnjährige Zwillinge mit Namen Bodo und Benno – schienen an der Verfassung der Oma einen erheblichen Anteil zu haben. Die beiden saßen zwar wie Unschuldslämmer auf der gepolsterten Bank, kicherten aber von Zeit zu Zeit und stießen sich gegenseitig bedeutungsvoll an. «Mein Sohn hat gesagt, dass er und seine Frau höchstens ein Vierteljahr wegbleiben werden», erklärte Charlotte Neumüller nun. «Das wäre ja noch zu ertragen, habe ich mir gedacht. Nun aber erklärt er mir, dass der Forschungsauftrag ein ganzes Jahr und vielleicht noch länger dauert und er und Lena unbedingt dabei sein müssen. Ein ganzes Jahr diese beiden Rangen, das halte ich nicht aus. Nie tun sie, was ich ihnen sage …» «Aber Oma, wir können doch nicht den ganzen Tag stillsitzen und mit Bauklötzen spielen», warf Bodo laut und entrüstet ein, und Benno fügte hinzu: «Ist doch echt langweilig, ey.» Denise musterte die beiden einige Augenblicke und sagte dann ungewohnt resolut: «Ich habe mit eurer Großmutter zu reden. Da habt ihr euch nicht einzumischen. Seid also leise. Ist das klar, Jungs?» Der strenge Tonfall schüchterte die Zwillinge zwar nicht ein, sie grinsten nur, hielten aber doch den Mund. Sie sagten auch nichts, als die Großmama schluchzend hervorstieß: «Ich bin 71 Jahre alt und habe neben einigen anderen Beschwerden ein Augenleiden, das ständig behandelt werden muss. Ich kann die Jungen einfach nicht über einen so langen Zeitraum betreuen und bitte Sie daher, Bodo und Benno hier aufzunehmen, bis die Eltern wieder da sind.»