Herren vom Fjord
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Karl Friedrich Kurz. Herren vom Fjord
Herren vom Fjord
Der Fjord
Die Herren
Furchen im Wasser
Der Schatten
Eine Botschaft
Märchenaugen
Die Überraschung
Der Sprung
Eine Lüge
Frühling auf Lisät
Jofrid kann es nicht glauben
Hannibal
Der große Teppich
Der hölzerne Riese
Der Reigen
Das verlorene Paradies
Unter den Felsen von Klova
Nordlandsommer
Bootsmanöver
Die Linden von Skonan
Sjöhaugen
Zigeunerblut
Ein klarer Abend
Sühne
Haldis ging in den Birkenwald
Das heilige Feuer
Отрывок из книги
Karl Friedrich Kurz
Vor einem kleinen Menschenalter zeigte sich vieles noch anders. Da war das meiste von dem, was sich in dieser Gegend ereignete, nichts als undurchdringliches Dunkel und Unheimlichkeit. Die Leute vom Eldestrand und die Leute vom Foßtal und von Windheim und die vom Lisätstrand wurden von soviel Unbegreiflichkeiten scheu und ängstlich. Sie schüttelten die Köpfe und suchten und fanden in allem Geschehen nur Schicksalsschläge und Züchtigung. Gott helfe ihnen — diese Leute waren damals doch noch so einfach und schlicht in ihrem Herzen und rührend gerade in ihren Gedankengängen. Sie gingen mit ihren Gedanken immer direkt vom Himmel zur Erde und wieder zurück. Heute hat sich manches geändert ...
.....
Ob groß oder klein: Sieg bleibt Sieg. Aagot sparte und strebte nicht umsonst. Der Boden lohnte es ihr bald. Zuerst trug er das Winterfutter für ein paar Ziegen, dann für ein paar Ziegen und eine Kuh, dann für zwei Kühe. Es entstand mit der Zeit auch ein Häuschen am Strande, ein rotes Häuschen mit weißen Fenstern und Gardinen an den Fenstern und Blumen hinter den Fenstern. Aagot war ein Weib geworden, ein Weib ohne Mann; aber mit einem Kind und einem Hof. Das reine Mirakel.
Achtzehn Jahre, zwanzig Jahre glitten über das alles dahin, Aagot wurde eine alte Frau, eine alte Frau, die auf allen Höfen aushalf, bei Festen und Todesfällen, eine Frau, die keine Arbeit scheute. Eine alte, krumme Frau, die nebenbei ihre Kühe melkte, das Gras auf der Hauswiese mähte und sonntags in ihrer Stube saß und heiteren, gläubigen Sinnes die Lieder ihrer Jugend summte, ohne Groll, ohne einen leisen Gedanken an Groll.
.....